On Tour

Sonntag, 26. Dezember 2010

Das große Finale (D-Tour - Tag 15 und 16)

(Bremerhaven/Warnemünde/Berlin, 27./28.08.10) Wir haben hin und her überlegt, aber es muss wohl sein. Der letzte Tag vor der Rückfahrt nach Berlin und damit dem Ende unserer Deutschlandtour soll wieder Warnemünde sein. Unser zweiter Wohnort sozusagen. Einen kurzen Abstecher noch bei unserem WoMo-Händler in Bargteshagen vorbei, mal kurz "Hallo" sagen und dann ab zum Scandlines-Parkplatz in Warnemünde. Entscheidungen spontan treffen zu können, ist der große Vorteil eines Wohnmobils. Nach dem andocken - es hat endlich aufgehört zu regnen - unternehmen wir unseren üblichen ausgedehnten Strandspaziergang und kehren auf ein Bier an der Beachbar direkt an der Ostsee ein.

Zwei Menschen vor Meer
Am Strand waren Himmel und Meer noch grau - Foto: h|b

Mit dem Blick aufs Wasser - hier ist ja, im Gegensatz zur Nordsee wenigstens immer welches - lassen wir die Deutschlandtour Revue passieren und sind erstaunt, wo wir innerhalb der "paar Tage" überall gewesen sind. Von der Wanderung zum Brocken ganz am Anfang, über die drei erholsamen Tage am Bostalsee mit dem Besuch der Saarschleife und der Rheinfahrt vorbei an der alten Republik in Bonn bis zur Nordsee sind wir ganz schön rumgekommen. Am Abend wartet noch eine besondere Überraschung auf uns. Am Kai liegen dieses mal zwei Kreuzfahrtschiffe. Zuerst läuft die Costa Atlantica unter den Sirenen der vielen Hafenboote aus und als es dunkel wird folgt die AIDA blue deren Ausfahrt mit einem Riesenfeuerwerk am grünen Leuchtturm gefeiert wird. Wir haben das einfach mal auf uns bezogen, schließlich ist es gleichzeitig der Abschluss unserer Tour und um Mitternacht habe ich auch noch Geburtstag. Ein besseres Timing ist gar nicht möglich.

Ein Wohnmobil vor blauem Himmel mit Wolken
Unser Wohnmobil nach über 2000 Kilometern in Warnemünde - Foto: h|b

Wenn wir zu Hause ankommen wird der Tacho 2600 Kilometer anzeigen die wir in 16 Tagen zusammengefahren haben. Wir waren dabei sehr sparsam und sind alles in allem mit rund 600 Euro ausgekommen, inklusive Tanken und Stellplätze. Die Eindrücke die wir dabei erlebt haben: Unbezahlbar. So wie auch die erste Deutschlandtour vor zwei Jahren hat sich auch dieses Mal Deutschland von seiner schönsten Seite gezeigt. Wie sagt ein Werbespot eines berühmten bayrischen Weißbiers gleich am Anfang: "Deutschland ist schön". Das kann ich nur unterschreiben. Und wir haben immer noch nicht alles gesehen, das ist das Schönste daran. Die Deutschlandtour Nummer drei ist bereits in Planung und wieder wird viel Neues auf uns warten. Wir freuen uns drauf.

Ausfahrt der Costa Atlantica, vorbei an der AIDA
Die große Ausfahrt zum Ende der Tour und wir mitten drin - Foto: h|b

Donnerstag, 23. Dezember 2010

Holstentor und dunkles Land (D-Tour - Tag 14)

(Bremerhaven/Poel, 26.08.10) Heute verlassen wir das Wohnmobilfreundliche Bremerhaven, unser Quartiermeister konnte das gar nicht verstehen, um weiter in Richtung Heimat zu kommen. Mit mehr Zeit wären wir gerne noch das Wochenende geblieben, aber ... ich wiederhole mich, der Urlaub geht zu Ende. Wir fahren irgendwann mit der Fähre über die Elbe, lassen Hamburg rechts liegen und machen eine längere Rast in Lübeck. Wir gehen durch das Holstentor und durch die alte Patrizierstadt, schlendern über den Marktplatz, doch leider fängt es wieder an zu regnen und so beschließen wir den Besuch in Lübeck. Kurz danach überqueren wir die ehemalige deutsch-deutsch Grenze und sind wieder im Osten.

