Sonntag, 1. Juni 2008

Spielverderber

Heute morgen um halb 10 in Deutschland, ohne Knobbers, aber dafür ich mit dem Fahrrad im RE nach Werder (Havel). Hab mich spontan für die längere Tour (48 km) entschieden. Wenn schon ein neues Rad, dann soll es auch gefordert werden.

Rund 100 Radfahrer aller Couleur starteten dann um 10.30 Uhr vom Bahnhof in Werder, ausnahmsweise ohne Polizeibegleitung. Die kommt dann leider doch noch. Hinter Werder verabschieden sie sich allerdings gleich wieder und schicken uns en bloc auf den Radweg. Häh? Ja, die Kollegen aus Potsdam wären wohl noch nicht so weit.

Warten auf die Weiterfahrt in Potsdam
Wartezone am Potsdamer Bahnhof - Foto: h|b

In Potsdam - wo wir den Bahnhof pünktlich nach einer Stunde erreichen, dann das volle Aufgebot: PKWs, Motorräder, Bullis. Ab hier wird systematisch jede Kreuzung vorgesäubert. In flottem Tempo geht es dann Richtung Wannsee, wo wir uns wieder mit einem neuen Radlerblock verstärken. Erholungspause von 10 Minuten bis es weitergeht Richtung Spinnerbrücke und Avus.

Klingelnd an den Bikern vorbei, treffen wir auf den 4. Block von Radlern, der bereits mit scharrenden Rädern darauf wartet, endlich die Avus stürmen zu können. Nach dem uns die Polizei wieder eine Weile hat schmoren lassen, endlich weg mit der Sperre. Yehaaaaa, die Avus. Wie vom Auto gewohnt gleich tüchtig beschleunigt.

Aber wassn das? Bremsen quietschen, Radler schimpfen. Was ist los? Die Polizei betätigt sich als Spielverderber. Mit vielleicht 12 km/h zuckeln wir die Avus entlang. Man musste aufpassen, dass das Rad nicht umkippte. Auf Klingeln, motzen und drängeln, wenigstens das Tempo ein wenig zu erhöhen, endlich die Durchsage: "Immer hinter der jelben Fahne des Führungsfahrzeugs bleiben, det is hier schließlich eene Demonstration, unn keen Radrennen". Ausrufezeichen. Na super.

Das Ziel ist erreicht - der große Stern mit Goldelse
Das Ziel ist erreicht - Foto: h|b

Nach ermüdenden 8 Kilometern (ist die Avus so lang?) nach Berlin, dreimal um die Goldelse und Auflösung am Brandenburger Tor. Nach Bio-Currywurst mit Bio-Pommes auf'm Bio-Markt, trollten wir uns an die Spree - Ulla war inzwischen eingetroffen - zum relaxen. Bis auf die Avus hat's echt Spaß gemacht. Das nächste Mal such ich mir 'ne Strecke ohne Spaßbremsen.

Samstag, 31. Mai 2008

Hundstage

Während anderswo in Deutschland gerade Autos von taubeneiergroßen Hagelkörnern zerdellt werden, sintflutartige Regenfälle die Keller füllen und ICE liegenbleiben, weil Bäume die Strommasten umgehauen haben, ist es in Berlin gefühlte 40 Grad.

Der ganze Nordosten Deutschlands erlebt gerade den Sommer von seiner besten Seite. Heiß, leicht windig, blauer Himmel und gutgelaunte Berliner. Was will man mehr. Ich habe mir ein neues Fahrrad zugelegt - das Alte kam doch langsam in die Jahre - wir waren den ganzen Nachmittag unterwegs und morgen startet "Berlin fährt Rad II". Diesmal mit mir.

Beim dritten Anlauf müsste es doch klappen, vom Startplatz Potsdam über die Avus zum Brandenburger Tor zu fahren. Beim ersten Versuch vor 2 Jahren, ist mir ein Überforscher Radler mit seinem Bike direktemang in mein Hinterrad gesemmelt - ich war noch keinen Meter gefahren - und letztes Jahr hat es leider geschüttet. Aber ... aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei.

Wenn wieder was schief geht, leiste ich dem Kollegen im Brunnen am Alex Gesellschaft, der dort heute die heissen Stunden verbrachte. Kalte Füße, kühler Kopf, Wein gekühlt im Brunnen ... Nahe am perfekten Ort.

Wenn es heiss ist, hilft nur die Abkühlung
Foto: h|b

Dienstag, 27. Mai 2008

Denk Mal

Nach Reden von u. a. Kulturstaatsminister Neumann und Berlins regierendem OB Klaus Wowereit, wurde heute gegen 14 Uhr das Mahnmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen der Öffentlichkeit übergeben. Im Steinquader der beiden Künstler Michael Elmgreen und Ingar Dragset - der sich an die benachbarten Steine des Holocost-Denkmals anlehnt - läuft ein zweiminütiger Film mit zwei sich küssenden Männern. Ein-Blick ins innere des Denk-Mals.

