Arm

Dienstag, 13. Oktober 2009

Ein Schiff wird kommen

Leider sind die Schiffe um die es hier geht, an den Küsten von Griechenland, Italien und Spanien eher nicht willkommen, da sie meist voll besetzt mit Flüchtlingen aus Afrika sind. Wer mal sehen will, mit welchen "Nußschalen" diese Meerüberquerungen angegangen werden, kann sich das noch bis Ende diesen Monats am Brandenburger Tor anschauen. Da will man sich lieber nicht ausrechnen, wieviele dieser Boote erst gar nicht die entsprechenden Küsten erreichen.

Installation am Brandenburger Tor
Installation "At Crossroads" der griechischen Künstlerin Kalliopi Lemos

Das Kunstwerk soll auf das Schicksal illegaler Migranten 20 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer hinweisen. Jedes Jahr finden beim Versuch, das Mittelmeer in Richtung Europa zu überqueren, weit über tausend Menschen den Tod. Vier Boote am Fuß der Installation bilden ein Kreuz, das Berlin als Schnittpunkt für Entscheidungsfindungen und Immigration in Europa symbolisiert.

Sonntag, 22. Februar 2009

Desperatly seeking ...

Suchaushang für einen Hund
Foto: h|b

Viele Menschen sind ja immer auf der Suche nach irgendwas. Manchmal eher nach Kleinigkeiten wie der verlegten Brille auf dem Kopf, oder dem Schlüsselbund irgendwo in der Wohnung, in der heutigen Zeit auch immer öfter nach den großen Dingen des Lebens, zum Beispiel seinen Sinn. Den kann man jetzt tief in sich selbst suchen, oder dazu auf hohe Berge steigen, oder seit neustem ganz einfach dem Dalai Lama auf twitter folgen. Jeden Tag eine kleine Lebensweisheit, das bringt einen doch auch schon mal weiter.

Die Suche auf dem Foto ist dagegen eine Konkrete. Ein Hund namens "Bonsai" ist entlaufen und wird per Aushang in Berlin-Friedrichshain gesucht. Sein Herrchen muss den Hund sehr mögen, ist doch eine Belohnung von 300 € kein Pappenstiel. Was machen Hunde eigentlich wenn sie weggelaufen sind? Leben die dann unter der Brücke, oder im Obdachlosenasyl? Andererseits warum laufen sie überhaupt weg? Besser als bei den Menschen können es Hunde doch nicht haben. Denk ich mir mal so, hab ja Keinen.

Die Chance in diesem Fall aber den Jack Russel wiederzubekommen, schwinden mit dem Text der unterhalb des Bildes noch aufgedruckt war. Der Hund hat Herzprobleme und braucht dringend und regelmäßig Medikamente. Wenn diese Mitteilung echt und nicht nur mitleidssteigernd war, dürfte nach nun 6 Tagen der arme Hund ein Problem haben. Ich wünsche Bonsai trotzdem von ganzem Herzen, dass er sein Herrchen wiederfindet.

Mittwoch, 24. Dezember 2008

Trost

Mann durch Fenster einer Kneipe
Foto: h|b

Weihnachten ist die Zeit, in der viele Menschen Trost suchen und Alleinsein zu den weniger bevorzugten Geschenkewünschen zählt. Trotzdem sind sicher auch in diesem Jahr in Berlin und auch anderswo in Deutschland, viele Menschen auf der Straße und nicht zu Hause bei Ihren Lieben. Denen möchte ich in erster Linie diesen Weihnachtsblogeintrag widmen. Aber auch allen anderen "Berlin Blog"-Lesern wünsche ich ein angenehmes Weihnachtsfest und erholsame Feiertage.

Montag, 13. Oktober 2008

In Memoriam

So manches mal fehlen einem echt die Worte und man zweifelt an sich und an der Welt im Besonderen. Da habe ich mir dieses Jahr endlich mal ein neues Fahrrad gekauft, immer mit dem unschönen Gedanken im Kopf, macht das hier in Berlin Sinn? Schließlich sehe ich jeden Tag den Fahrradfriedhof an der Warschauer Straße. Wenn es nicht geklaut wird, dann imerhin zum Krüppel getreten. Idioten.

Okay, hab ich mir gesagt, da schließt du dein Fahrrad nie ab. Du sorgst immer dafür, dass es schön zu Hause ist, im Innenhof unter seinesgleichen. Und wenn du unterwegs bist, nie zu weit weg gehen, oder wenn - dann schön anketten. So kann nichts passieren und ich hab viel Spaß mit dem neuen Rad. Wir hatten schon geübt, um nächstes Jahr vielleicht im Berliner Velothon mitfahren zu können. Ich und mein Rad.

Auf dem folgenden Bild seht ihr es noch wild und frei am Strand der Camargue stehen, immer auf dem Sprung, um vielleicht den Pferden zu folgen. Drei Pässe hat es mich im Südfrankreich-Urlaub hinuntergetragen, wo sonst Eddie Merckx oder Lance Armstrong ihren Schweiß beim Hochfahren vergossen haben. Und nun?

Mein Ex-Fahrrad in der Camargue

Ihr ahnt es bereits. Es ist unter die Räuber gefallen. Aus dem Hinterhof. Mitten aus seiner Herde gerissen. Nicht mal die Fußfesseln blieben zurück. Ich habs schon elektronisch dem Sheriff gemeldet, das Brandzeichen angegeben, aber wer weiß auf welchem Dealermarkt es inzwischen einen neuen Besitzer gefunden hat. Grrrr, egal wer es jetzt besitzt, ich wünsche dem oder derjenigen "Hals und Beinbruch" im wahrsten Sinne des Wortes.

Dienstag, 16. September 2008

Stigmata

Kaum ist man mal 'ne Woche nicht in seinem Kiez, schon ist man unfreiwillig in der H4-World gelandet, dem Refugium der Hartz 4 Empfänger. Das versucht jedenfalls das Schild zu suggerieren, dass auf der Warschauer Brücke am Eingang zu Friedrichshain aufgestellt wurde.

Ich vermute jetzt mal, dass es als origineller Gegenentwurf zur letzten Woche eröffneten O2-Arena gemeint ist, aber so richtig symphatisieren kann ich damit nicht. Friedrichshain ist sicher in manchen Bereichen etwas abgehängt, aber eine derartige Verallgemeinerung trifft es sicher nicht.

Buchen wir es mal unter "Zuspitzung" ab und dem Frust gewidmet, den die Aufsteller des Plakates, die Betreiber des R.A.W., mit ihrem neuen Besitzer haben. Friedrichshain lebt und durchaus nicht nur auf Hartz 4 Niveau.

Plakat am Ortseingang von Friedrichshain
Foto: h|b

Samstag, 2. Februar 2008

Schwere Zeiten

Fußballfans müssen ja manchmal starke Nerven haben, die Fans von Hertha BSC aber ganz Besonders. Was der Freundschaftskick am Dienstag schon ein wenig erahnen ließ, wurde heute im Olympiastadion bittere Realität: 0:3 unterlag Hertha BSC gegen die Frankfurter Eintracht zum Auftakt der Bundesliga Rückrunde.

Der bis zum letzten Tag zusammengekaufte Hertha-Kader ließ jeden Spielwitz vermissen. Eher schweizerisch behäbig kickte man den Ball quer durchs Mittelfeld, oder auch mal ängstlich zurück zum Keeper Drobny, der heute auch nicht den besten Eindruck machte. Spiel über die Flügel und nach vorne hatte der Trainer scheinbar strikt untersagt. So stand es bereits in der Halbzeit 1:0 für die Hessen.

Pantelic wedelte zwar häufig mit der Hand, das Anspiel erfolgte eher selten. Raffael als zweite Spitze schien es sichtlich zu kalt. Als dann zu Beginn der zweiten Halbzeit auch noch heftiger Schneegraupel einsetzte, wurde es echt ungemütlich. Es war a....kalt und das Spiel konnte einem auch nicht wirklich das Herz erwärmen. Als in der 60. Minute das 2:0 für Frankfurt fiel, beschlossen wir spontan das Abenteuer Hertha erstmal aus- und uns abzusetzen. Sorry Jungs, so macht das echt keinen Spaß.

Herthafans müssen tapfer sein Foto: h|b

Zu Beginn des Spiels war die Erwartungshaltung bei den hinter uns sitzenden kleinen Fans noch durchaus positiv.

Montag, 3. Dezember 2007

Weihnachtsgefühle

Laut heutigem Tagesspiegel ist es dieses Gefühl was vom Einzelhandel vermisst wird. Den Leuten würde genau das fehlen und daher würden sie nicht genügend konsumieren. Schuld wären auch das schlechte Wetter, die fehlende Kälte und vielleicht auch fehlender Schnee.

Vielleicht sollte man noch ergänzen: Schuld ist auch der gierige Einzelhandel, der uns, aus Angst etwas zu verpassen, ab September die Weihnachtsmänner und Lebkuchen in die Regale legt, während draussen gerade die Beachsaison ausklingt.

Da ist doch logisch, dass man, bis es so weit ist und Anfang Dezember mit dem ersten Advent auch die ersten "rundumdieuhrshoppingnächte" durchstarten, völlig ermattet in den Seilen hängt und sagt: "Nö, hab ich jetzt keinen Bock mehr drauf". Vielleicht auch mal "Weihnachtsgefühle" zulassen und nicht nur über den ausbleibenden Geldsegen jammern.

Der diesjährige Weihnachtsbaum - samt Weihnachtsmann - im Sonycenter ist aus Lego gebaut. Foto: h|b
Weihnachtsmann und -baum aus Lego im Sonycenter. Romantisch.

