Mittwoch, 27. Oktober 2010

Kehrwoche in Berlin

Wie einst den 7 Schwaben ist den S21-Gegnern der Protest in ihrem eigenen Land nicht mehr gut genug und so ziehen sie in die große, weite Welt hinaus, sprich nach Berlin. Dort wollten sie gestern den Hauptstädtern große Demonstrationskultur nahebringen, mit der die Schwaben seit einigen Monaten eh schon den Rest der Republik nerven.

Frau mit Hut gegen S21
Lustige Schwäbin in der Hauptstadt - Foto: h|b

Mit einem Sonderzug aus Stuttgart - der unerklärlicherweise nicht dem ansonsten flächendeckenden Warnstreik zum Opfer gefallen war - erreichten sie früh am Morgen den schönen Berliner Hbf, der ja sowohl "unten" als auch "oben" ist, also ein klassischer Schlichtungskompromiss, wie er gerade in Stuttgart händeringend gesucht wird.

Die S21 Gegner im Berliner Hauptbahnhof
Mit Sang und Klang im Hauptbahnhof Berlin - Foto: h|b

Die Linke war zur Begrüßung aufmarschiert und reichte den euphorischen Demonstranten frischen Kaffee und Croissants. So begrüßt man Gäste, auch wenn da möglichweise ein kleiner Hintergedanke nicht ganz von der Hand zu weisen ist, war doch von den Grünen weit und breit nichts zu sehen. Halb acht in Berlin ist vielleicht auch ein wenig früh. So früh stehen wir hier nicht auf, gelle ihr Schwaben. Das ist eine Zumutung.

Flaschen vor unscharfem Hintergrund
Trinken als Widerstand - Foto: h|b

Nach ein paar warmen Worten zum Auftakt zogen die rund 600 S21-Gegener weiter zur Schweizer Botschaft, um dort einen Antrag zu stellen, Baden-Württemberg als Kanton aufzunehmen. Man wähnt sich dort wohl politisch besser aufgehoben. Doch obacht, die Schweizer buddeln sich auch mal ratzfatz durch ganze Berge, da kennen die nichts. Dagegen ist das Loch von Stuttgart ein Nadelpieks. Ob die Eidgenossen sie genommen haben, weiß ich nicht. Weiter ging es jedenfalls zur Pflanzung eines "Hoffnungsbäumchens" in der Nähe des Brandenburger Tors, was die bereits 4 Millionen Bäume im Tiergarten sicher freuen wird.

Abschlusskundgebung der S21 Gegner am Potsdamer Platz
Abendkundgebung am Potsdamer Platz - Foto: h|b

Über den Tag war Sightseeing angesagt, inklusive Bootsfahrten auf der Spree, um sich gegen 17 Uhr zum finalen Streich am Potsdamer Platz zu treffen. Mit einem Chor versuchte man jetzt gegen den Bahntower anzusingen, der aber war davon wenig beeindruckt, davon abgesehen daß er eh die falsche Zielgruppe ist. Die Bahn von sich aus, kann das Projekt nicht stoppen, da muss schon die Politik ran. Denen hat man auch noch versucht Steine in den Weg zu legen und zwar vom abgerissenen Nordflügel des Stuttgarter Hauptbahnhofs.

Ausgelegte Bilder auf Asphalt
Bilder rund um den Stuttgarter Kopfbahnhof der unter die Erde soll - Foto: h|b

Fazit: Die Stuttgarter waren in Berlin, im RBB hats für einen kleinen Nachrichtenschnipsel gereicht, die Berliner fordern gleichberechtigt den Stopp von BBI und heute hatte Berlin schon wieder ein neues Thema.

Samstag, 23. Oktober 2010

Sonne, Mond und Sterne (D-Tour - Tag 11)

(Köln, Oberhausen, 23.08.10) Der Regen trommelt die ganze Nacht auf das Wohnmobil und wir starten die nächste Etappe unserer Deutschlandtour auch wieder im leichten Nieselregen. Die Planung führt uns heute ein kurzes Stück den Rhein hinab Richtung Essen, unserem Tagesziel. Zuerst steuern wir aber das Gasometer in Oberhausen an. Ich war da früher schon mal während einer Ruhrgebietstour Ende der 90er und fand das damals schon faszinierend. Vom Parkplatz schnell dem Regen entkommend, betreten wir das riesige Innere des Gasometers. Das Licht ist gedämpft und als sich die Augen an das Dämmerlicht gewöhnt haben, schwebt über uns ein großer voller Mond.