Das Holstentor - Wahrzeichen von Lübeck
Das berühmte Tor in der Marzipanstadt - Foto: h|b

Wir besuchen einen Ort den wir in unserer tiefsten Erinnerung als "dunkel" gespeichert haben, waren wir doch kurz nach der Grenzöffnung in einem Anfall von Stadtflucht auf der Insel Poel. Diesmal ist es zwar hell, aber immer noch nicht unbedingt ein erstrebenswertes Ziel. Wir parken an einem kleinen Yachthafen, der gleichzeitig als Wohnmobilstellplatz dient. Wir bekommen das letzte Plätzchen direkt an der Einfahrt. Langsam werden die täglichen Handgriffe zur Routine. Aufbocken, Strom anschließen, Sitze rumdrehn, Fenster dicht, Abendbrot, Lesen, Schlafen. Und hier kann man nicht mal eine Runde am Wasser spazieren gehen. Schade.

Ein Mann sitzt neben einer Figur des Teufels
Man muss sich mit allen gutstellen - Foto: u|b

Sonntag, 19. Dezember 2010

Sail away (D-Tour - Tag 13)

(Hooksiel/Bremerhaven, 25.08.10) Weiter geht’s an der Nordseeküste entlang, schließlich wollen wir dieses Jahr noch zum Ende kommen. Wir hätten auch in Hooksiel bleiben können, wenn es nach mir gegangen wäre, so ein "weit offener Himmel" hat schon was Erhabenes. Aber noch habe ich ja nur Urlaub und bin nicht etwa in Rente. In Bogen um den Jadebusen herum, fahren wir in Richtung Bremerhaven. Dort ist die Bremerhaven-Sail. Bereits weit vor der Stadt weisen Hinweisschilder auf die Parkplätze hin, von denen dann Shuttlebusse zum Hafen fahren.

Mann fotografiert die Ausfahrt eines Segelschiffes
Beste Aussicht vom Deich auf die prächtigen Segler - Foto: h|b

Frech wie wir sind, lassen wir alle links liegen und folgen immer weiter den Schildern auf denen "Hafen" steht und die mit einem Wohnmobilhinweis versehen sind. Mal sehen wir weit wir kommen. Und das ist sehr weit. Letztendlich landen wir mitten im Hafen, direkt hinterm Deich, umzingelt von Festbuden und Drei- und Viermastern. Näher ran geht nicht. Dort haben die Sailbetreiber einen riesigen Platz für Wohnmobile reserviert, wohl eine willkommene Klientel, und das zu einem sagenhaft günstigen Preis, der manchen normalen Stellplatz zur Ehre gereicht hätte. Wir sind begeistert. Schnell ziehen wir die Windjacken an und erstürmen den Deich, der schon voller Menschen ist. Als wir oben ankommen, werden die großen Viermaster gerade mit Schleppern rausgezogen, ein schönes Bild. Später ankern sie dann im Hafengebiet und können besichtigt werden.

Ein Seenotkreuzer im Hafen von Bremerhaven
Auch mitfahren war möglich, aber nicht gerade preiswert - Foto: h|b

Ob russische Mir, oder deutsche Gorch Fock, die Elite einer vergangenen Periode gibt sich die Ehre. Nach vielen Schiffen besichtigen wir noch das Klimahaus direkt am Hafen, in dem man auf vielen verschlungenen Kilometern anschaulich durch alle Erdteile der Erde geführt wird. Echt cool gemacht. Am Abend lauschen wir noch ein wenig den einzelnen Musikgruppen, schlendern durch den schön beleuchteten Hafenbereich mit den vielen Schiffen und sinken dann - erschöpft von dem langen Tag - in die Kojen (Schiffssprache ;-) und schlafen gut mit Stöpseln in den Ohren.

