Samstag, 16. Mai 2009

Perfekte Welle

Surfer auf dem Eisbach in München
Die perfekte Dauerwelle - Foto: h|b

In welcher Stadt kann man wohl sein, wenn einem am Nachmittag in der Wagmüllerstraße - also mitten in der City - ein Pärchen barfuß entgegenkommt, gekleidet in Neoprenanzüge mit jeweils einem Surfbrett unter dem Arm? Genau, in München.

Auch wenn München weit von den Hotspots wie Moruya Heads in Australien oder Maui auf Hawaii entfernt ist, bietet der "Isar River Surf" am Eisbach in München doch die perfekte Welle in Dauerpräsenz für erfahrene Surfer. Das Wasser schießt mit voller Kraft aus einem Tunnel ins Bachbett, nur 40 cm unterhalb befindet sich eine Schwelle, wodurch sich das Wasser zur Surfwelle auftürmt.

Die Surfer stehen dabei links und rechts, der vielleicht 10 Meter breiten Welle, und stürzen sich nach und nach in den Ride. Da immer nur ein Surfer auf den kleinen Abschnitt passt, müssen die anderen halt warten, bis es ihn oder sie kopfüber in die Welle haut. Danach ist Platz für den Nächsten. Beobachtet von unzähligen Schaulustigen bemüht sich natürlich jeder um ein spektakuläres Auftreten, was, je länger es dauert, die anderen natürlich zappelig werden lässt. Aber irgendwann hauts jeden um.

Warten auf den Einsatz
Der Nächste bitte - Foto: h|b

Donnerstag, 14. Mai 2009

DDR Hautnah

Aktfotografie in der DDR
Foto: h|b

Unter dem Titel DDR Hautnah präsentiert die Fotogalerie Friedrichshain ab heute die Ausstellungen "Schön nackt" und "Grüße aus der DDR". Zu den Titeln hat der Eulenspiegel Verlag zwei gleichnamige Bücher auf den Markt gebracht, die ab heute käuflich zu erwerben sind.

Damit sind wir auch schon bei einem kleinen "Gschmäckle" wie der Süddeutsche sagen würde, denn die "junge" Vertreterin des Verlages betonte in ihrem Eröffnungsstatement die besondere Natürlichkeit der Akte und erklärte den Unterschied zu heutigen Aktfotos damit, dass man doch sehen könne, dass diese Frauen selbstbewusst seien und das daher rühre, dass ja alle Frauen in der DDR berufstätig und damit quasi Powerfrauen gewesen seien, wie man sie sich heute nur wünschen könnte.

Ich hab in der letzten Zeit lange nicht so einen unreflektierten Blödsinn gehört. Wenn man sich das Verlagsprogramm des Eulenspiegels anschaut, wird manches klarer. Vom "DDR-Quizbuch", über "Sternstunden des DDR Humors" bis hin zum "Großen Buch der Kampfgruppen", ist alles auf Lager was die geschundene Seele der Ex-DDR Bürger wieder aufrichten könnte.

Für mich sind die Bilder durchaus sowohl ästhetisch, als auch ein Zeitdokument und der größte Unterschied zu heute, sind sichtbare Achselhaare bei den Frauen. Heute ein absolutes "No Go". Als Zeitdokument, jenseits von DDR Verklärung, eine schöne Ausstellung.

Dienstag, 12. Mai 2009

Rosinen

Der Held der Luftbrücke
Der Held der Berlin-Blockade - Foto: h|b [Archiv 2008]

Heute durfte es zum Jahrestag wieder Rosinen regnen. An kleinen Fallschirmen warf Gail Halverson aus einem Rosinenbomber - der Tempelhof zum Tag der offenen Tür zwar überfliegen, aber nicht dort landen durfte - Süßigkeiten, so genannte "Candy Drops", hinunter zur wartenden Menge der Schaulustigen. Vor allen Dingen die Kinder warfen sich tapfer ins Getümmel.

Sechzig Jahre ist es her, dass die Blockade der sowjetischen Alliierten am 12. Mai 1949 beendet wurde. Mit der Blockade wollten die Sowjets 1948 den Rückzug der Alliierten aus dem Westteil der Stadt erzwingen. Doch die Westmächte wichen nicht zurück. West-Berlin wurde durch die Luft versorgt und überlebte. Diese Leistung war eine der Säulen der Argumentation im letzten Jahr zum Volksentscheid, Tempelhof offen zu halten. Hat aber nicht geholfen. Wie man sieht, Gedenken geht auch so.

Freitag, 8. Mai 2009

Papierschiffchen

Das Maskottchen von Qhase
Das Maskottchen von QHase - Foto: flickr/promo

Mit QHASE macht sich ein neues Portal in Berlin auf Mitglieder zu gewinnen. Geplanter Benefit: "Qhase ist die brandneue Berliner Community, um Fragen zu stellen oder zu beantworten und Jobs zu vergeben oder zu erledigen. Und das speziell für Deine Umgebung!"

