Kiez

Freitag, 10. Juli 2009

Feuerzauber

Privates Feuerwerk im Comenius Park
Feuerzauber im Comenius Park - foto: h|b

Da hatte ich meine Kamera aufgebaut, Stativ, manueller Fokus, ISO hoch und wartete auf die Pyromusikale und die angekündigten 800 Meter hohen Feuerwerksexplosionen. Sollte ja schließlich irgendwas mit Weltrekorden werden, dreimal so hoch wie der Fernsehturm. War aber nüschte. Ein einziges klägliches Mal, schafften es die Flammen knapp über die Dächer gegenüber, das wars dann auch schon.

Da ist es doch schön, wenn die lokalen Künstler im Park, direkt vorm Fenster, ein persönliches Spektakel veranstalten. So habe ich es wenigstens noch geschafft eine Langzeitbelichtung auf den Flammenkünstler loszulassen. Ist auch viel spektakulärer als ein Höhenfeuerwerk, von dem man eh nichts sieht.

Freitag, 3. Juli 2009

folksmusik



Im Herbst ist es so weit, der "Prinz-Film" kommt ins Kino. Für alle die den Blog schon länger lesen, ist der Name des Bluesmusikers nicht ganz unbekannt. Viele Veranstaltungen im Comenius-Eck wären ohne seine musikalische Anwesenheit nicht vorstellbar. Im Rahmen einer Jam-Session im Frühjahr wurde daraus dann ein Filmprojekt.

Im Moment noch auf dem Schneidetisch, zeigt der Trailer schon mal die Zielrichtung des Films, der - selbstverständlich - im Comenius-Eck uraufgeführt wird. Unter Beteiligung zahlreicher Prominenter der Kiez-Community wird der rote Teppich ausgerollt und bei Schnittchen und Prosecco wird das Ganze sicher ein Riesenerfolg. "Shine a Light" war gestern, "FOLKsMUSIK" ist morgen.

Samstag, 13. Juni 2009

Carrotmob

Ein Späti in Berlin mit vielen Kunden
Demnächst ein "Grüner" Späti - Foto: h|b

"Spätis" sind in Berlin sowas wie in meiner alten Heimat die "Kioske" oder die "Tanke". Wenn man was vergessen hat zu kaufen, geht man zum Spätkauf. Dort kriegt man in der Regel das was man braucht. Okay, bei den meisten Spätis sind das Kippen, Bier und Chips, aber was braucht man auch sonst noch am späten Abend. In Friedrichshain sprießen diese Dinger wie Pilze aus dem Boden. Steht irgendein kleiner Raum mit Tür leer, ist sicher bald ein türkischer Spätverkauf mit Internetcafe drin.

Heute galt die Aufmerksamkeit der Medien dem Spätkauf "Multikulti" in der Wiener Strasse in Kreuzberg, direkt am Görli. Von 16 bis 19 Uhr hat sich ein Carrotmob angekündigt, um den Späti leer zu kaufen. 35% des Umsatzes, das musste der Betreiber vorher versprechen, nutzt er anschließend dazu, um seinen Laden ökologischer auszurichten. Das gilt sowohl für das Angebot, als auch für den Laden selbst. Mehr zum Hintergrund dazu bei Carrotmob Berlin.. Einen Bericht im Tagesspiegel gibt es hier.

Das Eiscafe Aldemir in Kreuzberg
Das Eiscafe Aldemir - Foto: h|b

Kurz vor vier war der Auftrieb noch gering, die TV und Pressevertreter waren leicht in der Überzahl. Alles was nicht schnell genug in Deckung ging wurde interviewt. Ich hab dann ein paar Bilder gemacht und ich als ich auch was kaufen wollte, war der Andrang immerhin so groß, dass man die Leute nur schubweise in den Laden ließ. Da hab ich mir dann lieber eine Alternative gesucht und bin zum Eiscafe Aldemir Richtung Oberbaumbrücke. Da ist auch ohne Carrotmob immer was los und der Erdbeerbecher auf jeden Fall ein Genuß.

Montag, 18. Mai 2009

Hopfenhain

Das Sotgut in Berlin-Friedrichshain
Das Strandgut - Foto: h|b

Das Bild ist sicher allen bekannt, die im Sommer an den Stränden der Spree abhängen wollen, ohne sich gleich dem Trubel des Capital-Beach, oder des Bundespressestrandes auszusetzen. Gepflegtes abhängen auf Sand mit Berieselung durch Lounge-Musik und kühlen Drinks im Strandgut, hinter der Eastside-Gallery in Berlin- Friedrichshain.

Für alle die es etwas zünftiger mögen, gibt es seit dem Wochenende an selber Stelle, gespiegelt zum Strandgut, das Hopfenhain mit blauweißen Folklorewimpeln, Maßkrügen, Hendln, Brezn (auch wenn die Betreiber Prezn schreiben, was ein völliger Schmarrn ist) und Weißwürscht oder Leberkäs mit süßem Senf. Also alles was ein zünftiger bayrischer
Biergarten klischeemäßig hergibt.

Bayern meets Berlin - der Hopfenhain am Oststrand in Friedrichshain
Der Hopfenhain - Foto: h|b

Der einzige Bruch ist die Bedienung, die keineswegs gemütlich bajuwarisch daherkommt, sondern eher Kreuzbergbräsig mit Iro und Tattoo und wo beim Thema Kundenansprache durchaus noch Entwicklungsbedarf besteht. Wenn man allerdings die Aufmerksamkeit des jungen Mannes auf sich lenken konnte, ist das kulinarische Ergebnis sehr lecker.

Preise für Essen und Getränke halten sich durchaus im Friedrichshainer Rahmen und sind von Münchner Biergärten gottlob weit entfernt. Für diesen Sommer - jenseits von Clubbing und Abhänging - eine echt Alternative an der Spree.

Freitag, 1. Mai 2009

Kreuzberger MyFest-Spiele

Verschalung zum Schutz vor Randale
Sicher ist sicher - Foto: h|b

Jedes Jahr aufs Neue rüsten sich Banken und Geschäfte in Friedrichshain und Kreuzberg für den 1. Mai auf. Anstatt anschließend die Glasbruchversicherung in Anspruch zu nehmen, verkleiden Handwerker die Glasfronten mit Kunststoffplatten. Dummerweise kommt dann auch niemand mehr an sein Geld. Gestern Abend gab es am Boxi das übliche Geplänkel zwischen Polizei und angetrunkenen Punks, mit 57 Festnahmen noch im üblichen Rahmen.

Großer Andrang auf dem MyFest in Kreuzberg
Besucherandrang auf dem MyFest in Kreuzberg - Foto: h|b

Heute sind wir bei strahlendem Sonnenschein unterwegs in Kreuzberg, wo wie jedes Jahr das MyFest dazu beitragen soll, die seit Tagen herbeigeschriebenen Gewaltexzesse der autonomen Streetfighter zu unterbinden. Die Stimmung ist heiter und gelöst, viele Bands beschallen mit Riesenboxen die feierbereite Menge. Viel türkisches Kolorit und ein brechend voller Mariannenplatz sorgen für Volksfeststimmung.

Die Nullsummenspiel-Maschine
Kreative Kunst am Rande des MyFestes - Foto: h|b

Die Polizei hält sich im Hintergrund, präsent sind lediglich die Anti-Konflikt-Teams und die Ordner des MyFestes. Laut Tagesspiegelmeldung von 19:30 sieht es bei der "18 Uhr Demo" die inzwischen zum MyFest zurückgekehrt ist so aus: "Kaum in die Muskauer Straße eingebogen, bewerfen Demonstranten die Polizeikette mit Steinen, die Beamten stürmen geschlossen in breiter Front, versuchen den Schwarzen Block zu spalten, drängen ihn zurück. Reporter Frank Jansen duckt sich unter Steinen weg. "Jetzt geht es hier richtig zur Sache." Erste Festnahmen, Demonstranten am Boden." Aktuelle Informationen im Tagesspiegel.

Sonntag, 26. April 2009

Religiöse Ethik

Plakat zum Volksentscheid ProReli
Foto: h|b

Hart wurde die letzten Tage und Wochen von den Beteiligten gefightet, die Kulturfrage des Abendlandes gestellt und so wie es jetzt aussieht ist nichts dabei rumgekommen. In Berlin bleibt alles wie es ist: Ethik bleibt ab dem siebten Schuljahr ein reguläres Unterrichtsfach, Religion kann optional "dazugebucht" werden. Die ersten sechs Jahre Grundschule gehört Religion heute schon zum normalen Unterricht.

Wozu also die ganze Aufregung um angebliche "Wahlfreiheit"? Was wollten die Kirchen erreichen, was sie nicht schon haben? Irgendwie versteh ich das Ganze nicht. Zu meiner Schulzeit gab es auch Religionsunterricht, vorzugsweise vom Dorfpfarrer, was manchmal eher unangenehm werden konnte. Irgendwann wurden "Evangelen" und "Katholen" separiert, da man sich ja dort für die "Erstkommunion" vorbereiten musste. Für mich damals eine merkwürdige Situation und nicht wirklich wünschenswert. Was hat das alles in der Schule zu suchen? Warum konnte ich nicht mit meinen Freunden gemeinsam zum Unterricht?

Im Bezug auf Ethik denke ich, dass mir meine Eltern das nötige Rüstzeug mitgegeben haben, in der Schule gab es das nicht als Fach. Die Lehrer haben allerdings auch im normalen Unterricht auf der Grundlage unserer Werteordnung agiert, was mich sicher weiter geprägt hat. Ich habe heute auch mit "Nein" gestimmt, da ich denke, dass ein gemeinsames Entwickeln von Werten besser ist. Ich will den Kirchen ihre Ethik nicht absprechen, aber sie sind doch sehr selbstbezogen und zielorientiert im Hinblick auf die Mehrung ihrer Schäfchen.

Dienstag, 21. April 2009

Wasser für Berlin

Der Märchenbrunnen im Friedrichshainer Volkspark
Der Märchenbrunnen im Volkspark Friedrichshain - Foto: h|b

Manche Zeitungsberichte machen fast glauben, Berlin liegt mitten in der Sahelzone in Afrika. "Von 30 Brunnen sprudeln nur noch 18" heisst eine der Schlagzeilen, die aber mitnichten auf eine Wasserknappheit abzielen, sondern lediglich darauf, dass der Luxus von Brunnen, die fröhlich vor sich hinplätschern, auch irgendwie finanziert werden muss.

Das übernehmen in Berlin schon lange zwei Unternehmen aus der Werbebranche, nämlich "Wall" und "Stroer", beide im Plakatwesen stark an der sonstigen Verschandelung Berlins beteiligt. Ist wahrscheinlich so eine Art Ablassgeschäft. Einer der schöneren Brunnen ist dabei zweifellos der Märchenbrunnen in Friedrichshain. Seit dem Winter 2006 steht die, für rund 1,3 Millionen Euro sanierte, märchenhafte Pracht des Architektur- und Kunstdenkmals wieder den Besuchern offen.

Denise mit neuen Freunden
Denise mit zwei neuen Freunden - Foto: h|b

Die Statuen rund um den Brunnen zeigen bekannte Märchenfiguren wie Hans im Glück, Rotkäppchen, Aschenputtel, sowie viele weitere bekannte Figuren aus Grimms Märchen. Auf den Bänken lässt sich herrlich in der Sonne sitzen und lesen, oder einfach die anderen vorbeischlendernden Besucher beäugen. Ein Hort der Erholung.

Zu finden ist der Märchenbrunnen über Google Maps

Freitag, 17. April 2009

Autonome Stinktiere

Eines der letzten nicht sanierten Objekte in der Simon-Dach-Straße in Friedrichshain
Foto: h|b

Die Demo "Wir zahlen nicht für eure Krise!" ist zwar schon eine ganze Weile vorbei, aber die Scharmützel der linken, autonomen Gruppen nehmen seit dem in den Szenekiezen Berlins kein Ende. Das Ziel der Randalierer zielt vordergründig auf den Stopp der sogenannten "Gentrifizierung", aber man kann sich langsam des Gefühls nicht erwehren, dass es nur noch um Randale und "Räuber und Gendarm" geht.

Was gilt es eigentlich zu bewahren in Friedrichshain, Mitte und Prenzlauer Berg. Das Aufmacherbild für den Beitrag habe ich in der Simon-Dach-Straße gemacht. Eines der wenigen Häuser, die noch so aussehen, wie vermutlich der ganze Bezirk kurz nach der Wende ausgesehen hat. Halb verfallenener Wohnraum, den man billig, oder noch besser umsonst bewohnen kann.

Es gibt nicht mehr vieler dieser Wohnobjekte und auch an diesem hängt bereits das Plakat zur bevorstehenden Sanierung. Seit den sieben Jahren in denen wir jetzt hier wohnen, hat sich viel verändert. Aus meiner Sicht durchaus nicht nur zum Schlechten. Es entstehen moderne Wohnungen, die sich in der Regel allerdings keiner der ehemaligen Bewohner mehr leisten kann. Okay, so funktioniert das eben. Die Verdrängung, oder eben auf Neudeutsch - Gentrifizierung - beginnt.

Eine vorausschauende Stadtplanung würde hier gegensteuern und durch Mietdeckelung und sozialen Wohnungsbau das Schlimmste verhindern. Aber diese Instrumentarien gibt es ja nicht mehr, oder sie sind nicht mehr gewollt. So bleibt alles dem Profitstreben des freien Marktes überlassen. Mal schaun, wie lange wir uns Friedrichshain noch leisten können. Ich werde allerdings trotzdem nicht vorbeugend Autos abfackeln.