Nachtaufnahme im Hafen von Bremerhaven
Stimmungsvolles Abendpanorama mit schlafenden Seglern - Foto: h|b

Samstag, 13. November 2010

Nordpassage (D-Tour - Tag 12)

(Gelsenkirchen/Hooksiel, 24.08.10) Nachdem wir in den letzten Tagen eher kleine Etappen gefahren sind, steht heute eine längere Überlandtour an. Es geht direkt Richtung Norden zur gleichnamigen See. Zwischendrin wollten wir eigentlich noch die Papenburger Werft besichtigen, aber da hätten wir uns wohl vorher besser informieren sollen, ohne Voranmeldung läuft da gar nichts und der Tag ist bereits ausgebucht.

Ulla Böttger
Ulla ist fast schon assimiliert - Foto: h|b

Damit sind wir dann auch schneller am Ziel in Hooksiel als geplant. Hinter dem Ort geht es noch über den Deich und direkt am Campingplatz findet sich auch der Stellplatz, wo die Wohnmobile - wie in einer Wagenburg - im Kreis um einen Kiesplatz stehen. Wenn sie denn da wäre, könnten wir sogar direkt auf die Wellen der Nordsee schauen, aber damit hatten wir ja schon häufiger Pech.

Ein voller 180 Grad Regenbogen
Liegt jetzt an beiden Enden ein Schatz? - Foto: h|b

Das mit der Ebbe ist eine blöde Erfindung und verleidet einem so ein wenig die Nordsee. Dafür belohnt uns das Wetter mit allem was es so zu bieten hat. Auf dramatische Wolkenberge folgen ein kleiner Sturm mit Regen und Hagel, dann bricht die Sonne wieder durch und präsentiert den ersten 180 Grad Regenbogen meines Lebens, bevor ihn die Wolken erneut verschlucken. Zu einem Abendspaziergang hat es noch gereicht, bevor wir uns für diesen Tag gemütlich ins Wohnmobil zurückziehen.

Portrait des Blogautors
Warum kann man nicht einfach weiter durch die Welt "zigeunern"? - Foto: u|b

Samstag, 23. Oktober 2010

Sonne, Mond und Sterne (D-Tour - Tag 11)

(Köln, Oberhausen, 23.08.10) Der Regen trommelt die ganze Nacht auf das Wohnmobil und wir starten die nächste Etappe unserer Deutschlandtour auch wieder im leichten Nieselregen. Die Planung führt uns heute ein kurzes Stück den Rhein hinab Richtung Essen, unserem Tagesziel. Zuerst steuern wir aber das Gasometer in Oberhausen an. Ich war da früher schon mal während einer Ruhrgebietstour Ende der 90er und fand das damals schon faszinierend. Vom Parkplatz schnell dem Regen entkommend, betreten wir das riesige Innere des Gasometers. Das Licht ist gedämpft und als sich die Augen an das Dämmerlicht gewöhnt haben, schwebt über uns ein großer voller Mond.

Der Mond im Gasometer Oberhausen
Der Mond ist aufgegangen - Foto: h|b

Der "größte Mond auf Erden" mit 25 Metern Durchmesser, aufgehängt in der etwa 100 Meter hohen Halle. Als wir darunter stehen, ist ein seltsames Gefühl. Alles ist leise und sphärisch und in ein leichtes Mondlicht getaucht. Ergriffen stehen wir mehrere Minuten eng umschlungen direkt unter dem Mond. Die Bilder der Ausstellung "Sternstunden – Wunder des Sonnensystems" sind auch ganz fantastisch. Bilder vom Entstehen und Vergehen von Galaxien und Universen in Form von wahren Farbexplosionen. Eine unverstellbare Macht tobt da draußen unsicht- und unhörbar für uns Erdenbürger. Nachdem wir alles angeschaut haben, fahren wir mit dem gläsernen Fahrstuhl innen im Gasometer nach oben und gleiten dabei langsam am Mond vorbei.

