Mittwoch, 21. September 2011

Strandkörbe

Strandkörbe am Strand
Strandkörbe außer der Reihe - Foto: h|b

Die Nachfrage nach Strandkörben am Warnemünder Strand lässt langsam nach. Die Saison geht zu Ende, eine Saison die in diesem Jahr auch für die Strandkörbe nicht so war, wie sie es am liebsten haben. Viel Sonne und viele Menschen, die sie für einige Stunden aus ihrem zugesperrten Dasein befreien. Dieser Sommer war eher durchwachsen und ziemlich nass und stürmisch.

Hinweis zur Nutzung von Strandkörben
Klare Botschaft an die Strandkorbmieter - Foto: h|b

Eine gewisse Wehmut legt sich über den Strand, der bei Sonnenschein immer noch belebt ist, aber schon ahnen lässt, dass bald herbstliche Ruhe einkehrt. Die Strandkörbe liegen zum Teil in Kuhlen die Wind und Wasser geformt haben, oder stehen aufgereiht zur Abholung bereit, um sich für die nächste Saison fit zu machen. Im Strandkorberholungsheim dürfen sie sich regenerieren, damit sie auch in der kommenden Saison wieder den Schattensuchenden ihre Dienste anbieten können.

Geschlossene Strandkörbe
Die Saison ist vorbei - Foto: h|b

Über den morgendlichen Strand schlurft der Metallsucher mit einem Metalldetektor, der die verborgenen Schätze finden soll, die von Menschen im Strand vergessen oder verloren wurden. Ab und zu piepst das Gerät, die Schaufel bewegt ein wenig Sand und dann und wann steckt sich der junge Mann etwas in seine Jeanstasche. Was es ist kann man nicht erkennen, was großes kann es allerdings nicht sein. Vielleicht ein paar kleine Münzen, oder ein Ring. Was der Sommer so übrig lässt. Der Wind bläst die Gischt über den Strand. Es riecht nach Herbst.

Strandkorbschild mit Möwe
Die Möwe hat ein Auge auf die letzten Körbe - Foto: h|b

Die Sonne ist am Abend noch mal rausgekommen und die Menschen genießen die Abendsonne in den Strandkörben rund um die noch offene Beachbar. Auch hier wird bald Schluß sein. Für die weniger werdenden Gäste lohnt der Aufwand nicht mehr. Noch kommt allerdings der Kellner und bringt Cocktails und Bier. Wir sitzen entspannt mit Blick auf die Ostsee und warten auf den Untergang der Sonne. Wie in Berlin auf der Modersohnbrücke, nur viel schöner. Wir werden sicher noch mal vorbeikommen, auch wenn die Strandkörbe dann bereits im Winterquartier schlafen.

Samstag, 10. September 2011

Bergspitzen

Die Alpspitze in Wolken
Die Alpspitze über Garmisch-Partenkirchen nach einem verregneten Tag - Foto: h|b

Jetzt sind wir schon eine Woche wieder in Berlin und haben uns so langsam daran gewöhnt wieder etwas weiter zu schauen, als nur bis zum nächsten Berggipfel. In den Bergen ist die Sicht auf das kommende ja doch etwas eingeschränkt, es sei denn man befindet sich auf einem Berggipfel.

Das war auch unsere Intention und so fuhren wir so oft es ging mit der Seilbahn zur Bergstation der Alpspitze und genossen den weiten Blick über die beginnende Alpenwelt. Rechts reichte der Blick bis zur Zugspitze und links vor uns lag das Karwendelgebirge. Bei einem frischen Hellen, oder auch bei Kaffee und Kuchen, ein herrlicher Fleck Erde zum Genießen.