Um das Ganze weiter zu promoten, findet am kommenden Sonntag entlang der Spree ein "Charity Flashmob" statt. O-Ton auf der Website: "QHASE veranstaltet am Sonntag, den 10. Mai eine Altpapiersammlung in Form eines Charity-Flashmobs. Mit der "MS QHASE" werden wir im Zeitraum zwischen 12 und 16 Uhr vier Anlegestellen entlang der Spree abfahren, um Dein Altpapier einzusammeln. Der Erlös des gesammelten Altpapiers kommt dem Kleintierhaus "Bugs Bunny" im Tierheim Berlin zugute."

Wer dabei helfen möchte, kann sich auf der Website von QHASE über die Details weiter informieren. www.qhase.de

Donnerstag, 7. Mai 2009

Zettel falten

20 Jahre Mauerfall - Ausstellung auf dem Alexanderplatz
Ausstellung auf dem Alexanderplatz zu 20 Jahre Mauerfall - Foto: h|b

Zwanzig Jahre nach der letzten gefälschten Kommunalwahl in der ehemaligen DDR eröffnet heute eine große Ausstellung zur friedlichen Revolution auf dem Alexanderplatz in Berlin. Am Abend des siebten Mai 1989 trat Egon Krenz vor die Kameras und musste zerknirscht zugeben, dass lediglich 98,85 % die Einheitsliste unterstützt haben. Nach jahrelangen Meldungen mit einer 99 vor dem Komma ein unerhörter Vorgang.

Aber selbst das war noch gelogen, oder ausgewürfelt, denn die erstmals vor Ort ihr Recht wahrnehmenden Wahlbeobachter der sozialen Initiativen hatten ganz andere Eindrücke mitgebracht. So sollen in Berlin mindestens 7 - 9 % der Wählerinnen die Einheitsliste mit einem Strich ungültig gemacht haben. Das war dafür, dass man sich bereits verdächtig machte, wenn man überhaupt in die "Wahlkabine" ging, ein durchaus mutiger Schritt.

Aber egal, es konnte nicht sein, was nicht sein darf. Eine "nur" 90%ige Bestätigung der Einheitsliste hätte die Legitimation des ganzen System aus Lesart der Herrschenden in Frage gestellt. So hat man einfach - wahrscheinlich wie immer - die Zahlen ausgewürfelt und als Kompromiss halt die 98 vor dem Komma gewählt. Was danach kam ist bekannt und kann jetzt auf dem Alexanderplatz in Ruhe nachvollzogen werden. Viva la revolución.

Ein umfangreiches Dossier dazu gibt es auf der Website der Bundeszentrale für politische Bildung: "Protest gegen Wahlbetrug"

Dienstag, 5. Mai 2009

Unter Geiern

Geier beim Sonnenbad
Sonnenanbeter - Foto: h|b

Wenn man in Berlin wohnt und Besuch bekommt, macht man ja oft Dinge die man sonst eher nicht tun würde. Zum Beispiel mit dem Enkelkind in den Berliner Tierpark in Friedrichsfelde gehen. Die U5 bringt uns in rund 20 Minuten zum Haupteingang, der Eintritt ist mit 11€ sogar etwas günstiger als der "Hauptstadtzoo" im Westen Berlins. Kinder unter fünf Jahren haben freien Eintritt. Auf den Bollerwagen haben wir verzichtet, gibt's aber für 4€ ausgeliehen. Für kleinere Kinder empfehlenswert.

Der Tierpark ist echt der Hammer. Seit dem ich mal in München in Hellabrunn war, stelle ich mir Tierparks als großzügige Areale vor, in denen sich Tiere in Gehegen bewegen, die ihnen den nötigen Platz bieten und wo für Besucher nicht sofort im Hintergrund ein Zaun zu sehen ist. Der "West-Zoo" in Berlin ist irgendwie genau das Gegenteil davon.

Elefantenhaut im Tierpark Berlin
Furchen des Alters - Foto: h|b

Ganz anders der Tierpark. Ein riesiges Gelände mit einer grandiosen Auswahl an Tieren aus aller Welt. Zwischendurch viel Freiraum, parkähnliche Anlagen mit schattenspendenden Bäumen und Picknickplätze. Spielplätze für die Kinder runden das Bild ab. Ideal für einen Familientag im Tierpark, aber durch die Gestaltung der Gehege auch ideal für Fotografen, die ohne Besuch eines afrikanischen Reservates die Big Five so "abschießen" wollen, dass es nicht gleich nach Zoo aussieht. Wildlife mitten in der City.

Zwei Erdhörnchen schauen aus dem Bau
Allerliebste Erdhörnchen - Foto: h|b

Nach gut sechs Stunden im Tierpark, hatten wir immer noch nicht alles gesehen, sind aber völlig platt und absolut reizüberflutet. Uns ist jetzt schon klar, daß wir uns eine Jahreskarte für schlappe 55€ holen werden, damit dieser Besuch nicht der letzte bleibt. Absoluter Ausflugstipp.

Sonntag, 3. Mai 2009

Kurvenfahrten

Blick auf den Scharmützelsee
Blick auf den Schermützelsee - Foto: h|b

Als Motorradfahrer ist ja Brandenburg eher frustrierend. Fünf Kilometer gerade aus, Kurve, drei Kilometer geradeaus, Kurve, vier Kilometer .... und so weiter. Ist zwar irre praktisch zum überholen, aber auch gäääähnend langweilig. Wie schön haben es da doch die Bewohner des Taunus, unserer alten Heimat. Wenn man aber schon ein Motorrad sein eigen nennt, will man es auch bewegen und sei's nur gerade aus.

In Berlin zentral zu wohnen, bedeutet auch erst mal einen langen Anlauf, um die Stadt überhaupt zu verlassen. Wenn das geschafft ist, wird man sodann konfrontiert mit allerlei runden Verkehrschildern, auf denen - für die Motorleistung des Motorrades - völlig indiskutabel kleine Zahlen aufgemalt sind. Die Sonntagsfahrer aus Berlin halten sich dann auch ganz brav daran. Wer das nicht tut, wird mit Starenkästen im Dutzend bestraft. Ist ja für Biker nicht ganz so schlimm, geblitzt wird ja zum Glück von vorne ;-)

Nach einer Stunde haben wir trotzdem unser Ziel erreicht, den Schermützelsee im Nordosten von Berlin. Kurz davor schlägt des Motorradfahrers Herz ganz glücklich, denn die Ortseinfahrt nach Buckow runter besteht aus echten Serpentinen, die kurz aber anspruchsvoll sind. Glücklich dem, der keinen Hutfahrer vor sich hat. Dann ist es besser anzuhalten und zu warten. Der Frust wäre sonst unglaublich.

An der Dampferanlegestelle gibt es einen schönen Platz zum Parken und einen kleinen Kiosk, der Kaffee, Würstchen, Eis und Pommes im Angebot hat. Zum fotografieren habe ich dann heute mal die rund hundert Treppenstufen gegenüber erstiegen. Wollte immer schon mal wissen, wie es von da oben aussieht. Kurz verschnauft und dann wieder los.

Serpentinen wieder hoch. Erst kurz vor deren Ende blockt ein Bus die schnelle Weiterfahrt, aber für heute waren das genug Kurven. Durch schöne Alleen und Wälder noch schnell nach Altfriedland, um zum Abendbrot zwei Räucherspieße mit Fischköstlichkeiten einzukaufen (echter Tipp für Fischliebhaber) und dann im großen Bogen zur B1 und wieder zurück nach Berlin. Nice Trip for a beautiful spring sunday.

Freitag, 1. Mai 2009

Kreuzberger MyFest-Spiele

Verschalung zum Schutz vor Randale
Sicher ist sicher - Foto: h|b

Jedes Jahr aufs Neue rüsten sich Banken und Geschäfte in Friedrichshain und Kreuzberg für den 1. Mai auf. Anstatt anschließend die Glasbruchversicherung in Anspruch zu nehmen, verkleiden Handwerker die Glasfronten mit Kunststoffplatten. Dummerweise kommt dann auch niemand mehr an sein Geld. Gestern Abend gab es am Boxi das übliche Geplänkel zwischen Polizei und angetrunkenen Punks, mit 57 Festnahmen noch im üblichen Rahmen.

Großer Andrang auf dem MyFest in Kreuzberg
Besucherandrang auf dem MyFest in Kreuzberg - Foto: h|b

Heute sind wir bei strahlendem Sonnenschein unterwegs in Kreuzberg, wo wie jedes Jahr das MyFest dazu beitragen soll, die seit Tagen herbeigeschriebenen Gewaltexzesse der autonomen Streetfighter zu unterbinden. Die Stimmung ist heiter und gelöst, viele Bands beschallen mit Riesenboxen die feierbereite Menge. Viel türkisches Kolorit und ein brechend voller Mariannenplatz sorgen für Volksfeststimmung.

Die Nullsummenspiel-Maschine
Kreative Kunst am Rande des MyFestes - Foto: h|b

Die Polizei hält sich im Hintergrund, präsent sind lediglich die Anti-Konflikt-Teams und die Ordner des MyFestes. Laut Tagesspiegelmeldung von 19:30 sieht es bei der "18 Uhr Demo" die inzwischen zum MyFest zurückgekehrt ist so aus: "Kaum in die Muskauer Straße eingebogen, bewerfen Demonstranten die Polizeikette mit Steinen, die Beamten stürmen geschlossen in breiter Front, versuchen den Schwarzen Block zu spalten, drängen ihn zurück. Reporter Frank Jansen duckt sich unter Steinen weg. "Jetzt geht es hier richtig zur Sache." Erste Festnahmen, Demonstranten am Boden." Aktuelle Informationen im Tagesspiegel.

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Kommentare

Berlin Warschauerstraße...
Schöne Vorher-Nachher-Bilder. Wohne selber gleich um...
ISTQB (Gast) - 21. Jun, 09:54
Falsch
Es ist kein Seeadler auf dem Bild
JiggZ (Gast) - 11. Dez, 10:33
John
I really like your writing style, good information,...
Smithk712 (Gast) - 3. Jul, 15:00

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Online seit 6839 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 21. Jun, 09:54

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