Alte Industrieanlage in der Zeche Zollverein
Altes Industrierevier - Foto: h|b

Auf der Kuppel des Gasometer hat man - trotz Nieselregen - ein schönen Blick über einen Teil des Ruhrgebietes. Wie mag es hier in den 70ern ausgesehen haben, als Wofgang Menge mit Wolfgang Petersen die Pseudodokumentation "Smog" gedreht hat? Heute existieren die Reste der Schwerindustrie meist nur noch als Kunstobjekte wie z.B. die "Zeche Zollverein" in Essen, wohin uns unser Weg als nächstes führt. Vorher machen wir noch einen Abstecher am Baldeneysee vorbei, auf dem Ruderer gerade versuchen in dem starken Wellengang nicht mit ihren Booten zu kentern. Eine Oase mitten im Revier.

Der Baldeneysee in Essen
Besser so - Foto: h|b

Im Revierpark Niendorf docken wir unser Wohnmobil an, ich mache mich mit dem Fahrrad auf den Weg zur Zeche Zollverein, um die blaue Stunde zum Fotografieren zu nutzen. Das Gelände ist riesig und nur die Dunkelheit setzt meiner Exkursion ein Ende. Nach Abendessen und Lesen hauen wir uns hin, morgen steht eine lange Etappe auf dem Plan die uns bis zur Nordsee führen soll.

Der Aufgang zur Kantine in der Zeche Zollverein
In der Zeche Zollverein - Foto: h|b

Sonntag, 10. Oktober 2010

Kutter pullen

Die einen haben den schnellsten Riemen der Welt, die anderen nennen sich Atomeisbrecher, die Schlauchboote sind ebenso vertreten wie die Nightwings, aber alle haben etwas gemeinsam: Sie sitzen in einem Boot.

Ein Kutter, verwischt
Mit vollem Schlag in Richtung Wende - Foto:h|b

Also nicht alle in einem und nicht in irgendeinem Boot, sondern jede Mannschaft für sich in einem Kutter. So nennt man die offenen Boote die man aus alten Filmen kennt, wenn ein Schiff untergeht, und es heisst: "Frauen und Kinder zuerst." Zwei solcher Kutter fahren jeweils gegeneinander, das ganze nennt sich "Kutterpullen".

Zwei Kutter vor Segelbooten
Die Verlierer applaudieren den Siegern - Foto: h|b

Mit viel Bölkstoff bringen sich Jungs und Mädels aus diversen Küstenstädten wie Cuxhaven, Hamburg, Rostock auf Touren, sogar ein schwedisches Team war dabei, der DJ tut sein übriges dazu. Die Kutter werden jeweils mit 10 Pullern gefüllt, einer macht den Steuermann. Am Start müssen sie kurz "Wasser halten", dann der Startschuss und "los geit dat". Alle legen sich ganz furchtbar in die Riemen, der Steuermann brüllt das Team zu mehr Leistung, an der Boje eine Halse nach links und Endspurt ins Ziel. Nur wer unter 2 Minuten bleibt hat eine reelle Chance aufs weiterkommen in die Finalrunden.

Zwei Kutter übereinander in Fahrt
Brüllen für den Sieg - Foto: h|b

Grafik eines Wohnmobils

Freitag, 8. Oktober 2010

Alte Republik (D-Tour Teil 7)

(Rhein, 22.08.10) Nach einer sehr ruhigen Nacht und einem guten Frühstück besuchten wir mit den Rädern den Zusammenfluss von Rhein und Mosel, das Deutsche Eck, mit dem monumentalen Reiterdenkmal von Kaiser Wilhelm des Ersten. Schon ein wahrer Schicksalfluß, dieser Rhein. Vor kurzem waren wir ja noch etwas südlicher bei der Germania zu Besuch. Die teure Überfahrt mit der Gondel zur Burg Ehrenbreitstein haben wir uns geschenkt, wir wollten ja weiter Richtung Norden.