Der Blick auf den Kuss
Foto: h|b

Que(e)r

Der Tagesspiegel ging in seiner heutigen Ausgabe aus aktuellem Anlass auf verschiedenste Gedenkorte in Berlin ein, die den Auswirkungen des Naziregimes gedenken. Unter anderem schreibt der Autor über das neue Denkmal für die Homosexuellen, das heute Mittag eröffnet wird:

"In einem Betonblock hat das Künstlerduo Elmgreen und Dragset den ewigen Monitorkuss zweier Männer eingelassen. Seine Wucht bezieht das Werk aus dem Kontrast der Materialien samt historischem Subtext. Das erotische Spezifikum attackiert die Hetero-Mehrheit, der ein Männerkuss noch immer nicht geheuer, ja eklig erscheint. Bespitzelung, Folter, Ermordung symbolisiert der das Paar ummauernde Beton. Die kommunikative Chance dieser Überhöhung besteht in vehementer Heutigkeit, da liegt zugleich ihr Risiko: die historische Erzählung als politisches Trittbrett zu nutzen und zu verfehlen"

WOW! Was muss man eigentlich studiert haben, um so einen Text zu verfassen. Hut ab. Besser hätt ich es auch nicht sagen können ;-)

Das Mahnmal der verfolgten Homosexuellen
Foto: h|b

Montag, 26. Mai 2008

Gedenkort

Was verbirgt sich wohl seit Monaten hinter diesem Astloch und wird morgen im Beisein vieler Honoratioren um Punkt 13 Uhr der Öffentlichkeit präsentiert? Kleiner Tipp: Es befindet sich am südlichen Rand des Großen Tiergartens.

Was steckt drin?
Foto: h|b

Informationen und Bilder dazu morgen ab 13 Uhr an dieser Stelle.

Sonntag, 25. Mai 2008

Berlin fährt Rad I - Velothon

Statt Mara-thon heute Velo-thon. Wie unschwer zu lesen gings heute in Berlin nicht um's Laufen, sondern um das Radfahren. Nicht mal so um die Ecke zum Brötchen holen, sondern ambitioniert. Die Veranstalter - der SCC Running und die Hamburger Agentur Upsolut Event - erwarteten mindestens einen 20er Schnitt beim ersten Skoda Velothon Berlin.

Aus den erwarteten 5000, waren binnen kürzester Zeit fast 10.000 Teilnehmer geworden. Berlin zieht eben doch immer ein wenig mehr als andere Städte. Ein Drittel der Fahrer wollte die "kurze" Strecke mit 60 km fahren, der toughe Rest die lange Distanz über 105 Kilometer. Während die 60 Kilometer - salopp gesagt - rund um Schöneberg gingen, lag der Wendepunkt für die große Tour bereits in Brandenburg. Es ging um den Tegeler See bis nach Henningsdorf.

Ich hatte mich bei Kilometer 42,8 positioniert, der Oberbaumbrücke zwischen Kreuzberg und Friedrichshain. Hier tauchte die Tete de la Course bereits um viertel vor 10 auf, was einen Schnitt weit über 40 km/h nahelegte. Echte Cracks. Danach wurde es kurz spärlicher, bis dann regelmäßig große Gruppen von hunderten Fahrern in die Mühlenstraße einbogen. Bei gutem Training ... mmhhhh, nächstes Jahr ... Naja, man muss ja auch mal (alb)träumen. Vielleicht nächsten Sonntag erst mal bei "Berlin fährt Rad II".

Hier ein paar Impressionen von der Oberbaumbrücke.

Im Sprint über die Oberbaumbrücke
Edle Geräte - Foto: h|b

Achtung Kurve
Noch nicht das Zielfoto - Foto: h|b

Highspeed vorm Alex
Zu schnell für die Kamera - Foto: h|b

Ulla relaxt an der O2 Anlegestelle
Während ich den "Harry Hirsch" mache, relaxt Ulla an der Spree - Foto: h|b

Donnerstag, 22. Mai 2008

Kisten schieben

Heute begann der große Umzug von der Kirchstraße zum Pariser Platz. Bis zur Eröffnung der neuen amerikanischen Botschaft zwischen Brandenburger Tor und Holocaust Denkmal bleiben noch 44 Tage, heute mit eingerechnet.

Am 4. Juli 2008 - wann auch sonst - zerstören dann Außerirdische mit Ufos ... quatsch, das war ja was anderes, also am Independence Day eröffnet Papa Bush mit Mama Merkel und viel geladener Prominenz das neue Gebäude am historischen Ort. Dann verliert die Kirchstraße - dort wo die Botschaft aktuell residiert - endlich ihren Belagerungscharakter.