In der Höhe von rund 2100 Metern, war auch die Hitze auszuhalten, die unsere Garmischer Urlaubswoche begleitete. Zwar hatten wir alle den Sommer herbeigesehnt, aber das war dann doch zu heftig. Wandern bei 33 Grad macht eher weniger Spaß. Bereits die Gondelhochfahrt mit der Wankbahn an unserem ersten Tag, ähnelte eher einem Saunagang mit Kiefernaufguss und die anschließende Wanderung ins Tal einem Spaziergang durch brennende Wälder in denen die Luft kocht. Zumindest hat es sich so angefühlt. Etwas weniger wäre hier mehr gewesen. Aber ... wir wollen ja nicht meckern, Regen und 13 Grad wären schlimmer gewesen.

Wenn ich die Bilder soweit gesichtet habe, gibt es sicher noch ein paar hier zu sehen, mit den dazugehörigen Geschichten.

Sonntag, 14. August 2011

Regenmauer

Menschen vor rostigen Stelen
Die Menschen gedachten um 12 Uhr Mittags dem Mauerbau der vor 50 Jahren begonnen hatte und Deutschland für rund 28 Jahre teilte - Foto: h|b

Diese Woche stand ganz im Zeichen der Mauer und erreichte ihren Höhepunkt mit der Gedenkfeier an der Bernauer Straße am 13. August. Das Gelände ist wieder ein Stück größer geworden und wird immer mehr zum zentralen Ort des Mauergedenkens in Berlin. Ist die Mauer in der "Innenstadt" so gut wie nicht mehr auffindbar, wird hier mit Installationen, Infostelen und dem Dokumentationszentrum ein Stück Geschichte erlebbar. Ein unbedingter Besuchstipp für jeden Berlintourist.

Gedenkwand an der Bernauer Straße
Die Wand auf dem Gelände der Mauergedenkstätte Bernauer Strasse erinnert an die Mauertoten - Foto: h|b

Im Westen dagegen, wo die Mauer auch schon zu früheren Zeiten nicht mehr so im Bewusstsein war, feiert der Ku-Damm sein 125-jähriges Bestehen mit einer Budeninstallation rund um den Platz an der verhüllten Gedächtniskirche. Viele europäische Städte bekommen eine Budengasse, wo sie Spezialitäten anbieten. Ob russische Pelmini oder englischer Tee, ob amerikanische Spareribs oder französischer Rotwein, unter dem Stern des Europacenters feiert sich das alte Berlin, als hätte es die Mauer nie gegeben.

Menschen auf einer Veranstaltung
Am Breitscheidplatz feiert der Ku-Damm sein 125-jähriges Bestehen - Foto: h|b

Wettermäßig setzt sich der April bereits zum vierten Mal in Folge durch, Landregen folgt auf Landregen, zwischendurch mal ein Gewitter, aber das grau über Berlin ist die beherrschende Farbe und schlägt langsam aufs Gemüt. Der Schirm ist bereits fester Bestandteil der Ausgehtasche, ohne könnte es schnell feucht werden. In einer Woche fahren wir in Urlaub und wir schauen bereits mit bangen Blicken auf die diversen Himmelsrichtungen, um mögliche Ziele zu definieren. Einzige Bedingung: Kein Regen. Nie. Never. Geht gar nicht. Ansonsten können wir auch hier bleiben. Noch dazu wo ich ja im Urlaub Geburtstag habe, dann kann ich gar kein schlechtes Wetter gebrauchen, macht nur schlechtes Karma. Naja, wird schon klappen, der Regen muss ja auch mal irgendwann zu Ende sein. Muss er doch, oder?

Samstag, 6. August 2011

Jetzt geht's lohos

Wahlplakat der Linkspartei
Wahlplakat auf der Warschauer Brücke - Foto: h|b

Nein, nicht die Bundesliga mit die olle Hertha, die geht auch los, aber der Wahlkampf hat mitten im Berliner Sommerloch begonnen. Erst war nichts, dann, zack - über Nacht - sind alle Laternen in Berlin plötzlich bunt geworden. Die Gelben, die Grünen, die Roten (im Doppelpack) und viele andere Farben machen das graue Berlin plötzlich bunt. Es gibt viele Plakate mit Köpfen von Leuten die man bisher nicht kannte, bei manchen sollte das besser auch so bleiben, und es gibt Plakate mit Text, sogenannten "Botschaften". Die müssen meist plakativ und knackig sein, weil man sie ja eher im Vorbeigehen aufnehmen muss, zuviel Text verwirrt nur. Die FDP liefert dafür beste Beispiele. Da verwirrt auch schon mal der wenige Text.