Das Deutsche Eck in Koblenz, eingerahmt von Rhein und Mosel
Wie ein Schiffsbug sticht das Deutsche Eck in die beiden Flüsse - Foto: h|b

Linksrheinisch fuhren wir auf der Schnellstraße weiter, die idyllischen Örtchen lagen leider auf der anderen Rheinseite. So kamen wir aber schnell vorwärts, mal direkt am Rhein, aber meist eher außerhalb der Sichtweite. Ein Kaffeeplätzchen direkt am Rhein war uns leider nicht vergönnt, so sehr wir auch danach suchten. Entweder alles bebaut, oder noch jede Menge Ufer dazwischen. So erreichten wir Bonn, um mal nach der alten Republik Ausschau zu halten.

Der Posttower in Bonn
Der Posttower in Bonn - Foto: h|b

Zuerst fanden wir jedoch etwas Neues, den Posttower. Er ist mit 162,5 Metern das höchste deutsche Hochhaus außerhalb von Frankfurt am Main und das achthöchste in Deutschland überhaupt. Sah irgendwie heimatlich aus, da er ähnliche Proportionen aufweist wie der Bahntower in Berlin. Was auch nicht sehr verwunderlich ist, da bei beiden Bauwerken der Architekt Jahn seine Finger im Spiel hatte. Ein netter Platz dort in der Rheinaue.

Der Eingang zum ehemaligen Bundestag in Bonn
Es war einmal eine andere Republik - Foto: h|b

Nach einigem Suchen fanden wir auch endlich das sogenannte "Wasserwerk", dass früher dem Bundestag als Plenarsaal diente und kurz nach dem Neubau, vom Rhein unter Wasser gesetzt wurde. Viel genutzt wurde es nicht mehr, da der Bundestag nach Berlin umzog, um von dort die Regierungsgeschäfte weiterzuführen. Heute wird es als World Conference Center genutzt und es finden Kongresse und Symposien statt.

Der Kölner Dom im Detail
Der Gegenentwurf zum schnörkellosen Posttower, der Kölner Dom - Foto: h|b

Unser Tagesziel sollte ursprünglich in Essen liegen, aber auf der gegenüberliegenden Seite des Kölner Doms, dort wo Balluf und Schenk immer ihre Abschlußcurrywurst essen, obwohl dort gar keine Currywurstbude steht, beschließen wir einen Stellplatz etwas rheinabwärts anzufahren, so dass wir mit den Rädern noch mal zum Dom fahren können. Wir beeilten uns etwas mit diesem Besuch, denn der Himmel drohte bereits etwas aus der Ferne. Wetterleuchten und dunkle Wolken zogen einmal vorbei, doch dann ging kurz die Welt unter. Da saßen wir aber bereits gemütlich im trockenen Wohnmobil und konnten den Abend ausklingen lassen.

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Wohnmobilparadies (D-Tour Teil 6)

(Mosel, 21.08.10) Nach der Rückkunft von der Ralleystrecke, wie im letzten Beitrag beschrieben, stürzte ich mich nochmal zum Abschied in den Bostalsee, war doch irgendwie anstrengend dieses Wald- und Wiesenradfahren, um danach gemütlich zu frühstücken und den gastlichen Stellplatz Richtung Nordwesten zu verlassen. Eigentlich stand der Besuch von Trier noch auf dem Programm, allerdings war Trier gleichzeitig Dreh- und Angelpunkt der Deutschlandrallye, so daß kaum Parkmöglichkeiten gegeben waren. Trier muss also noch etwas auf uns warten.

Einen Sonnenuhr im Weinberg an der Mosel
Sonnenuhren zeigen den Winzern die Zeit - Foto:h|b

Wir stießen dann kurz hinter Trier auf die Mosel, der wir jetzt langsam mäandernd bis nach Koblenz folgen werden. Noch nie in meinem Leben habe ich a) soviele Camping- und Stellplätze gesehen wie die Mosel entlang (welches Geheimnis hat dieser Fluß?) und b) noch nie eine solche Ballung von Wohnmobilen auf den diversen Plätzen. Das müssen auf die ganze Strecke sicher Tausende gewesen sein. Wir fuhren weiter, durch Orte mit Weinfesten, Oldtimertreffen, Weinköniginwahlen, und was es noch so an sonntäglichen Vergnügungsterminen geben mag, bis zum Ausgangspunkt der heutigen Wanderung zur Burg Elz. In Moselkern fährt man den Hinweisen folgend bis zu einem Restaurant, wo glücklicherweise auch noch ein Plätzchen für unser Wohnmobil frei war, das Heck mit den Fahrrädern hing dabei frei schwebend über dem Bach.

