Kiez

Dienstag, 16. Dezember 2008

Nummerngirl

Tristesse
Foto: h|b

Als ich letztens zu meinem Finanzamt wollte, war es einfach nicht mehr da. Der große Briefkasten am Gebäude mit viel Klebeband verrammelt, mit der Aufschrift: "Hier kein Finanzamt !!!". Nicht? Ja was dann? Prenzelberg war wohl zu teuer, das Finanzamt Friedrichshain/Kreuzberg wurde gesplittet und umgezogen. Mein Teil liegt wieder in Kreuzberg in diesem Fort. Meiner Erinnerung nach, war es dort schon mal als ich frisch in Berlin weilte. Naja, wenn es sonst nix wird mit Bewegung im Apparat, zieht man wenigstens mal um. Luftveränderung tut gut.

Samstag, 22. November 2008

wilmaliebsein

Noch nicht ganz rund, aber auf einem guten Weg dahin. Einmal im Jahr feiert das Comeniuseck mit seinen Stammgästen Geburtstag. Ich bin mir nicht mal sicher, ob es immer um einen Termin herum passiert, aber das tut der Stimmung in der Regel keinen Abbruch: Geburtstag ist Geburtstag. Diesen Freitag war es eben der Neunte.

Snoop Dog Hartmut
Der Anheizer: Snoopy Dog "Hartmut"

An solchen Terminen ist das Wohnzimmer der Comeniuseck-Freunde knackevoll und es empfiehlt sich rechtzeitig zu reservieren. Auch wenn das lediglich heißt, dass man sicher noch irgendwo einen Stehplatz ergattert und nicht draußen in der "Raucherlounge" ausharren muss. Das Unterhaltungsprogramm wurde wie immer von Tim Eckert geprägt, der mehrheitlich Songs von Bruce Springsteen oder den Dire Straits covert, manchmal auch in Begleitung von Prince "The Harp", einem weiteren Urgestein des Comeniuseck.

Als Tim später "Wunschmusik" spielen musste - Ich & Ich oder Andrea Berg - fiel ihm das sichtlich schwer ;-) Aber es gab ja noch Verstärkung durch ein Karaoke Team. Die Mitmachfrequenz hielt sich dabei aber in Grenzen. Ein schöner Geburtstag, fast so ausgelassen wie bei Omas 70sten. Irgendwann um halb zwei bin ich dann nach Hause. Juut wars. Auf die 10.

Das Dreamteam vom Comenius Eck
Das Dreamteam der Kneipe, Wilma, Hartmut und Ariane - Foto: h|b

Freitag, 14. November 2008

Herbstputz

Wenn die Tage grauer werden, beim morgendlichen Blick aus dem Fenster eher pastellfarbene Töne dominieren, ist es auch langsam Zeit aufzuräumen. Die Gedanken schweifen schon ein wenig auf das zurückliegende Jahr und die Temperaturen kündigen bereits die nächste Jahreszeit an. Herbst in Berlin.

Heute morgen beim Blick aus dem Fenster: Frühsport im Comeniuspark. Ganze Heerscharen von orangen Männern, bewaffnet mit Harken, Besen und anderem, unterwegs, um die bunten Herbstblätter einzufangen. In der Mitte des Parks drehte einsam ein Blättersammelmobil seine Runden, bis der Rasen im ursprünglichen Grün glänzte. Schade eigentlich. Vielleicht sind daran aber auch einfach diese blöden Minimiermotten Schuld.

Herbstputz im Comeniuspark
Foto: h|b

Donnerstag, 6. November 2008

Steckspiel

Ein Steckspiel für Riesen kann man zur Zeit in Friedrichshain entlang der Warschauer Straße bewundern. Da es aber keine Riesen gibt - zumindest nicht in Friedrichshain - müssen das normale Menschen mittels Kran und Gerüsten übernehmen. Die blauen Röhrenelemente sieht man in Berlin ja häufiger, vor allen Dingen an Stellen an denen gebaut wird. Meist erstmal in die Tiefe.

Es gibt in Berlin eine Bestimmung, dass, wenn beim Tiefbau Grundwasser abgepumpt werden muss, eben dieses Grundwasser in die Spree zu verfrachten ist. Das funktioniert dann in der Regel über kilometerlange Röhrensysteme die dieses Wasser vom Bauplatz zur Spree transportieren. In diesem Fall werden in der Kopernikusstraße die "Kopernikushöfe - Leben am Hotspot" gebaut. Quasi bei mir im Hinterhof.

In der Vorstellung zu Friedrichshain findet sich unter anderem die folgende Kiezbeschreibung: "Nirgendwo ist die Stadt so dynamisch und kreativ wie hier. Friedrichshain übt geradezu magnetische Anziehung auf junge oder jung gebliebene Menschen aus. " Na, dem kann man doch als Friedrichshainer nichts hinzufügen. Auf gute Nachbarschaft.

Abwasserröhren entlang der Warschauer Strasse in Friedrichshain
Passt nicht, gibts nicht - Foto: h|b

Sonntag, 19. Oktober 2008

Eastside Gallery

Alle Jahre wieder kommt das Thema auf die Tagesordnung, es wird zu Spenden aufgerufen, die Künstler bemängeln die Unterstützung und am Ende wird neu gemalt. Eins der beliebtesten Touristenziele Berlins - auch wenn es viele vermutlich nur aus dem Bus im Vorbeifahren sehen - die East Side Gallery wird wieder mal restauriert.

Die Eastside-Gallery ist ein beliebtes Fotomotiv
Ein beliebtes Fotomotiv - Foto: h|b

Die East Side Gallery in Berlin-Friedrichshain ist ein von 118 Künstlern aus 21 Ländern bemaltes Stück der Berliner Mauer in der Mühlenstraße zwischen dem Berliner Ostbahnhof und der Oberbaumbrücke entlang der Spree. Die Künstler kommentierten künstlerisch die politischen Veränderungen der Jahre 1989/90.

Jungs bemalen die Eastside Gallery
Kommunikation statt Kunst - Foto: h|b

Die vielen Besucher sind aber auch der Fluch, den die große Beliebtheit mit sich bringt. Die Besucher die nicht nur vorbeifahren, sondern individuell unterwegs sind, hunderte von Schulklassen aus aller Welt die hier vorbeikommen, sehen das ganze weniger als Kunst, denn als Kommunikationsmittel für sich: Pedro was here. Die Botschaft ist klar, die Kunst dahin.

Ein Einzelstück der Eastsidegallery
Graffitti als persönliche Botschaft - Foto: h|b

Der Startschuss zur erneuten Sanierung ist gefallen. Auftakt war am Mittwoch den 15.10.2008. 16 East Side Künstler trafen sich und bemalten symbolisch 5 Quadratmeter Leinwand. Die weiteren Abschnitte werden ab Anfang April 2009 bemalt und bis November 2009 saniert sein, sodass die East Side Gallery rechtzeitig zum 20. Jahrestag des Mauerfalls fertig ist und offiziell durch die Künstlerinitiative East Side Gallery e.V. übergeben werden kann.

Ein Fotograf fotografiert zwei Frauen vor der Mauer der Eastsidegallery
Foto: h|b

Dienstag, 16. September 2008

Realität

Irgendwie ist es ja manchmal verhext. Da regt man sich in einem Beitrag noch auf, dass mit der Gleichsetzung Friedrichshain=Hartz 4 ja wohl der Bogen etwas überspannt sei und diese Verallgemeinerung keinem weiterhilft und dann kommt man am Abend aus der S-Bahn und sieht die beiden folgenden Bilder in der Reihenfolge ihres Auftretens:

Punker auf der Warschauer Brücke
Foto: h|b

Ein Igluzelt vor Kaisers
Foto: h|b

Zack, Vorurteil bestätigt kann man da nur sagen. Jemand der jetzt völlig unbedarft vom Land, sagen wir mal aus Baden-Württemberg in die große Stadt - also Berlin - kommt, und endlich den Mief der Kleinstadt überwunden hat, oder Großstadtflair schnuppern möchte, wird als erstes - kaum das man aus der Bahn entstiegen ist und barrierefrei schnaufend das Hochparterre erreicht hat - von den Punkern mit ihrer Hundetruppe um Geld angeschnorrt. Übrigens ist mir aufgefallen, dass die Punker selten selbst schnorren, die haben immer so einen Hilfswilli dabei, der gar nicht wie ein Punker aussieht. Ist aber vielleicht Taktik.

Naja, kaum den Fängen der Abkassierer entkommen, entdeckt man an der Seite bei Kaisers, da wo der vietnamesische Blumenladen schreiend bunte Blumenarrangements anbietet ein Igluzelt. Echt. Drumrum hüpft ein offenbar verwirrter Mensch, der dauernd was in seinen Bart brummelt und sich ab und seinen Pullover über den Kopf hängt. So wie es aussah, wohnt der jetzt da. Ich fass es nicht. Vielleicht steht es um uns doch schlechter als ich dachte. Ich werde das mal im Auge behalten.

Mittwoch, 27. August 2008

Kreative Chaoten

In Friedrichshain werden nicht nur Umzugslaster armer Studentinnen abgefackelt, weil der LKW dummerweise den Aufdruck eines Edel-Caterers aufwies, oder schon mal sämtliche bunten Eimer der Streetballanlage an der Helsingfor-Strasse zerstört, nein, man fühlt sich auch Super-Hip, wenn man ein Callabike Rad mit vereinten Kräften auf einen Verteilerkasten der Telekom wuchtet. Habt ihr eigentlich alle einen an der Waffel?

