Sonntag, 13. November 2011

Allet schick

Es war einmal ... S-Bahnhof Warschauer Brücke
Bahnhof Warschauer Straße bis zum Jahr 2005 - Foto: h|b

Ich muss meine Einschätzung vom letzten Mal revidieren, als ich annahm, dass ich den neuen S-Bahnhof Warschauer Strasse nur dann zu Gesicht bekomme, wenn ich in 10 Jahren vielleicht als Tourist wieder mal nach Berlin käme. In der aktuellen Punkt 3 der Berliner S-Bahn steht jetzt, dass das alles viel schneller geht und der Umbau bereits nächsten Monat beginnt.

Selber Ort, anderer Blick
Nach dem Abriss, ein Dauerprovisorium - Foto: h|b

Als wir nach Berlin zogen, mussten wir uns noch durch ein verwinkeltes Steingebäude zu den Gleisen begeben. Auch damals war der Bahnhof weit entfernt von Barrierefreiheit: Nur Treppen um hinunter oder hinauf zu kommen. Ich hab sogar noch ein altes Bild gefunden, dass den Bahnhof noch so zeigt, wie er 1983 erbaut wurde. 2005 wurde der Bahnhof abgerissen und durch ein Provisorium ersetzt, dass bis heute den Zugang zu den Bahnsteigen ermöglicht. Allerdings auch wiederum nicht barrierefrei. Alte und Behinderte Menschen können den Bahnhof Warschauer Strasse im Grunde nicht benutzen.

Belebte Szene am S-Bahnhof Warschauer Strasse
Der Bahnhof ist mit rund 50.000 Reisenden pro Tag gut ausgelastet - Foto: h|b

Beim Bau des Zugangs zur O2 Arena wurden bereits die Weichen gestellt, den neuen S-Bahnhof direkt anzuschließen, eine bauliche Verlängerung der U12 Richtung S-Bahnhof Warschauer Strasse ist ebenfalls eine Option, um bessere Umsteigemöglichkeiten zwischen den beiden hochfrequentierten Bahnhöfe zu ermöglichen. Der zukünftige Bahnhof wird nur noch zwei Bahnsteige haben, in jede Richtung stehen dann zwei Gleise zur Verfügung.

Eine Grafik des zukünftigen Bahnhofs Berlin Warschauer Strasse
So soll der neue Bahnhof auf der Warschauer Brücke aussehen - Grafik: DB AG

Die ewigen Vertreter der "Muss denn alles schick sein?" Fraktion rümpfen zwar bereits die Nasen, aber ich denke, wenn man einen attraktiven ÖPNV in einer Stadt wie Berlin betreiben will, sollten nicht nur die S-Bahnen gut funktionieren, sondern auch die Stationen müssen ein Bild abgeben, dass das Gesamtpaket attraktiv macht. Dunkle verpisste und verranzte Ecken gehören sicher nicht dazu. Davon abgesehen hatte das Gebäude aus den 80ern eine Glasfront, die auch den neuen Bahnhof in der geplanten Form hell und sicher machen wird.

Sonntag, 6. November 2011

Abküsten

Blattloser Baum vor Meer
Herbst an der Ostseeküste - Foto:h|b

In der aktuellen Jahreszeit wird ja viel Abgeirgendwast. Ob die einen Absegeln, die anderen Abbiken, wiederum andere Abfischen... wenn es in Richtung Winter geht, müssen einige Dinge eine Zeitlang ruhen. Das tut ihnen ja meistens auch ganz gut. So eine Verschnaufpause, ein Innehalten, Durchatmen, bevor es im Frühling erneut beginnen kann. So werden wir jetzt eben durch abwohnmobilen auch gleichzeitg abküsten. Acht mal waren wir in diesem Jahr an der Ostsee und acht mal davon in Warnemünde. Wir könnten also eigentlich auch abwarnemünden.

Vielleicht verschieben wir das abküsten aber auch nochmal um 500 Kilometer, man soll ja nie, nie sagen. Das Novemberwetter ist ja auch nicht mehr was es mal war. In Frankfurt waren es heute 18 Grad und an der Ostsee gestern auch um die 15 Grad. Novemberwetter ist was anderes. Rund 4000 Kilometer sind wir dann gefahren, um die gute Ostseeluft zu genießen. Das erst Mal waren wir - kaum waren die Straßen schneefrei - im Januar oben. Lausig kalt wars und die Wohnraumbatterie hat fast schlapp gemacht. Man soll das iPhone nicht ohne Stromanschluss laden. Seitdem habe ich ein GumPro, ein Offlineladegerät.