Harald und Ulla vor der Burg Elz
Früher zierte sie den 500 DM-Schein, also die Burg, nicht wir - Foto:h|b

In der sommerlichen Augusthitze machten wir uns an den Aufstieg und kamen nach gut 40 Minuten leicht schnaufend am Ziel an. Nach obligatorischem Fototermin und einer Verschnaufpause ging es wieder zurück, was uns doch etwas leichter fiel. Nach einem alkoholfreien Weizen als Belohnung, starteten wir die letzte Etappe nach Koblenz. Verwirrt durch diverse innerstädtische Baustellen erreichten wir - selbst mit Navi - nur mit Mühe den anvisierten Campingplatz, der dann dummerweise komplett belegt war. War vielleicht etwas naiv in der Hauptsaison und an einem Wochenende damit zu rechnen, an einem touristischen Highlight, direkt gegenüber vom Deutschen Eck, einfach mal so einen Stellplatz für die Nacht zu bekommen. Mit - wiederum - etwas Glück, fanden wir weitere Schilder die auf einen Stellplatz hinwiesen und so konnten wir den Abend doch noch entspannt mitten in einem Gewerbegebiet abschließen, und das, ohne einen Cent dafür zu bezahlen.

Wohnmobil Stellplatz in Koblenz
Ruhiger und einsamer Wohnmobilstellplatz - Foto: h|b

Montag, 27. September 2010

WP 8 - St. Wendeler Land

(Bostalsee, 21.08.2010) Der Bostalsee wurde auch unser bevorzugter Standplatz, da am Samstagfrüh in unmittelbarer Nähe eine der vielen Wertungsprüfungen der Deutschlandrallye dort entlangführte. Wenn ich schon mal zu diesem Termin an diesem Ort bin, wollte ich mir das nicht entgehen lassen, bin ich doch ein unverbesserlicher Fan dieser anachronistischen Sportart, wo furchtlose Fahrer mit hochmotorisierten Autos auf schmalen Wegen durch Felder und Wälder brettern und das mit Geschwindigkeiten, die eher für Autobahnen angemessen wären.

Heissluftballons über dem Bostalsee
Noch mehr Ballone zum Rallyetag - Foto:h|b

Da ich nach der gestrigen Vorbesichtigung wusste wo ich stehen wollte, schnappte ich mir das Fahrrad und machte mich um halb sieben in der Früh auf den Weg. Am Besucherkontrollpunkt kaufte ich mir (völlig unnötigerweise) ein WP-Ticket und als Andenken noch das Rallyeheft. Dann wollte ich auf die Strecke, wo ja augenscheinlich noch nichts los war, um zu meinem Zuschauerpunkt zu kommen. Dagegen hatten allerdings die zahlreich anwesenden Streckensheriffs etwas. No way! Auf einen Hinweis eines Eingeborenen schlug ich mich mit meinem Rad etwas planlos durch den Wald, immer in der Hoffnung in der richtigen Richtung unterwegs zu sein. Hätte mich wohl gestern Abend auch mal nach einem Plan B umsehen sollen.

Rallyeauto bei der Deutschlandrallye
Mit lautem Knallen durch die Pampa - Foto:h|b

Irgendwie kam ich dann immerhin in die Nähe des gewünschten Platzes und nach einer weiteren intensiven Walddurchquerung auch rechtzeitig zum Ausguck. Um mich herum bereits biertrinkende Finnen und französische Sebastion Loeb Fans. Kein Mensch hatte irgendwelche Tageskarten, höchstens die Rallyepässe die für das ganze Rallyewochenende und für alle WPs galten. Ich bin wohl zu brav. Gegen halb neun deutete ein Röhren im Wald den Führenden der Rallye, Sebastian Loeb auf seinem Citroen, an, der, kaum aus dem Wald und durch die S-Kurve schlingernd, mit knallenden Zündaussetzern in der Ferne entschwand. Im Abstand von 5 Minuten fegte die ganze Rallyeelite nach und nach an uns vorbei, ohne wirklich die Unterschiede erkennen zu können.