Dienstag, 10. März 2009

Wer ist der Kotti?

Rdafahrerin am Kottbusser Tor
Radfahrerin am Kotti - Foto: h|b

Das fragt der Tagesspiegel in seiner Ausgabe vom 8. März. Müsste es nicht eigentlich heißen "Was" ist der Kotti? Erstmal ist er ein Platz, umtost von permanenten Autoverkehr, der hier Tag & Nacht den Lärmpegel bestimmt. Zwischendurch ein Gewusel von Radfahrern und Fußgängern. Die neusten Planungen der Stadt sehen einen Umbau vor, da er ein Platz mit der dritthöchsten Unfallhäufung in Berlin ist. Die Autos fahren ohne festen Spuren und der Rest muss sehen, wie er heil da durchkommt.

Eigentlich heisst "Der Kotti" - jetzt sag ichs auch schon - ja "Kottbusser Tor" wobei hier seit Mitte des 19. Jahrhunderts kein Tor mehr steht. Der Berliner (Achtung Klischee) neigt dazu seine Plätze und Orte zu verniedlichen. Görli, Kotti, Stutti, ... wer die gesamte Palette mal hören möchte, dem sei der Song von PR Kantate "Görli, Görli" empfohlen.

Päärchen am Kottbusser Tor
Liebe am Kotti - Foto: h|b

Der Tagesspiegel schreibt zur Entstehung des Umfeldes und hier auch gerade des NKZ: "Mitte der sechziger Jahre war der Wiederaufbau West-Berlins weitgehend abgeschlossen, die Bauindustrie suchte nach neuen Aufträgen und fand sie in den alten Arbeiterquartieren in der Innenstadt mit ihren engen Mietskasernen. Das NKZ wurde 1969 als Abschreibungsobjekt geplant, der Senat ermöglichte zügige Genehmigung, Rollkommandos garantierten prompte Entmietung. Zwischen Planung und Einzug der ersten Mieter lagen nur fünf Jahre." Und weiter: "Vor elf Jahren forderte Klaus-Rüdiger Landowsky, damals Fraktionsvorsitzender der CDU im Abgeordnetenhaus, man müsse „den Mut haben, das Neue Kreuzberger Zentrum zu sprengen“.

So weit ist es noch nicht gekommen, aber die Stimmung kippt, je länger die Politik dem Treiben zusieht ohne einzugreifen. So wird es dieses Jahr sicher weitere Demonstrationen geben, die Kluft zwischen Anwohnern und linken Szene wird sich vergrößern und die Drogendealer und Junkies werden den Platz weiter frequentieren. Der Polizei ist es recht, da sie die Szene damit im Blick hat. Eine Vertreibung würde nur für Unruhe soregn. Es bleibt also weiter spannend. Für mich wars das erstmal von diesem Platz.

Der ganze Artikel im TS zum nachlesen gibt es HIER.

Heute erschien ein weitere Artikel zu den erhältlichen Drogen am Kotti. Den gibt es HIER.

Samstag, 7. März 2009

Kein Kiez für Nazis - Impressionen

Hier noch ein paar Impressionen von der Demonstration in Berlin-Friedrichshain gegen die Neueröffnung des Thor Steinar Ladens in der Petersburger Straße 94

Aufmarsch der Gladiatoren
Aufmarsch mit Handtäschchen - foto: h|b

Originelle Transparente
Aktueller Modehinweis an die rechte Klientel- Foto: h|b

Polizeiwannen und die Straßenbahn
Die Linie M10 war für rund 2 Stunden unterbrochen - Foto: h|b

Demonstrationszug gegen Thor Steinar
Fast 2000 Menschen gehen lieber nackt, als mit Klamotten von Thor Steinar - Foto: h|b

Pause an der Ecke Kopernikusstraße
Klare Botschaft der Friedrichshainer - Foto: h|b

Der Thor Steinar Laden Tromsö
Tromsö - Norwegen erwägt Klage wegen Verwendung des Namens - Foto: h|b

Alle Fotos: Harald Böttger


CC-by-sa 3.0

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Kommentare

Berlin Warschauerstraße...
Schöne Vorher-Nachher-Bilder. Wohne selber gleich um...
ISTQB (Gast) - 21. Jun, 09:54
Falsch
Es ist kein Seeadler auf dem Bild
JiggZ (Gast) - 11. Dez, 10:33
John
I really like your writing style, good information,...
Smithk712 (Gast) - 3. Jul, 15:00

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Online seit 6354 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 21. Jun, 09:54

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