Der Mond im Gasometer Oberhausen
Der Mond ist aufgegangen - Foto: h|b

Der "größte Mond auf Erden" mit 25 Metern Durchmesser, aufgehängt in der etwa 100 Meter hohen Halle. Als wir darunter stehen, ist ein seltsames Gefühl. Alles ist leise und sphärisch und in ein leichtes Mondlicht getaucht. Ergriffen stehen wir mehrere Minuten eng umschlungen direkt unter dem Mond. Die Bilder der Ausstellung "Sternstunden – Wunder des Sonnensystems" sind auch ganz fantastisch. Bilder vom Entstehen und Vergehen von Galaxien und Universen in Form von wahren Farbexplosionen. Eine unverstellbare Macht tobt da draußen unsicht- und unhörbar für uns Erdenbürger. Nachdem wir alles angeschaut haben, fahren wir mit dem gläsernen Fahrstuhl innen im Gasometer nach oben und gleiten dabei langsam am Mond vorbei.

Alte Industrieanlage in der Zeche Zollverein
Altes Industrierevier - Foto: h|b

Auf der Kuppel des Gasometer hat man - trotz Nieselregen - ein schönen Blick über einen Teil des Ruhrgebietes. Wie mag es hier in den 70ern ausgesehen haben, als Wofgang Menge mit Wolfgang Petersen die Pseudodokumentation "Smog" gedreht hat? Heute existieren die Reste der Schwerindustrie meist nur noch als Kunstobjekte wie z.B. die "Zeche Zollverein" in Essen, wohin uns unser Weg als nächstes führt. Vorher machen wir noch einen Abstecher am Baldeneysee vorbei, auf dem Ruderer gerade versuchen in dem starken Wellengang nicht mit ihren Booten zu kentern. Eine Oase mitten im Revier.

Der Baldeneysee in Essen
Besser so - Foto: h|b

Im Revierpark Niendorf docken wir unser Wohnmobil an, ich mache mich mit dem Fahrrad auf den Weg zur Zeche Zollverein, um die blaue Stunde zum Fotografieren zu nutzen. Das Gelände ist riesig und nur die Dunkelheit setzt meiner Exkursion ein Ende. Nach Abendessen und Lesen hauen wir uns hin, morgen steht eine lange Etappe auf dem Plan die uns bis zur Nordsee führen soll.

Der Aufgang zur Kantine in der Zeche Zollverein
In der Zeche Zollverein - Foto: h|b

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Es werde Licht

Beleuchtetes Haus in der Nähe vom Potsdamer Platz
Festival of Lights am Potsdamer Platz - Foto: h|b

Gestern Abend wurde das 6. Festival of Lights in Berlin, in Anwesenheit von Klaus Wowereit, am Potsdamer Platz eröffnet. Ein paar hundert Leute warteten gemeinsam mit mir auf den Aha-Effekt, den der Einheizer versuchte herbeizumoderieren. Durch die bereits spürbare Kälte kam so recht keine Stimmung auf, noch dazu mussten alle warten, da der RBB erst um 19.46 Uhr zur Liveschalte bereit war. Und was ist schon ein Ereignis, das nicht im Fernsehen zu sehen ist. Wahrscheinlich wäre Wowi auch sonst erst gar nicht gekommen.

Hotel Ritz Carlton am Potsdamer Platz
Lichtinstallation am Ritz-Carlton am Potsdamer Platz - Foto: h|b

Eine der Sponsorinnen von der S/E/B sprach in ihrem Beitrag zu den vielen verschiedenen Lichtilluminationen gar von "Sexy-Installationen", um sich dafür aber gleich wieder, ob der vermuteten Frivolität, zu entschuldigen. Das anwesende Volk quittierte es mit ungläubigem Kichern. Als endlich der Buzzer gedrückt war, flackerte an einem Haus eine Lichterkette, am Kollhoffhaus stiegen ein paar Lichtvierecke hinauf und das Ritz-Carlton wurde blau.

Dann musste der Kreuzungsbereich mit vielen Fotografen erstmal geräumt werden, da der israelische Außenminister unterwegs zum Ritz-Carlton war. Sicherheitsstufe 1 kennt keine Ausnahmen. Die nächsten Abende werde ich mir die Lichterpracht sicher mal näher anschauen.

Sonntag, 10. Oktober 2010

Kutter pullen

Die einen haben den schnellsten Riemen der Welt, die anderen nennen sich Atomeisbrecher, die Schlauchboote sind ebenso vertreten wie die Nightwings, aber alle haben etwas gemeinsam: Sie sitzen in einem Boot.