Beschmiertes Wahlplakat der CDU
Beschmiertes Großplakat der CDU in Friedrichshain - Foto: h|b

Von den Grünen gibt es zum Wahlkampf eine APP für das iPhone. Wenn man auf ein Plakat der Grünen mit dem Slogan "Da müssen wir ran" trifft, kann man das mit der APP anvisieren (Augmented Reality) die APP erkennt das Motiv und spielt ein Video mit Hintergrundmaterial dazu ab. Zusätzlich hat es noch eine "Mitmachkomponente", man kann selber - von dort wo man grad steht - ein Bild machen und einen Auftrag an die Grünen formulieren dies oder das zu ändern oder zu tun. Feedback der Partei garantiert. Sagen sie jedenfalls. Habs mal ausprobiert, mal schaun wie die Antwort lautet. Man kann auch die "Wünsche" der anderen sehen, zum Beispiel "keine Schwaben mehr in Prenzlauer Berg ansiedeln" in drei Kilometern Entfernung, oder "den linken Terror in Friedrichshain zu stoppen" in 500 Metern. Die APP lokalisiert den Nutzer geographisch der die Wünsche formuliert. Ergibt einen interessanten Blick auf Berlin.

Wahlversammlung am Potsdamer Platz
Wahlveranstaltung der Partei "Die Freiheit" innerhalb der Polizeiabsperrung - Foto: h|b

Die ersten Parteien haben auch schon mal getestet wie man so live beim Wahlvolk ankommt, haben aber der Sache nicht so ganz getraut und sich lieber "einmauern" lassen. Nein, die "Linke" war es nicht, die endlich wieder das heimelige Gefühl des eingeschlossenseins geniessen wollte, sondern die Partei "Die Freiheit", was ja eigentlich ein Widerspruch in sich ist. Die Rechtspopulisten wurden aber schon des öfteren von ihren Gegnern daran gehindert Wahlkampftermine wahrzunehmen, da wollte man wohl diesmal auf Nummer sicher gehen. Das kleine Häuflein das sich diese Woche am Potsdamer Platz um ihren Anführer, den Ex-CDUler René Stadtkewitz scharte, blieb dann auch weitgehend unter sich, Publikum wollte sich keins um die rot-weißen Gitter einfinden. Aber sich selbst beweihräuchern ist eh zufriedenstellender als sich mit Gegenargumenten auseinanderzusetzen.

Demonstration gegen Rechtsparteien
Die Gegendemonstration weit entfernt an einem anderen Ort in Berlin - Foto: h|b

Letztens liefen mir Wahlkämpfer mit DKP Plakaten unter dem Arm entgegen, von denen ich dachte, sie wären mangels finanzieller Unterstützung "aus der Zone" seit der Wende erledigt, und heute traf ich sogar auf eine kleine Abordnung der BüSo die gefühlt schon hundert Jahre, mit Helga Zepp-LaRouche an der Spitze, bei jeder sich bietenden Wahl die Phantasten dieser Welt versucht um sich zu scharen. Von der 4. Internationalen gar nicht zu reden. Oder ist es zwischenzeitlich bereits die fünfte oder sechste? Mal sehen welche Blüten uns der Wahlkampf bis zum Wahltag noch präsentiert, ich bleib mal dran. Was Plakaten von Minderheitsparteien blüht, kann man am Großplakat von Frank Henkel (CDU) sehen, das sich unterhalb der Warschauer Brücke der Angriffe erwehren muss. Inzwischen liegt es übrigens platt auf der Erde, was in etwa auch dem Wahlergebnis der CDU im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg entspricht. Fair ist es trotzdem nicht.