Jede Menge Kreuzfahrer haben wir gesehen, mehr als je zuvor. Der Sommer war für die armen Warnemünder allerdings wettertechnisch ein Totalausfall und wir glänzten durch Abwesenheit. Dafür entschädigte das Wochenende um den 3. Oktober, an dem es am Strand aussah wie im Hochsommer, Wahnsinn. Ich war - glaub ich - dreimal schwimmen, auch wenn das letzte Mal davon nur mit Zähneklappern ging. Ohne Neopren geht da nichts mehr. Das Scandlines Gelände wurde zwischenzeitlich verkauft - quasi unsere Datsche - mal sehen wo wir in Zukunft unterkommen werden. Warnemünde, du wirst uns nicht los.

Samstag, 5. November 2011

Großes Kino

Projezierter Schriftzug auf Hauswand
Jaaaaaa - Foto: h|b

Zum hundertsten Geburtstag der Filialeröffnung in Berlin - und damit auch der Ersten auf deutschen Boden - und zum 170sten Jubiläum überhaupt, unterhielt C&A die auf dem Alex flanierenden Menschen mit großem Breitwandkino über die gesamte Fläche des Berolinahauses. Nach einem Countdown und der obligatorischen Frage "Are you ready" öffnen sich knirschend und polternd Segmente der Häuserfront in denen C&A residiert. Mit lautem Zischen und Schnauben erscheinen Schienen und Räder und simulieren den dahinterliegenden Bahnhof Alexanderplatz. Ganz in der Nähe, in der damaligen Königstraße entstand die erste Filiale.

Projektion auf Hauswand
Die Häuserwand klappt geräuschvoll auf - Foto: h|b

Der Film zeigt dann die einzelnen Stationen der Geschichte von C&A. Die beiden holländischen Brüder - Clemens und August - die zuerst einfache Landhändler waren, wurden sesshaft und eröffneten Kaufhäuser. In Sneek entstand eines der ersten Geschäfte weltweit, das Kleidung in Konfektionsgrößen anbot. Heutzutage nichts besonderes mehr. In einem Parforceritt geht es dann durch die 50er, 60er und siebziger Jahre, über Palominos, Jingler-Jeans und Minirock, deren Verbreitung sich C&A auch auf die Fahne schreibt.

Projezierter Schriftzug auf Hauswand
Wer tut das nicht - Foto: h|b

Mit einem Bekenntnis zu Berlin und einem virtuellen Feuerwerk endet der 10 Minutenfilm, den man sich auch hier anschauen kann. Die letzte Livevorführung läuft heute Abend. Weitere Hintergrundinformationen zu C&A gibts es natürlich bei Wikipedia.

Freitag, 28. Oktober 2011

Abendrot

Abendhimmel in Berlin Richtung Süden
Immer öfter bietet der Abendhimmel ein farbenprächtiges Spektakel über Berlin - Foto: h|b

Sonntag, 23. Oktober 2011

Der Ring schließt sich

Das Ostkreuz - Ein Kreuzungsbahnhof in Berlin
Das Ostkreuz 2007 mit Blick auf die Ringbahn - Foto: h|b

Nach vier Jahren war ich gestern wieder mal länger am Ostkreuz, dass sich immer sichtbarer wandelt. Bereits vom Bahnhof Warschauer Straße sieht man am östlichen Horizont einen funkelnden Sperrriegel, der sich dann beim Näherkommen, als die neue Bahnhofshalle der Ringbahn entpuppt. Wie ein Ufo thront der Glaspalast in einer - insgesamt noch - etwas rumpeligen Ecke, das kommt aber auch daher, dass im Moment genau die ungefähre Mitte der Baumaßnahme erreicht ist.

Moderner Glasbahnhof über alten Bahnsteigen
Das Ostkreuz 2011 mit Blick auf den Bahnhof der Ringbahn - Foto: h|b

So findet sich auf den Ost-/Westbahnsteigen noch der morbide Charm des Rostkreuzes, während eine Etage höher bereits alles vom Feinsten ist. Die Fußgänger müssen im Moment noch häufig dunkle und staubige Wege gehen und fast an jedem Wochenende ist SEV, da auch an der Streckenführung gebaut wird. Staus rund um das Ostkreuz sind damit vorprogrammiert. Noch bis 2016 wird es dauern, bis die Umbaumaßnahmen abgeschlossen sind und neben Südkreuz und Gesundbrunnen ein weiteres modernes Steinchen im Mosaik des Berliner S-Bahnrings eingesetzt wird.

Bahnhof mit S-Bahn im Vordergrund
Gegensätzliche Architektur am Ostkreuz - Foto: h|b

Der Kiez rund um die Sonntagsstraße wird mit dem Ende des Umbaus keine Randlage mehr sein, sondern der Vorplatz zu einem hellen, luftigen und modernen Großstadtbahnhof, an dem sich - bis auf Fernverkehr und U-Bahn - alle Verkehrsmittel treffen. Welche Auswirkungen das heute bereits hat, sieht man schon in den begleitenden Baumaßnahmen parallel zur Revaler Straße, wo reihenweise Häuser hochgezogen werden. Die nächsten Schritte betreffen den gesamten Bereich bis zur Warschauer Brücke. Bis dahin dürfte allerdings meine Zeit in Berlin zu Ende sein, so dass ich mir das Ergebnis wohl als Tourist anschauen muss.

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Großstadtlichter

Leuchtende Pinguine
Pinguinversammlung in Berlin - Foto: h|b

Es ist wieder soweit. Jedes Jahr im Herbst wird Berlin bunt und jede Menge Tripoden sind unterwegs in der Stadt um die Lichter einzufangen, die mal Dinge auf Wände projezieren und mal aus sich selbst heraus leuchten. Der klassische Weg vom Zentrum des Festivals of Light zum Alexanderplatz ist aber in diesem Jahr merklich weniger bunt. Zum Start gibt es eine Ansammlung von Pinguinen vor dem Musicaltheater, die Bezug nehmen auf Skipper, Kowalski, Private und Rico, die 4 Pinguine aus Madagaskar, dem gleichnamigen Animationsfilm.

Ein Gesicht neben einem Hochhaus
Allerweltsnasen am Kolhoffhaus - Foto: h|b

Am Potsdamer Platz erregt eine Lichtinstallation die Aufmerksamkeit der Besucher und zahlreichen Fotografen. Auf ein riesiges Gipsgesicht werden reale Gesichter projeziert. Jeder der dort erscheinen möchte, kann in den Potsdamer Platz Arkaden ein Bild von sich, am Stand der Festivalleitung machen lassen. Mit etwas Geduld, sieht man sich dann irgendwann in der Nacht überlebengroß und landet vielleicht sogar in einem japanischen Fotoapparat.

Rote Figuren vor beleuchteter Kirche
Geheimnisvolle Figuren vor dem Berliner Dom - Foto: h|b

Unter den Linden ist dieses Jahr nicht viel los, selbst das Brandenburger Tor wird eher lieblos bestrahlt, während nebenan auf dem Gebäude der amerikanischen Botschaft die Menschenrechte in Auszügen zu lesen sind. Am Berliner Dom wird es dann wieder interessanter, statt Joop gibt es in diesem Jahr ein großes Chamäleon als Projektion auf den Dom. Trotz tausende Watt wirkt das Motiv aber relativ dunkel. Da sind die Fotografen dankbar für ein wenig erhellenden Vordergrund durch die Wächter der Zeit, die sich auch als Motiv ganz gut machen.

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Altweibersommer am Meer

Menschen am Strand und im Wasser
Die letzten Badegäste an der Ostsee am Strand von Warnemünde - Foto: h|b

Mit meinen Strandkorbbildern von vor 14 Tagen, wollte ich ja eigentlich die Saison an der See abschließen, aber der Sommer hat dann doch nochmal ein Zusatzkonzert gegeben und uns zurück nach Warnemünde getrieben. Noch dazu am langen Wiedervereinigungswochenende.

Möwen umkreisen ein Schiff
Die Möwen freuen sich, wenn die Fischer nach Hause kommen - Foto: h|b

Bei Temperaturen um die 22 Grad hatten tausende Menschen die gleiche Idee wie wir, und so war der riesige Strand von Warnemünde gefüllt wie zu besten Sommertagen, von denen es in diesem Jahr nicht allzuviele gab. Ein Plätzchen gab es zwar immer irgendwo, aber der Gesamteindruck war schon der von einem herrlichen Sommertag an der See. Einige Mutige (ich auch) trauten sich ins Wasser, aber die inzwischen 16 Grad kalte Ostsee lädt nicht zu einer längeren Verweildauer ein. Erfrischen war okay, aber ansonsten eher mit Neoprenanzug zu genießen, wie die vielen Surfer die stündlich auf die Wellen der großen Fähren warten.

Segelschiff am neuen Strom in Warnemünde
Auch die Segler nutzten das lange Wochenende zur Ausfahrt in der Abenddämmerung - Foto: h|b

Auch der WoMo Stellplatz auf dem Scandlines Gelände war zum ersten Mal fast komplett gefüllt, am Wochenende kam es hier sogar zu Rangeleien, als Busse, WoMos und Autos um den knappen Parkraum konkurrierten. Da Ulla bereits am Donnerstag hochgefahren war, betraf uns das nicht, unser Platz in der ersten Reihe war sicher.

Womo im Sonnenuntergang
Die Sonne geht immer früher unter, der Herbst kommt - Foto: h|b

Wenn die Sonne verschwindet, wird es aber spürbar kälter, es ist eben doch kein echter Sommer mehr. Das Wochenende war super und das viele Vitamin B aus der Sonne hilft sicher die kommenden grauen Tage zu überstehen.

Sonntag, 25. September 2011

Lieder im Park

Sänger wird von Mann gefilmt
Detlef singt, Joe Hatchiban filmt - Foto: h|b

Der Mauerpark bei schönem Wetter und dann noch am Wochenende, ist ja eigentlich eine No-Go-Area. In jedem internationalem Berlin-Reiseführer dürfte er inzwischen als Top-Location aufgeführt sein, dementsprechend voll ist es natürlich. Am vollsten ist es im Amphitheater, ungefähr in der Mitte des Parks, wenn am Sonntag Joe Hatchiban zu Karaoke einlädt. Inzwischen eine Kultveranstaltung. Rund tausend Menschen fiebern dem Augenblick entgegen, wenn er mit seinem umgebauten Rad erscheint und die Anlage aufbaut. Tosender Applaus tönt dann durchs Rund, auch wenn noch gar nichts passiert ist. Das Volk will unterhalten werden.

Ein Sänger vor Publikum
Der "Westernheld singt Country - Foto: h|b

Und das wird es auch. Kaum ist die Anlage aufgebaut, stehen die Sangeswilligen Schlange, um sich auf der Liste einzutragen. Selbstdarsteller gibt es genug und niemand muss Angst haben ausgebuht zu werden. Das Publikum will Party, je schräger desto besser. Der erste Sänger, Detlef, ist ein alter Bekannter und singt mit einer klaren Stimme Ivan Rebroffs "Wenn ich einmal reich wär". Das Publikum dankt mit Riesenapplaus, sah doch der Sänger mit seiner schwarzen Stofftasche eher wie ein zufällig vorbeigekommener Flaschensammler aus.

Das Amphitheater im Mauerpark
Das gut gefüllte Amphitheater im Mauerpark - Foto: h|b

Dem nächsten Interpreten geht es eher um die Performance, auch wenn er einigermaßen singen kann. Das Musikstück hat er gleich auf einem USB-Stick mitgebracht. Es klingt auch nicht nach etwas bekanntem, aber es dient eh nur dazu den Striptease mit Musik zu unterlegen. Freundlicherweise ist es nur ein Halber, das "untenrum" bleibt dem Publikum erspart. Der folgende Beitrag hat mich dann doch zur Flucht veranlasst. Zu schräg, zu laut und langsam wurde es auch definitiv zu voll. Das schöne ist ja, kaum hat man das Spektakel verlassen, hört man andere Bands und kann den Park einfach so genießen.

Künstlerin steht in einem Koffer vor Publikum
Die "Vorgruppe" zum Karaoke - Foto: h|b

Ach ja, zur Einstimmung hatte eine Performancekünstlerin das Publikum warm gespielt. Ob als Spieluhr, oder als Animateuse, mit einem bunten Potpourri an Sketchen konnte sie sich neben viel Applaus auch noch einen Sack voller Hartgeld erspielen. Bei dem schönen Wetter und der gelungenen Aufführung ließ sich das Publikum nicht lange bitten und gab ein großzügiges "Trinkgeld".

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Kommentare

Berlin Warschauerstraße...
Schöne Vorher-Nachher-Bilder. Wohne selber gleich um...
ISTQB (Gast) - 21. Jun, 09:54
Falsch
Es ist kein Seeadler auf dem Bild
JiggZ (Gast) - 11. Dez, 10:33
John
I really like your writing style, good information,...
Smithk712 (Gast) - 3. Jul, 15:00

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Online seit 6693 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 21. Jun, 09:54

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