Über das Äußere der neuen Botschaft wird ja schon viel gespottet, aber so schlecht sieht es gar nicht aus. Das Dach erinnert ein wenig sogar an die Freiheitsstatue in New York. God bless America (oder so)

Amerikanische Botschaft in Berlin
Foto:h|b

Dienstag, 20. Mai 2008

Brandheiss

Seit heute Mittag 14 Uhr brennt die Berliner Philharmonie an der Potsdamer Straße. Dichter, gelber Qualm strömt wie aus einem Kamin aus dem goldenen Dach, das von Feuerwehrleuten mit Äxten immer weiter aufgerissen wird, damit der Rauch abziehen kann.

Auf der Südseite fliesst Wasser aus der Sprinkleranlage aus allen Wandblechen wie ein kleiner Wasserfall. Noch ist unklar, ob es im Inneren wirklich brennt, oder ob es ein Schwelbrand unter dem Dach ist. Die Straßen rund um die Philharmonie sind weiträumig abgesperrt, um den Rettungskräften freien Zugang zu ermöglichen.

Die Philharmonie brennt
Foto: h|b

Update 22/05/08: Alle Aufregung vorbei, die Hütte steht noch. Gebrannt hat es "nur" zwischen Betonschale und Dach wo sich Dämmmaterial und Balkenkonstruktion befinden. Der Brand wurde durch Schweißarbeiten ausgelöst (wie fast bei jedem Dachstuhlbrand) und kostete das halbe goldene Dacherl, das die Feuerwehr aufreissen musste, um an die Brandnester zu kommen. Wasserschäden hat es dank der intelligenten Sharoun-Konstruktion auch nicht gegeben.

Gespielt werden kann noch nicht wieder im Haus, daher gibt es Konzerte in der Waldbühne und im Admiralspalast. Die Leiterin des Hauses wollte sich bei der Feuerwehr für die rasche Hilfe und Rettung des Hauses mit einem kostenlosen Konzertbesuch mit Angehörigen bedanken, die aber dankend ablehnen mussten, da sie keine Geschenke annehmen dürfen.

Dafür brannte gestern wieder mal das Reifenlager in Köpenick, die Rauchfahne war in ganz Berlin zu sehen. Aber da gibts weder goldenes Dach noch wertvolle Instrumente. Ulli Zelle hatt es auch nicht bis vor Ort geschafft.

Donnerstag, 15. Mai 2008

Big Four

Nein, Berlin ist noch nicht New York, aber die vier Hauptdarstellerinnen des Kinofilms "Sex and the City" der Ende Mai weltweit anläuft, fühlten sich auf dem pinkfarbenen Teppich im Sonycenter in Berlin sichtlich wohl. Nach London war also Berlin die zweite europäische Hauptstadt für die Premierenfeier eines Films, der gleichzeitig das Ende der Serie bedeutet. Alle offenen Fragen sollen darin geklärt werden. So wie wir das alle gerne hätten. Ende! Nix mehr offen? Prima.

Seit langem waren wir wieder mal Promis schauen. Wenn schon so ein Staraufgebot anreist, kann man ihm ja auch mal huldigen. Aber gleich mehrere Fehler bei der Vorbereitung führten zu einer eher marginalen Bildausbeute. Etwas zu spät angerückt und dann ohne das wichtigste Utensil überhaupt - die Trittleiter. Selbst erkennbare Nichtprofis waren mit allem ausgerüstet was man braucht um Menschenmassen zu überragen. Und Massen waren wirklich da. Kreischmassen!

Ich hab auch wieder mal festgestellt, das Fotograf, oder Paparazzi, oder Presse allgemein ein harter Job sein kann. Immer auf dem Kampf um die richtige Position, mindestens einen Assi, der schnell die Chipkarte ins Notebook steckt, um den Agenturen schnell das richtige Bild zu senden. Da gehts echt um Kohle und Existenz. Hauen und Stechen. Was allerdings auch auf Amateurseite (also die in dritter und vierter Reihe) für Fotoequipment im Einsatz ist, hat mich doch von den Socken gehauen.

So, und hier sind sie die vier wichtigsten Mädels der Neuzeit. V.l.n.r.: Sarah Jessica Parker, Kim Cattrall, Kristin Davis und Cynthia Nixon. Ganz links der Regisseur des Films Michael Patrick King.

Big Four
Foto: h|b

„Ich mag mein Geld genau da, wo ich es sehen kann … hängend in meinem Kleiderschrank.“ Carrie Bradshaw

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Kommentare

Berlin Warschauerstraße...
Schöne Vorher-Nachher-Bilder. Wohne selber gleich um...
ISTQB (Gast) - 21. Jun, 09:54
Falsch
Es ist kein Seeadler auf dem Bild
JiggZ (Gast) - 11. Dez, 10:33
John
I really like your writing style, good information,...
Smithk712 (Gast) - 3. Jul, 15:00

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Zuletzt aktualisiert: 21. Jun, 09:54

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