Dienstag, 13. Mai 2008

Blaues Wunder

Nach dem Auschecken aus dem freundlichen Hotel befreiten wir unser Motorrad erstmal vom Dresdner Feinstaub (können auch Blüten gewesen sein) und cruisten am Terrassenufer entlang in Richtung "Blaues Wunder". Diese Brücke verbindet Blasewitz mit Loschwitz. Gestern waren wir unten drunter durchgefahren, heute also drüber.

Vorbeifahrt an Schloss Pillnitz
Das 9 Uhr Schiff nach Königstein vor Schloss Pillnitz
Foto: h|b

Nach einem kurzen Besuch in Schloss Pillnitz, diesmal auf der Landseite, ging es in einem Schlenker über Radeberg direkt nach Norden, Richtung Berlin. Einen kurzen Stop legten wir noch an den IBA Terrassen in Großräschen ein - der ungewöhnlichsten Zivilisationskante der Welt! Hier kann man zusehen, wie der ehemalige Braunkohletagebau sich zu einer der größten zusammenhängenden Seenlandschaften Europas entwickelt. Das braucht zwar noch seine Zeit, aber dann wäre es eine echte Alternative zur Ostsee.

Blick auf den Ilse-See
Yeeaahhhh. IBA Terrassen in Großräschen
Foto: h|b

Die Strecke über die Landstrassen von Sachsen und Brandenburg, wie immer gesäumt von den herrlichsten Alleen die Deutschland zu bieten hat, sind gut zu fahren. In Sachsen noch ab und an unterbrochen von dumpfen NPD Wahlplakaten in sämtlichen zu durchfahrenden Orten (wo sind hier eigentlich die anderen Parteien?) ab Brandenburg dann wieder klare Sicht auf die Bäume.

Gegen 16 Uhr erschöpft, aber voll mit interessanten Eindrücken wieder wohlbehalten zu Hause angekommen. Unser Schutzengel war wieder mal mit uns - vielen Dank dafür - und unser Untersatz hat tapfer seine Drehzahlen gemeistert. Dresden ist eine Reise wert, aber das ist wahrscheinlich eine Binsenweisheit. Immer wieder gerne - um es mal mit Ebay zu sagen.

Montag, 12. Mai 2008

Elbaufwärts

Da wir ja am zweiten Tag nicht schon wieder durch Dresden lustwandeln wollten, so groß isses ja auch nicht, hatten wir die verwegene Action-Idee einer Dampferfahrt mit einem Elb-Raddampfer (Baujahr 1886) von Dresden nach Königstein. In Erwartung der Massen hatten wir die Tickets bereits über das Internet gebucht und gestern gleich abgeholt.

Was wir dabei nicht bedacht hatten, die Massen sind auch alles Frühaufsteher, bzw. Früh-Busankommer und so standen, als wir gegen 10 an der Anlegestelle ankamen, bereits geschätzte 200 Menschen vor uns in der Schlange. Kritischer Blick zum Schiff: Die passen da alle drauf? Taten sie dann zwar, aber letztlich isses wie bei der guten alten Bahn: Das Ticket berechtigt zum Transport, nicht automatisch zur Bereitstellung eines Sitzplatzes. Zumindest nicht draussen. Aber wer will bei so einem Wetter drinnen sitzen?

So funktioniert ein Raddampfer
"Dat issene Dampfmaschin" - wenigstens EINE Action auf dem Schiff
Foto: h|b

Viereinhalb Stunden Fahrt ohne Sitzplatz? Zum Glück gabs einen Haufen Klapphocker. Mit zweien davon enterten wir die "Ich bin der König der Welt" Position am Bug des Schiffes und machten es uns dort "gemütlich". Sonnenbankstufe 3 mit Powerbooster und ohne Lüftung. Rund um uns noch ein paar Franzosen. Vorweg gesagt, die viereinhalb Stunden sind auf der Elbe gefühlte 8 Stunden (und wir wollten erst noch Hin- UND Rückfahrt buchen). Puhhh.

194 m von der Elbe zur Bastei
Letztes Jahr im Rahmen unsere Deutschlandtour noch "on top" diesesmal "top down"
Foto: h|b

Höhepunkte: Schloß Pillnitz und die Vorbeifahrt an der Bastei. Thats all. Nach dreimaligem Positionswechsel auf dem Schiff endlich in Königstein angekommen. Ab in die S-Bahn und in 45 Minuten wieder zurück in Dresden. Na also, geht doch. Nach einer Verschnaufpause wieder in die Altstadt - vor der Semperoper hätten wir noch Karten für Othello bekommen können - aber leider hatten wir das kleine Schwarze zu Hause gelassen. So reichte es für einen kleinen Imbiss an der Elbe und einen Abendspaziergang durch das Kneipenviertel. Zum Abschluss des Tages Depri-Tatort aus Frankfurt.

Sonntag, 11. Mai 2008

Dresden fully reloaded

Wer meint das Berlin über die Feiertage voll sei, sollte sich mal das Vergnügen gönnen an Pfingsten feat. Muttertag nach Dresden zu fahren. Okay, haben wir vielleicht nicht so genau durchdacht, aber ... geplant ist geplant.

Nach einer entspannten Motoradfahrt - überwiegend BAB - fuhren wir über die Carola-Brücke in die Dresdner Altstadt. Vor lauter Menschen war davon allerdings nicht viel zu sehen. Also gleich durch in die Ostra-Allee zu unserem Appartment am Zwinger. Eine echte Empfehlung. Pension am Zwinger.

Aufbau der Frauenkirche II
Aufbau der Frauenkirche II
Foto: h|b

Klamotten aus, geduscht und wieder aufgehübscht zum Altstadtbesuch. In Dresden ist das ja alles ergonomisch verdichtet, also keine weiten Wege zu Kultur und Bauwerk. Zuerst die Frauenkirche, bzw. das Cafe Kurfürstenhof vis a vis der Frauenkirche. Mit frischem Erdbeerkuchen und Latte Macchiatto gestärkt zum anschließenden Aufstieg in die Kuppel der Frauenkirche.

Tief unter uns rockte Eva (Eva rockt) und wir genossen den Ausblick von "janz oben". Viele Stufen und Windungen tiefer zog es uns dann in den Zwinger zum relaxen.

Durch die Wüste, durch den Zwinger
Die Wüsten(be)zwinger
Foto: h|b

Für Abends hatten wir im Kurfürstenhof gleich reserviert (Essenstipp aus dem Internet) und leeecker diniert. Für die Location durchaus faire Preise und eine überaus aufmerksame und lustige Bedienung. Danke für den schönen Abend.

Samstag, 10. Mai 2008

Blau und Gelb

Wenn man durch Brandenburg fährt sind das momentan die vorherrschenden Farben. Es ist schon ein sehr intensiver Farbeindruck der uns heute auf unserer Motorradtour durch das nordöstliche Berliner Umland verfolgte. Unten der sattgelbe Raps und darüber ein tiefblauer Himmel, verschönert durch Kleckse von Wolken. Auf halber Strecke endlich mal ein Haltepunkt mit dem richtigen Hintergrund. Bitte recht freundlich.

Blauer Himmel, gelber Raps und ich
Foto: u|b

Unsere eigentliches Ziel war wieder mal der Schermützelsee bei Buckow. Unser obligatorisches Ziel am Anfang der Motorradsaison. Vorher haben wir allerdings noch einen kleinen Abstecher nach Altfriedland gemacht. Der Räucherfisch ist einfach ZU gut. Diesesmal in Form eines Räucherspießes. Lecker.

Dann über Berg und Tal - hat man leider nicht oft in Brandenburg - nach Buckow. Allein die Ortseinfahrt lässt jedes Motorradfahrerherz höher schlagen. Kurven und Serpentinen bis runter zum See. Nach einer längeren Kaffeepause mit Seeblick machen wir uns wieder auf den Heimweg. Morgen gehts für 3 Tage nach Dresden. Angesichts der Wetterprognosen spontan mit dem Bike statt mit dem Zug.

Reger Bootsverkehr auf dem Schermützelsee
Foto: h|b

Donnerstag, 8. Mai 2008

Nachsaison

Fünf Fotografen, fünf gemeinsame Projekte. Unter diesem Motto steht eine Fotoausstellung die von morgen bis zum 20. Juni 2008 in der Fotogalerie Friedrichshain, am Helsingforser Platz 1, zu sehen ist. Die Galerie, die schon zu DDR Zeiten überregionale Bedeutung hatte, zeigt immer wieder interessante Ausstellungen bekannter Fotografen.

So auch in der heute mit einer Vernissage startenden Ausstellung "Nachsaison". Fast zwanzig Jahre liegen zwischen dem ersten und dem bislang letzten Projekt der fünf Fotografen. 1988 gingen die vier Männer und eine Frau zum ersten Mal gemeinsam auf Bildersuche, am gleichen Ort, auf unterschiedlichen Wegen.

Diesem Prinzip folgten sie bei allen gemeinsamen „Fünf-Tage“-Projekten, als sie auf der winterschläfrigen Insel Hiddensee fotografierten (1988), in einer Thüringischen LPG (1989, noch vor der Maueröffnung), auf dem alten Leipziger Hauptbahnhof (Sommer 1990), bei einer Hallenser Theaterinszenierung (1992) und in einem bulgarischen Ferienort (2006) – in der Nachsaison, wenige Wochen vor dem EU-Beitritt des Landes.

Viele Bilder zeigen Teile eines Alltags, aus einer langsam verschwindenden DDR. Für einen in der DDR Geborenen möglicherweise nostalgisch, für mich - als sozialisierter Westbürger - ein Eindruck grauer Tristesse. Weitere Informationen, Infos zu den Fotografen und einige Bilder gibt es auf der Website des Berliner Kulturrings e.V.

Ausstellung in der Fotogalerie Friedrichshain
Foto: h|b

Mittwoch, 7. Mai 2008

Doppelter Sundowner

Wie in "Begegnung der dritten Art", wo die Menschen ohne genau zu wissen warum, immer einen bestimmten Ort aufsuchen müssen, passiert das in Berlin jeden Abend an der Modersohnbrücke in Friedrichshain.

Bewaffnet mit Getränken versammeln sich junge Leute und warten, bis hinter dem Alex die Sonne untergeht. Die Geländer sind gut gefüllt und im Sommer dürfte es hier richtig eng werden. Hat was von Happening, ganz ohne Flashmob Aufforderung.

Sonnenuntergang
Foto: h|b

Wenn die Sonne dann endlich untergegangen ist und man keine Lust mehr auf Brückenchillen hat, kann man ein paar Meter weiter Richtung Revaler Strasse gehen. Dort direkt an der Ecke hat seit Anfang Mai Lunas Strandgarten geöffnet.

Auf 3000 qm feinstem Sand kann man hier gemütlich in Strandkörben oder auf Loungemöbeln abhängen. Von Donnerstag bis Sonntag mit DJ Untermalung open end. Für eine Strandbar fehlt zwar irgendwie die Spree, aber für den Kiez eine nette Location mit viel Platz, einem Beachvolleyballfeld und fairen Getränkepreisen.

Lunas Strandgarten Revaler Ecke Modersohn
Foto: h|b

Samstag, 3. Mai 2008

Blitzdingens

Nach 10.355 Cheese-Burgern vor rund 4 Wochen, war heute spontanes Tanzen unter der Weltzeituhr am Alex angesagt. Ihr habt keine Ahnung um was es geht? Na um "Blitzauflauf" oder auf neudeutsch "Flashmob". Die Generation Handy feiert sich selbst.

Laut Wikipedia wird ein Flashmob so beschrieben: "Die Beteiligten tauchen am vereinbarten Ort zur vereinbarten Zeit auf, um dort kurz und für die unwissenden Passanten völlig überraschend einer gänzlich sinn- und inhaltslosen Tätigkeit nachzugehen."

Unwissend und überraschend war heute allerdings nichts und niemand, stand doch bereits am 2. Mai die geplante Aktion der Sturm Crew Berlin ausführlich im Tagesspiegel. P.R. in eigener Sache also. Der Hauptstadtblog wies bereits am selben Tag auf die Sinnlosigkeit eines Flashmobs mit medialer Vorankündigung hin.

So waren auch fast mehr Medienvertreter als Flashmobber vor Ort. Nach ausreichend Film und Fotos klatschten sich die Beteiligten selbst Beifall und zerstreuten sich wieder. Mehr als 1000 wie angekündigt waren es wohl dann auch nicht, eher 200. Trotzdem coole Aktion. Die nächste "Riesensache" ist für den 1. Juni angekündigt.

Spontane Tanzaktion unter der Weltzeituhr
Foto: h|b

Donnerstag, 1. Mai 2008

ichstress ichpause ichstreik

1. Mai 2008 in Berlin. Gepflegte Langeweile. Spasskultur und MyFest. Friede, Freude, Eierkuchen. So alte Streetfighter und Medienscharfmacher müssen doch das Heulen kriegen. Nüscht los. Walpurgisnacht am Boxi und am Mauerpark, kleine Scharmützel, ein paar fliegende Flaschen aber sonst ruhig. Und .... Das ist gut so. Dafür liefs wohl in Hamburg heuer eine Nummer härter ab.

Der Slogan der Maiparade Foto: h|b

Mit dem Slogan be.streik.berlin zog dann heute die "Mayday Berlin" von Friedrichshain über Warschauer- und Oberbaumbrücke nach Kreuzberg. Der Zug war mehr Loveparade als Hardcoredemo früherer Zeiten, als der schwarze Block das Bild beherrschte. Der einzige schwarze Block heute waren die Jungs und Mädels aus Niedersachsen (Streikt eigentlich die Berliner Polizei schon?).

Special Forces Foto: h|b

Das Motto "ichpause" von den mayday Veranstaltern nahmen sich auch ein paar spontane Aktivisten auf der Oberbaumbrücke zu Herzen und bauten sich gleich mal ihr gemütliches Wohnzimmer mit Couch und Stehlampe dort auf. Es gibt schlechtere Aussichten zum Wohnen und Demo gucken.

Ich Pause - Wir pausen Foto: h|b

Mehr zum Euromayday gibts im Mayday-Blog

22.00 Uhr - Nachtrag: Ein paar Bekloppte muss es wohl doch immer geben. RBB meldete einen Angriff einiger Autonomen auf den Polizeipräsidenten Glietsch, als der im Laufe des Abends den Lausitzer Platz besuchte, um sich ein Bild der Lage zu machen. Die Polizei brachte Glietsch in Sicherheit.

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Kommentare

Berlin Warschauerstraße...
Schöne Vorher-Nachher-Bilder. Wohne selber gleich um...
ISTQB (Gast) - 21. Jun, 09:54
Falsch
Es ist kein Seeadler auf dem Bild
JiggZ (Gast) - 11. Dez, 10:33
John
I really like your writing style, good information,...
Smithk712 (Gast) - 3. Jul, 15:00

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Zuletzt aktualisiert: 21. Jun, 09:54

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