Umgeworfenes Wahlplakat der CDU
Das CDU Großplakat, jetzt allerdings endgültig zerstört - Foto: h|b

Im Gegensatz dazu war die Hertha heute sehr fair, und hat den Besuch aus Franken großzügig mit 0:1 gewinnen lassen. Tja, die 1. Bundesliga ist halt doch etwas anspruchsvoller als die Zweite. Selber hat es im gesamten Spiel grad mal für einen Torschuss gereicht. Das muss besser werden.

Sonntag, 31. Juli 2011

Mehrgenerationenprojekt

Junge und Mädchen machen faxen für die Kamera
Die beiden Faxenmacher Colin und Denise - Foto: t|b

Das erste was auffällt ist die ungewohnte Ruhe. Nach 14 turbulenten Tagen, zuerst mit der Familienerweiterung um zwei kleine Kinder (Enkel), dann, nach einer Woche, ergänzt um zwei große Kinder (Sohn & Schwiegertochter), ist das Experiment Mehrgenerationenhaushalt erstmal beendet. Man fragt sich unwillkürlich wie man das jemals früher ausgehalten hat, der Stress ist quasi vorprogrammiert. Wer hat was zu bestimmen, wer erzieht, wer darf gute Ratschläge geben, welche sind nicht gewollt, was machen wir heute, was nicht, Mama iPad, Papa iPhone, Opa Kakao, Oma Mutellabrot, Enkelkind 1 will eine Gitarre, ähhh, vielleicht doch lieber ein Skateboard, oder doch lieber was von Starwars, Enkelkind 2 will ein Auto, oder doch vielleicht zwei, aber drei wären auch cool, immerhin homogene Wünsche.

Ein Mädchen schwimmt im Meer, im Hintergrund der Strand mit Menschen
Sommer an der Ostsee - Foto: h|b

Wahrscheinlich hatte man früher einfach mehr Geduld und die Zeiten waren weniger hektisch als heute. Dauerndes fordern nach allem und jedem können anstrengend sein. Einfach den ganzen Tag rausgehen geht heute auch nicht mehr, so dass man sich dicht auf der Pelle hockt. Wenn dann das Wetter nicht mitspielt, was in Berlin in der letzten Woche durchgängig der Fall war, reichen irgendwann selbst 100 Quadratmeter nicht mehr aus, es fehlen einfach die Rückzugsmöglichkeiten. Schön dann wieder die gemeinsamen Stunden beim Kartenspiel oder beim Würfeln. Leider reicht die Geduld nur für eine begrenzte Zeit. Kostbar jede Minute in der man morgens früh still im Bett liegt und einen große braune Augen fragend anschauen ohne eine Frage zu stellen. Einfach nur so. Oder wenn sie sich in die Arme kuscheln, einfach nur halten, auch einfach nur so.

Ein Junge schaut über den Rand eines Spielgerätes
Colin spielt Kilroy - Foto: h|b

Trotz des dusseligen Wetters haben wir viel unternommen die Woche. Auf dem Weissensee haben wir die Wartezeit überbrückt bis Mama und Papa endlich ankamen. Fazit: Ruderboote werden sicher nicht die besten Freunde von Colin. Der coole Spielplatz hat es aber wieder rausgerissen. Die 3-Seen-Tour (Strausberger-, Schermützel- und Scharmützelsee) mit kurzem Abstecher nach Polen zum "Billischtanke" und das Highlight der Woche: Ein Tag am Strand von Warnemünde bei herrlichem Sommerwetter und Sonnenbrand für alle inklusive. Danach mussten wir die Aktivitäten nach innen verlegen, Kino mit Lightning McQueen, Legoland mit Drachenburg und ein Besuch von "Tommys turbulenter Tobewelt". Ist ja nicht so, dass Berlin nichts zu bieten hätte. Heute war der Urlaub nun zu Ende und die Familie ist wieder auf dem Weg in den Süden. Denise darf noch eine Woche Sommer genießen bevor die Schule wieder losgeht, Colin trifft morgen wieder seine Freunde im Kindergarten und hat sicher viel zu erzählen und die Eltern dürfen wieder das große Haus genießen.