Ein Kutter, verwischt
Mit vollem Schlag in Richtung Wende - Foto:h|b

Also nicht alle in einem und nicht in irgendeinem Boot, sondern jede Mannschaft für sich in einem Kutter. So nennt man die offenen Boote die man aus alten Filmen kennt, wenn ein Schiff untergeht, und es heisst: "Frauen und Kinder zuerst." Zwei solcher Kutter fahren jeweils gegeneinander, das ganze nennt sich "Kutterpullen".

Zwei Kutter vor Segelbooten
Die Verlierer applaudieren den Siegern - Foto: h|b

Mit viel Bölkstoff bringen sich Jungs und Mädels aus diversen Küstenstädten wie Cuxhaven, Hamburg, Rostock auf Touren, sogar ein schwedisches Team war dabei, der DJ tut sein übriges dazu. Die Kutter werden jeweils mit 10 Pullern gefüllt, einer macht den Steuermann. Am Start müssen sie kurz "Wasser halten", dann der Startschuss und "los geit dat". Alle legen sich ganz furchtbar in die Riemen, der Steuermann brüllt das Team zu mehr Leistung, an der Boje eine Halse nach links und Endspurt ins Ziel. Nur wer unter 2 Minuten bleibt hat eine reelle Chance aufs weiterkommen in die Finalrunden.

Zwei Kutter übereinander in Fahrt
Brüllen für den Sieg - Foto: h|b

Grafik eines Wohnmobils

Freitag, 8. Oktober 2010

Alte Republik (D-Tour Teil 7)

(Rhein, 22.08.10) Nach einer sehr ruhigen Nacht und einem guten Frühstück besuchten wir mit den Rädern den Zusammenfluss von Rhein und Mosel, das Deutsche Eck, mit dem monumentalen Reiterdenkmal von Kaiser Wilhelm des Ersten. Schon ein wahrer Schicksalfluß, dieser Rhein. Vor kurzem waren wir ja noch etwas südlicher bei der Germania zu Besuch. Die teure Überfahrt mit der Gondel zur Burg Ehrenbreitstein haben wir uns geschenkt, wir wollten ja weiter Richtung Norden.

Das Deutsche Eck in Koblenz, eingerahmt von Rhein und Mosel
Wie ein Schiffsbug sticht das Deutsche Eck in die beiden Flüsse - Foto: h|b

Linksrheinisch fuhren wir auf der Schnellstraße weiter, die idyllischen Örtchen lagen leider auf der anderen Rheinseite. So kamen wir aber schnell vorwärts, mal direkt am Rhein, aber meist eher außerhalb der Sichtweite. Ein Kaffeeplätzchen direkt am Rhein war uns leider nicht vergönnt, so sehr wir auch danach suchten. Entweder alles bebaut, oder noch jede Menge Ufer dazwischen. So erreichten wir Bonn, um mal nach der alten Republik Ausschau zu halten.

Der Posttower in Bonn
Der Posttower in Bonn - Foto: h|b

Zuerst fanden wir jedoch etwas Neues, den Posttower. Er ist mit 162,5 Metern das höchste deutsche Hochhaus außerhalb von Frankfurt am Main und das achthöchste in Deutschland überhaupt. Sah irgendwie heimatlich aus, da er ähnliche Proportionen aufweist wie der Bahntower in Berlin. Was auch nicht sehr verwunderlich ist, da bei beiden Bauwerken der Architekt Jahn seine Finger im Spiel hatte. Ein netter Platz dort in der Rheinaue.

Der Eingang zum ehemaligen Bundestag in Bonn
Es war einmal eine andere Republik - Foto: h|b

Nach einigem Suchen fanden wir auch endlich das sogenannte "Wasserwerk", dass früher dem Bundestag als Plenarsaal diente und kurz nach dem Neubau, vom Rhein unter Wasser gesetzt wurde. Viel genutzt wurde es nicht mehr, da der Bundestag nach Berlin umzog, um von dort die Regierungsgeschäfte weiterzuführen. Heute wird es als World Conference Center genutzt und es finden Kongresse und Symposien statt.

Der Kölner Dom im Detail
Der Gegenentwurf zum schnörkellosen Posttower, der Kölner Dom - Foto: h|b

Unser Tagesziel sollte ursprünglich in Essen liegen, aber auf der gegenüberliegenden Seite des Kölner Doms, dort wo Balluf und Schenk immer ihre Abschlußcurrywurst essen, obwohl dort gar keine Currywurstbude steht, beschließen wir einen Stellplatz etwas rheinabwärts anzufahren, so dass wir mit den Rädern noch mal zum Dom fahren können. Wir beeilten uns etwas mit diesem Besuch, denn der Himmel drohte bereits etwas aus der Ferne. Wetterleuchten und dunkle Wolken zogen einmal vorbei, doch dann ging kurz die Welt unter. Da saßen wir aber bereits gemütlich im trockenen Wohnmobil und konnten den Abend ausklingen lassen.