Ein Callabike Rad auf einem Telekomkasten
Foto: h|b

Donnerstag, 21. August 2008

Wie zu Kaiser's Zeiten

Heute wird es für eine ehemalige Mitarbeiterin der Tengelmann-Kette Kaiser's darum gehen, vor Gericht glaubhaft zu machen, dass die "Verdachtskündigung" wegen angeblicher Fehlbuchung zweier Pfandbons im Gesamtwert von 1,30 € zu Unrecht erfolgt ist und es sich hier um einen vorgeschobenen Kündigungsgrund handelt.

Wahrscheinlicher - und darum geht es wohl auch in den Solidaritätserklärungen und Mahnwachen vor Kaiser's-Filialen - hat man über die "fingierte" Kündigung aber versucht, eine langjährige Kassiererin loszuwerden, die als einzige dem Streikaufruf von ver.di auch dann noch folgte, als ihre Kolleginnen - eingeschüchtert durch das Leitungsmanagement - bereits längst wieder an ihren Kassen saßen.

Demonstration vor Kaisers an der Warschauer Strasse
Foto: h|b

An diesem Montag traf sich die Unterstützergruppe "Solidarität mit Emmely"vor dem Kaisers in der Warschauer Strasse. Mit Flugblättern und Ansprachen versuchte man die Kunden von Kaisers für das Thema zu sensibilisieren. Wie ernst Kaiser's diese Dinge nimmt, war unschwer an der Zahl der bulligen Securitykräfte zu erkennen, die den Vorraum bewachten, um Aktionen im Laden zu verhindern. Leicht übertrieben wie ich fand.

Wer mehr zum Thema wissen möchte, informiert sich bitte HIER

Montag, 18. August 2008

Aufhübschen zur Eröffnung

Nur noch 22 Tage bis zur Eröffnung steht auf der Website der O2 World. Dann hat Berlin-Friedrichshain, nach der Köln-Arena, die zweitgrößte Veranstaltungshalle in Deutschland. In der sollen - neben den Eishockey-Spielen der Eisbären und den Basketballspielen von Alba - nach Betreiberangaben, jährlich rund hundert Großevents stattfinden.

Neben Grönemeyer, Coldplay und Metallica zur Eröffnungswoche, werden in der Folgezeit Veranstaltungen mit dem Dalai Lama, Sir Elton John und NBA Teams aus den USA, versuchen die Menschen für den neuen Spielort zu begeistern. Für solche Großveranstaltungen gab es bisher in Berlin kein Angebot.

Noch steht die große Halle etwas verloren im Gelände an der Mühlenstraße, visavis der East-Side-Gallery. Das geplante Entwicklungsgebiet rund um die Halle wird erst im nächsten Schritt im Rahmen des "Mediaspree-Projektes" weiter an Konturen gewinnen. Ob sich die Befürchtungen der Mediaspree-Gegner, über zu viel Lärm und Verkehr, bewahrheiten, werden wir nach unserem Urlaub sicher erfahren. Bis dahin wird erstmal der grüne Rasen vor der Halle auf Vordermann gebracht. Die Braut macht sich hübsch.

Rasenmäher vor der neuen O2 Halle in Berlin
Foto: h|b

Donnerstag, 14. August 2008

Auf den Punkt

Werbung hat ja immer mit Streuverlusten zu kämpfen. Die Anzeige in der Zeitung die keiner sieht, der Werbespot im Fernsehen, der durch spontanen Toilettenbesuch den Wasserverbrauch in die Höhe treibt, oder der örtliche Pizzadienst der die Briefkästen verstopft. Werbung kann nerven.

Eine andere und extrem zielgruppenspezifische Werbung habe ich jetzt an unserer Haustür entdeckt. Streuverluste gleich null und man darf sie auch ruhig wieder vergessen. Wenn man sie aber braucht, ist sie genau an der richtigen Stelle. Das nenne ich mal gut nachgedacht und clever umgesetzt.

Zielgruppengerechte Werbung
Foto: h|b

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Kommentare

Berlin Warschauerstraße...
Schöne Vorher-Nachher-Bilder. Wohne selber gleich um...
ISTQB (Gast) - 21. Jun, 09:54
Falsch
Es ist kein Seeadler auf dem Bild
JiggZ (Gast) - 11. Dez, 10:33
John
I really like your writing style, good information,...
Smithk712 (Gast) - 3. Jul, 15:00

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Zuletzt aktualisiert: 21. Jun, 09:54

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