Junge und Mädchen im Heck eines Ruderbootes
Die große Schwester und "der kleine Mann und das Boot" - Foto: h|b

Und wir? Wir werden sicher in den nächsten Tagen das Lachen und Weinen vermissen, das Kuscheln und das Nölen, die unverfälschte Freude und der bodenlose Zorn. All das was zum anstrengenden Großwerden eben dazu gehört. Dafür bekommen wir wieder unsere Wohnung und unsere Freiheit zurück und können wieder machen was und wann wir das wollen. Trotzdem freuen wir uns schon auf den nächsten Besuch. Schließlich muss ich die Entwicklung weiter fotografisch begleiten. Diesmal waren es ja nur 700 Fotos von den beiden Hauptdarstellern. Eine kleine Auswahl bebildert den Artikel.

Ein Mädchen vor einem bewölkten Himmel
Denise immer mit dem Kopf in den Wolken - Foto: h|b

Samstag, 23. Juli 2011

Fremdbestimmt

Drei Personen auf einem Stein
Rast auf dem Kletterfelden im Friedrichshainer Volkspark - Foto: s|b

Seit einer Woche sind jetzt meine Enkelkinder Colin (4) und Denise (6) bei uns. Seitdem weiß ich wieder wie es sich anfühlt, nicht mehr über sich selbst bestimmen zu können. Da die eigenen Kinder schon groß sind und schon lange die elterliche Wohnung verlassen haben, ist es eine gewaltige Umstellung sich auf Wesen einzulassen, die permanente Aufmerksamkeit einfordern. Nicht mal mehr das morgige Zeitungslesen geht so ohne weiteres und wenn man am Computer etwas schreiben möchte (z.B. für das eigene Blog) stehen sofort zwei medienaffine Kinder um einen herum, die versuchen die Maus zu erobern.

Ein Junde zwischen zwei Steinfiguren
Colin am Märchenbrunnen im Friedrichshainer Volkspark - Foto: h|b

Als adäquate Freizeitbeschäftigung hat sich der Friedrichshainer Volkspark erwiesen. Dort gibt es soviel zu entdecken, dass man den ganzen Nachmittag dort verbingen kann und am Abend zwei hundemüde Kinder nach Hause bringt, die nur noch ins Bett wollen. Der spannende Kletterfelsen auf der Ostseite des Parks stellt gewisse Herausforderungen an Mut und Überwindung, umso größer die Befriedigung wenn man es hinaufgeschafft hat und auf dem Gipfel entlang wandern kann. Das runterkommen ist dann nochmal eine Sache für sich, aber die Kinder sind ja nicht alleine.

Drei Personen auf einer Treppe
Wie weit sind die Spatzen bereit zu fliegen für ein Stückchen Brot? - Foto: h|b

Zum bloggen kommt man schon gar nicht mehr, dazu bleibt ja inzwischen schon ohne Enkelkinderbetreuung kaum noch Zeit. Aber es ist natürlich auch superschön, mal wieder ganz engen Kontakt mit den Enkeln zu haben und zu sehen, wie sie sich auch auf uns einlassen. Das bedingungslose Vertrauen in die Erwachsenen, sprich Oma und Opa, ist schon faszinierend und auch schon so lange her. Das abendliche Kuscheln vorm Schlafengehen entschädigt für manchen Stress im Laufe des Tages und läutet das Ende eines Tages ein, der wieder kurz und heftig war. Alles dreht sich wieder um kleine Menschen und ihre Bedürfnisse und nicht mehr so sehr um einen selbst. Eine schöne Abwechslung, aber das Leben zu zweit hat auch seine schönen Seiten ;)

Sonntag, 10. Juli 2011

Von blauen Schafen, einem totem Erzbischof und einem verwunschenen Park

Der Titel ist etwas irreführend, da ich ja während der Woche gar nicht so zum Bildermachen komme, daher sind es also eigentlich die Bilder des Wochenendes. Eines Wochenendes an dem wir ja eigentlich an die Ostsee fahren wollten, aber ... erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.