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Wohnmobilparadies (D-Tour Teil 6)

(Mosel, 21.08.10) Nach der Rückkunft von der Ralleystrecke, wie im letzten Beitrag beschrieben, stürzte ich mich nochmal zum Abschied in den Bostalsee, war doch irgendwie anstrengend dieses Wald- und Wiesenradfahren, um danach gemütlich zu frühstücken und den gastlichen Stellplatz Richtung Nordwesten zu verlassen. Eigentlich stand der Besuch von Trier noch auf dem Programm, allerdings war Trier gleichzeitig Dreh- und Angelpunkt der Deutschlandrallye, so daß kaum Parkmöglichkeiten gegeben waren. Trier muss also noch etwas auf uns warten.

Einen Sonnenuhr im Weinberg an der Mosel
Sonnenuhren zeigen den Winzern die Zeit - Foto:h|b

Wir stießen dann kurz hinter Trier auf die Mosel, der wir jetzt langsam mäandernd bis nach Koblenz folgen werden. Noch nie in meinem Leben habe ich a) soviele Camping- und Stellplätze gesehen wie die Mosel entlang (welches Geheimnis hat dieser Fluß?) und b) noch nie eine solche Ballung von Wohnmobilen auf den diversen Plätzen. Das müssen auf die ganze Strecke sicher Tausende gewesen sein. Wir fuhren weiter, durch Orte mit Weinfesten, Oldtimertreffen, Weinköniginwahlen, und was es noch so an sonntäglichen Vergnügungsterminen geben mag, bis zum Ausgangspunkt der heutigen Wanderung zur Burg Elz. In Moselkern fährt man den Hinweisen folgend bis zu einem Restaurant, wo glücklicherweise auch noch ein Plätzchen für unser Wohnmobil frei war, das Heck mit den Fahrrädern hing dabei frei schwebend über dem Bach.

Harald und Ulla vor der Burg Elz
Früher zierte sie den 500 DM-Schein, also die Burg, nicht wir - Foto:h|b

In der sommerlichen Augusthitze machten wir uns an den Aufstieg und kamen nach gut 40 Minuten leicht schnaufend am Ziel an. Nach obligatorischem Fototermin und einer Verschnaufpause ging es wieder zurück, was uns doch etwas leichter fiel. Nach einem alkoholfreien Weizen als Belohnung, starteten wir die letzte Etappe nach Koblenz. Verwirrt durch diverse innerstädtische Baustellen erreichten wir - selbst mit Navi - nur mit Mühe den anvisierten Campingplatz, der dann dummerweise komplett belegt war. War vielleicht etwas naiv in der Hauptsaison und an einem Wochenende damit zu rechnen, an einem touristischen Highlight, direkt gegenüber vom Deutschen Eck, einfach mal so einen Stellplatz für die Nacht zu bekommen. Mit - wiederum - etwas Glück, fanden wir weitere Schilder die auf einen Stellplatz hinwiesen und so konnten wir den Abend doch noch entspannt mitten in einem Gewerbegebiet abschließen, und das, ohne einen Cent dafür zu bezahlen.

Wohnmobil Stellplatz in Koblenz
Ruhiger und einsamer Wohnmobilstellplatz - Foto: h|b

Montag, 4. Oktober 2010

Pumptrack

Fahrrad im Sprung
Up in the air - Foto: h|b

Während eine lange Schlange am BergHain am hellen Nachmittag darauf wartet vom Türsteher endlich ins wummernde Dunkel vorgelassen zu werden, vergnügen sich, nur ein paar hundert Meter weiter, direkt an der Wendeschleife hinter den Einkaufsmärkten am "Wriezener Bahnhof", rund hundert Fans der schnellen Zweiräder auf dem Pumptrackgelände des Wriezener Freiraum Labors namens "52 Grad".

Fahrrad verwischt
Highspeed über die Kuppe - Foto: h|b

Zum 10. Geburtstag von BMO, einem der Sponsoren des Geländes an der Warschauer Straße, wurde am Sonntag in vielen kleinen Rennen, Mann gegen Mann, der beste Pumptrackfahrer ermittelt. Das Ganze ist natürlich als Funsportart eher mit Spaß verbunden, allerdings wurde in den Runden hart gefightet.