Mittwoch, 25. Juli 2007

Nepper, Schlepper, Bauernfänger

Das war der Untertitel der Sendung "Vorsicht Falle!", in der Eduard Zimmermann vor Trickbetrügern aller Couleur warnte. Auf dem heutigen Nachhauseweg über den Potsdamer stolperte ich mitten in eine Unterabteilung dieser Spezies an rot gedeckten Tischen direkt vor dem Bahn-Tower. Der richtige Ort um "...insbesondere verheiratete Angestellte mit überdurchschnittlichem Bildungsniveau zu rekrutieren" (laut Wikipedia)

Der "Freie Stresstest" ist der Einstieg in die Werbung um neue Mitglieder. Wikipedia schreibt dazu: "Zur Mitgliederwerbung wird der pseudowissenschaftliche OCA-Test (Oxford Capacity Test), ein standardisierter vorgeblicher Persönlichkeitstest, kostenfrei angeboten. Der Test bietet keine eigentliche „Analyse“, sondern endet stets mit dem Ergebnis, dass der Getestete ein Verbesserungspotenzial besäße." Tja, der Ratschlag der Berater ist dann wohl klar.

Hat die Anwesenheit von Tom Cruise in Berlin die Bereitschaft zur öffentlichen Mitgliederwerbung noch erhöht? Einen prominenteren Platz für offensive Anwerbung kann ich mir ja kaum noch vorstellen. Da Politik und Verfassungsschutz immer noch nicht letztendlich entschieden haben WAS Scientology eigentlich ist, werden wir damit wohl leben müssen.

Auf Kundenfang - Scientology am Potsdamer Platz

Mehr über Scientology bei Wikipedia

Dienstag, 10. Juli 2007

Strike!

Die Ärmsten der Armen - so bezeichnete jüngst ein Gewerkschaftsfunktionär die Eisenbahner in den unteren Gehaltsklassen. Er meinte das natürlich nicht generell - so schlecht stehen die Bahner jetzt im Vergleich auch nicht da - sondern eher im starren Tarifgefüge einzelner Berufsgruppen innerhalb der Bahn.

So ist es jedem Angestellten im Büro möglich durch geschickte Bewerbungen - entsprechende Leistung vorausgesetzt - sich im Konzern nach oben zu arbeiten. Das schlägt sich letztendlich auch beim Gehalt nieder. Wenn Lokführer oder Fahrdienstleiter in "ihrem" Job voran kommen wollen, ist die Endstufe aber relativ schnell erreicht, und wenn man sich nicht ganz ungeschickt anstellt ist das mit Mitte/Ende 20 der Fall. Was dann?

Zwei Möglichkeiten: Man verlässt die Lok oder das Stellwerk und versucht einen Bürojob zu bekommen - auch wenn einem der Beruf Lokführer vielleicht sogar Spass macht und man es gerne bleiben würde - oder man akzeptiert sein Schicksal und ungeachtet irgendwelcher Fortbildungen oder besonderen Leistungen bleibt man die nächsten 40 Jahre mit dem selben Gehalt auf der Lok oder im Stellwerk.

Das ist im Grunde auch das Problem, um das sich momentan alles dreht. Leider wird es durch die 31% Forderung der GDL am Thema vorbei konterkariert. Letztendlich geht es um ein nicht zeitgemäßes Tarifgefüge innerhalb des Bahnkonzerns.

Die S-Bahnen fahren wieder.

Samstag, 31. März 2007

Zeit das sich was dreht

Das Riesenrad in Treptow langweilt sich ohne GästeSeit einiger Zeit zeichnet sich ja ab, dass Berlin - in der Nähe des Zoos - ein "Berlin Eye" bekommen wird. Was in London so erfolgreich läuft, funktioniert ja möglicherweise auch in Berlin. Bin da noch ein wenig skeptisch, aber vielleicht klappt es ja.

Tief im Berliner Osten - im Bezirk Treptow - steht noch weithin sichtbar eine normale Version der geplanten Attraktion: Das Riesenrad im Plänterwald, einst Bestandteil des Spreeparks in Treptow. Der Vergnügungspark ging vor ein paar Jahren Pleite, seitdem verrottet das Gelände.

Ein neuer Investor ist auch nicht in Sicht, so holt sich die Natur nach und nach das Gelände zurück. Man kann das Gelände einmal komplett umrunden, sollte aber seine Kinder nicht mitnehmen, die herumliegenden Dinosaurier stimmen doch schon sehr traurig.

So stand es einst auf der - immer noch erreichbaren Seite - des Spreeparks Plänterwald:

"... hier steigt Ihr hoch hinaus, um in vollen Zügen das Flair der Hauptstadt Berlin zu genießen. In 45 m Höhe habt Ihr einen unvergleichbaren Panoramablick bis zum Alexanderplatz."

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Kommentare

Berlin Warschauerstraße...
Schöne Vorher-Nachher-Bilder. Wohne selber gleich um...
ISTQB (Gast) - 21. Jun, 09:54
Falsch
Es ist kein Seeadler auf dem Bild
JiggZ (Gast) - 11. Dez, 10:33
John
I really like your writing style, good information,...
Smithk712 (Gast) - 3. Jul, 15:00

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Online seit 6508 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 21. Jun, 09:54

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