Blaue Schafe auf dem Schlossplatz in Berlin
Blaue Schafe auf dem Schlossplatz - Foto: h|b

Beginnen wir mit den blauen Schafen des Aktionskünstlers und Blauschäfers Rainer Bonk. Laut Beipackzettel stammen die blauen Schafe aus einer Polyesterzucht und sind patentrechtlich geschützt. Klonen ist also nicht. Die "blaue Herde" steht für friedliches Miteinander und Toleranz. Der Aspekt der blauen Herde auf einer grünen Wiese, symbolisch formuliert, wird zur zentralen Botschaft: "Alle sind gleich - jeder ist wichtig". Mit der Zurverfügungstellung des Weideplatzes wurde Berlin Mitglied der "Blauen Friedensherde". Ein Schaf bleibt als Geschenk in der jeweiligen Stadt. Gegrast wurde bisher bereits in Venedig, Lüttich, Kiel, Hannover, Köln, Bonn und vielen anderen Kommunen.

Ein Kreuz vor einer Kirche
Im Namen des Kreuzes - Foto: h|b

Über den Berliner Bebelplatz wehte gestern ein Hauch vom Petersplatz in Rom. Rund 500 Gläubige hatten sich eingefunden, um auf dem Platz das Requiem zu begleiten, mit dem der verstorbene Erzbischof von Berlin, Georg Sterzinsky gestern in der St. Hedwigs-Kathedrale zu Grabe getragen wurde. Sein designierter Nachfolger Rainer Maria Woelki nahm auch an der Trauerfeier teil. Sterzinsky war vor wenigen Wochen im Alter von 75 Jahren verstorben.

Diesellok mit Menschen
Die Attraktion des Spree-Parks - die Parkeisenbahn - Foto: h|b

Noch nicht ganz tot ist scheinbar der Spree-Park im Plänterwald in Treptow. Seit 2001 ist der Park eigentlich geschlossen, wilde Geschichten ranken sich um den einzigen Vergnügungspark der DDR. Vor ein paar Wochen gab es bereits ein Schnupperwochenende, da war ich leider im Urlaub, aber zu Ferienbeginn gibt es die Spree-Park-Wochen und ein Teil des Parks wird von Schaustellern "bespielt". Der Eintritt ist frei, Fahrgeschäfte und Restauration bieten allerlei Abwechslung zu humanen Preisen. Der Knüller aber ist die reaktivierte Parkeisenbahn. Nachdem sie am Morgen nicht fuhr, da sie repariert werden muss, kam ich grad rechtzeitig zur ersten Fahrt und stand auch in der ersten Reihe. Für gerade mal 2 € fährt die Bahn eine große Runde durch den Park, inkl. des geschlossenen Teils. Oft ist der Schienenweg gerade so breit wie Pflanzen das zulassen, dann geht es mit einer Holzbrücke über einen verwunschenen, komplett mit Wasserlinsen grün schimmernden Teich, um sofort danach im Tunnel zu verschwinden, über den die Wildwasserbahn führt, die als nächstes reaktiviert werden soll. Vorbei am Friedhof der Dinosaurier, am großen Riesenrad und des verfallenen Bahnhofs der Westernstadt, beendet der Zug nach rund 15 Minuten seine abentuerliche Reise.

Der Rest des Parks ist ein wenig "rummelig" aber immerhin, ein Anfang ist gemacht. Mal gespannt, wo das noch hinführt.