Rallyeauto bei der Deutschlandrallye
Aus dem tunklen Tann heraus - Foto:h|b

Die Autos sind sich zwischenzeitlich in ihrer Form so ähnlich geworden, daß man kaum Citroen von Ford, Ford von Skoda, Skoda von Citroen und so weiter, unterschieden kann. Die Zeit der individuellen Boliden wie einem Lancia Stratos, einem Fiat Abarth oder dem Audi Quattro von Walter Röhrl sind halt lange vorbei. So wie auch scheinbar meine Faszination für den Rallyesport als Freizeitbeschäftigung. Nach rund 25 Teilnehmern machte sich bei mir etwas Langeweile breit, sodass ich die Strecke wieder verließ und zurück zum ""Surfers Paradise"" fuhr um endlich zu frühstücken.

Mittwoch, 22. September 2010

Schleife binden

(20. August, Bostalsee, Deutschlandtour) Unser Platz am Bostalsee eignet sich auch hervorragend für weitere Ausflüge in die Umgegend. So ist Trier nicht weit entfernt und auch ein anderes touristisches Ziel, die Saarschleife in einer knappen Stunde erreichbar. Über die saarländischen Höhen schaffen wir das und einen guten Parkplatz am Touristikzentrum in Orscholz finden wir auch. Eigentlich hatten wir uns auf eine längere Wanderung zum Aussichtspunkt eingestellt und unsere Wanderschuhe geschnürt, aber den Weg hätten wir auch auf High-Heels gehen können.

Die Saarschleife
Weite Aussicht ins Saarland - Foto: h|b

Wer zur Saarschleife richtig wandern will, muss sich einen anderen Startpunkt suchen. Der Aussichtspunkt oberhalb der Saarschleife bietet allerdings auch einen wirklich phänomenalen Blick auf die Ineffizienz von Flüssen, sich langwierige Wege zu suchen, um zum nächsten Fluss oder zum Meer zu kommen. Neben der Aussicht waren auch diverse Obstbrände im Angebot, die von lokalen Erzeugern den Besuchern feilgeboten werden. Da wir doch noch ein wenig Aktivurlaub machen wollten, beschlossen wir hinunter zur Saar zu fahren und dort noch ein wenig mit dem Rad an deren Ufern entlang zu fahren. Nach einer Einkehr zu Kaffee und Kuchen ließen wir uns wieder an "unseren" See zurücktreiben, der auch nach unserer Rückkehr noch genug Platz bot.

Ein blauer Ballon über einem See
Kontaktaufnahme - Foto: h|b

Ich nutzte den Rest des Tages noch, um die Rallye-Sonderprüfung für den nächsten Morgen zu erkunden, damit ich auch den optimalen Platz finde. Die Streckenführung war bereits ersichtlich und die Zuschauerstandorte auch. Am Abend dann die Kulmulierung der gestrigen Ballonfahrten. Über 40 Ballone stiegen über dem See auf und machten sich einen Spaß durch geschicktes Steuern, fast die Wasseroberfläche zu berühren, ohne darin zu versinken. Ein Riesenspektakel.

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Kommentare

Berlin Warschauerstraße...
Schöne Vorher-Nachher-Bilder. Wohne selber gleich um...
ISTQB (Gast) - 21. Jun, 09:54
Falsch
Es ist kein Seeadler auf dem Bild
JiggZ (Gast) - 11. Dez, 10:33
John
I really like your writing style, good information,...
Smithk712 (Gast) - 3. Jul, 15:00

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Zuletzt aktualisiert: 21. Jun, 09:54

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