Hochrad
Hoch hinaus - Foto: h|b

Pumptrack bezeichnet übrigens diese besondere Art des Fahrens auf einer speziellen Buckelpiste ohne nach dem Start des Rennens in die Pedale zu treten. Geschwindigkeitsaufnahme erfolgt allein aus der Fahrt über die Wellen und das "pumpen" in diese. Manche werden dabei so schnell, dass sie glatt aus der Kurve fliegen. Hier gilt auch: Wer bremst ist feige. Eine interessante Art Fahrrad zu fahren, die ich mir dann doch lieber erspare.

Radfahrer verwischt
Mit Anpressdruck durch die Steilkurve - Foto: h|b

Montag, 27. September 2010

WP 8 - St. Wendeler Land

(Bostalsee, 21.08.2010) Der Bostalsee wurde auch unser bevorzugter Standplatz, da am Samstagfrüh in unmittelbarer Nähe eine der vielen Wertungsprüfungen der Deutschlandrallye dort entlangführte. Wenn ich schon mal zu diesem Termin an diesem Ort bin, wollte ich mir das nicht entgehen lassen, bin ich doch ein unverbesserlicher Fan dieser anachronistischen Sportart, wo furchtlose Fahrer mit hochmotorisierten Autos auf schmalen Wegen durch Felder und Wälder brettern und das mit Geschwindigkeiten, die eher für Autobahnen angemessen wären.

Heissluftballons über dem Bostalsee
Noch mehr Ballone zum Rallyetag - Foto:h|b

Da ich nach der gestrigen Vorbesichtigung wusste wo ich stehen wollte, schnappte ich mir das Fahrrad und machte mich um halb sieben in der Früh auf den Weg. Am Besucherkontrollpunkt kaufte ich mir (völlig unnötigerweise) ein WP-Ticket und als Andenken noch das Rallyeheft. Dann wollte ich auf die Strecke, wo ja augenscheinlich noch nichts los war, um zu meinem Zuschauerpunkt zu kommen. Dagegen hatten allerdings die zahlreich anwesenden Streckensheriffs etwas. No way! Auf einen Hinweis eines Eingeborenen schlug ich mich mit meinem Rad etwas planlos durch den Wald, immer in der Hoffnung in der richtigen Richtung unterwegs zu sein. Hätte mich wohl gestern Abend auch mal nach einem Plan B umsehen sollen.

Rallyeauto bei der Deutschlandrallye
Mit lautem Knallen durch die Pampa - Foto:h|b

Irgendwie kam ich dann immerhin in die Nähe des gewünschten Platzes und nach einer weiteren intensiven Walddurchquerung auch rechtzeitig zum Ausguck. Um mich herum bereits biertrinkende Finnen und französische Sebastion Loeb Fans. Kein Mensch hatte irgendwelche Tageskarten, höchstens die Rallyepässe die für das ganze Rallyewochenende und für alle WPs galten. Ich bin wohl zu brav. Gegen halb neun deutete ein Röhren im Wald den Führenden der Rallye, Sebastian Loeb auf seinem Citroen, an, der, kaum aus dem Wald und durch die S-Kurve schlingernd, mit knallenden Zündaussetzern in der Ferne entschwand. Im Abstand von 5 Minuten fegte die ganze Rallyeelite nach und nach an uns vorbei, ohne wirklich die Unterschiede erkennen zu können.

Rallyeauto bei der Deutschlandrallye
Aus dem tunklen Tann heraus - Foto:h|b

Die Autos sind sich zwischenzeitlich in ihrer Form so ähnlich geworden, daß man kaum Citroen von Ford, Ford von Skoda, Skoda von Citroen und so weiter, unterschieden kann. Die Zeit der individuellen Boliden wie einem Lancia Stratos, einem Fiat Abarth oder dem Audi Quattro von Walter Röhrl sind halt lange vorbei. So wie auch scheinbar meine Faszination für den Rallyesport als Freizeitbeschäftigung. Nach rund 25 Teilnehmern machte sich bei mir etwas Langeweile breit, sodass ich die Strecke wieder verließ und zurück zum ""Surfers Paradise"" fuhr um endlich zu frühstücken.

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Kommentare

Berlin Warschauerstraße...
Schöne Vorher-Nachher-Bilder. Wohne selber gleich um...
ISTQB (Gast) - 21. Jun, 09:54
Falsch
Es ist kein Seeadler auf dem Bild
JiggZ (Gast) - 11. Dez, 10:33
John
I really like your writing style, good information,...
Smithk712 (Gast) - 3. Jul, 15:00

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Online seit 6696 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 21. Jun, 09:54

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