Sonntag, 3. Juli 2011

Von Punkern, blauen Boxen und radelnden Bierfässern

Kaisersfiliale im Umbau
"Unser" Kaisers wird umgebaut - Foto: h|b

Nicht alle Umbauten in Berlin genießen die Aufmerksamkeit von Spreepiraten oder irgendwelchen Wutbürgern. In diesem Fall betrifft es auch nur unseren kleinen Kiez-Mikrokosmos, nämlich unseren Einkaufsladen, den Kaisers an der Warschauer, Ecke Gubener Straße, das Eldorado sämtlicher Partypeople die sich hier noch mit Alk für die Nacht versorgen. Leider hat das auch jede Mege zwielichtiges Gesindel rund um den Markt angelockt, bereits von weitem waberen einem die Uringerüche entgegen und die letzte Hürde vor Betreten ist oft das Spalier der dort auf den Treppen hausenden Punkertruppen mit ihren Hunderudeln. Bin mal gespannt, ob der Umbau - abgesehen von einer inneren Verbesserung - auch das Äußere etwas aufwertet.

Humboldtbox auf dem Schlossplatz
Die HumboldtBox am Schlossplatz - Foto: h|b

Ob der blaue Klops eine Verbesserung des Schlossplatzes darstellt ist noch nicht sicher, aber letzte Woche wurde die HumboldtBox als Werbe- und Infobox für den Neubau des Stadtschlosses eröffnet und steht halt so ein wenig im Weg rum. Innen kann man sich über die Pläne informieren und oben gibts ein Cafe, sowie eine Aussichtsplattform mit hervorragendem Rundumblick auf Dom, Alex und Museen. Noch kostet der Eintritt 2 Euro, nach den Ferien sollen es dann 4 € sein. Ein Spendenautomat gibt es auch. Wer also Schloßverfechter ist, kann hier sein Bares loswerden, ich glaub ich kauf mir dafür lieber was Schönes.

Bierbike unterwegs in Berlin
Der neue Trend in unendlichen Fahrgeschäften auf Berlins Straßen - Foto: h|b

Wer gerne Bier trinkt und dabei oder danach auch noch fahren möchte, weiß seit dieser Woche, dass das in die Hose gehen kann und man schon mal mehr als nur den Führerschein verliert. Sicherer ist es doch da, beides zu kombinieren und andere für sich fahren zu lassen. Das heisst, fahren sollen schon alle, also treten, aber lenken eben nur einer, der darf dann aber nix trinken. Bierbikes sind der neuste Touristenhit in Berlin. Wenn man unterwegs ist und von irgendwoher näherkommendes Gegröhle hört, wird man meist kurz daruf das auf dem Foto zu sehenden Gefährt zu Gesicht bekommen. Eine entspannte Männerunde (Für Frauen scheint das irgendwie nix zu sein, vielleicht wäre ein Proseccobike eine neue Geschäftsidee) radelt durch die City und das Ziel liegt darin, das mitgeführte Fäßchen zu leeren, bevor die Fahrt rum ist. Bis jetzt scheint das nicht wirklich ein Problem zu sein.

Suche

 

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Followgram.me

Google +

Facebook

Twitter

Aktuell auf Twitter

Archiv

April 2025
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
 
 
 
 
 
 
 

Kommentare

Berlin Warschauerstraße...
Schöne Vorher-Nachher-Bilder. Wohne selber gleich um...
ISTQB (Gast) - 21. Jun, 09:54
Falsch
Es ist kein Seeadler auf dem Bild
JiggZ (Gast) - 11. Dez, 10:33
John
I really like your writing style, good information,...
Smithk712 (Gast) - 3. Jul, 15:00

Status

Online seit 6694 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 21. Jun, 09:54

Credits

Google Analytics



Architektur
Arm
Bahn
Bahnhöfe
Die Woche
Event
Fotografie
Geschichte
Intro
Kiez
Klima
Kultur
On Tour
Outro
Politik
Sexy
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren