Donnerstag, 12. August 2010

Wohnzimmer

Zwei Menschen vor einem Schaufenster
Sitting in Berlin

Dienstag, 10. August 2010

Straßenkleber

Kunstaktion von Daniel Wenk in der Marchlewskistraße
Foto: h|b

Die Marchlewskistraße in Berlin sieht an manchen Stellen aus wie ein ausgetrockneter Wadi in Afrika. Gesprungener Asphalt. Wie nach einer langen Dürre ziehen sich die Placken über die Straße, manche Risse verfolgen den gesamten Straßenverlauf, andere wiederum sehen so gezackt aus wie gesprungene Spiegel. Da die Straße vor einer kompletten Umgestaltung steht, wird hier wohl auch nichts mehr gemacht.

Kunstaktion von Daniel Wenk in der Marchlewskistraße
Foto: h|b

Den Zustand fand wiederum der Künstler Daniel Wenk für sein Performance genau geeignet. Mit Unmengen Klebefolie rückte er in der letzten Woche den sichtbaren Straßenwunden zu Leibe. "Risse haben mich schon immer interessiert", sagt der 48-jährige Künstler. "Tapist" (von engl. "tape" - kleben) nennt er sich selbst. Wahrscheinlich wird aber das Kleben von Straßenschäden von den Behörden auch zukünftig nicht direkt favorisiert, der Grund war bereits 3 Tage später zu sehen.

Kunstaktion von Daniel Wenk in der Marchlewskistraße
Foto: h|b

Einige Klebeenden flatterten bereits wild im Wind, teilweise hatte sich das Tape zu Kugeln formiert, wie Gebüschkugeln im Western rollten sie durch die Straße. Dadurch dass das transparente Band sich irgendwann wieder ablöst, durch Regen etwa oder durch Verkehr, nimmt das Kunstwerk quasi am Leben der Stadt teil – bis es wieder ganz verschwunden ist.

Sonntag, 8. August 2010

Herr der Flieger

Am kommenden Dienstag jährt sich der Todestag des Luftfahrtpioniers Otto Lilienthal, dem wir es zu verdanken haben, dass wir heute ohne großen Aufwand in der ganzen Welt herumreisen können. Ohne Flugzeuge wäre die heutige Zivilisation fast undenkbar. Aber auch er hat im kleinen angefangen.

Sandmännchen mit Kindern
Gruppenfoto vor der Ermittlung des Stundensiegers - Foto: h|b

So wie die Jungs und Mädels die auf dem Potsdamer Platz am Otto-Lilienthal-Papierfliegerwettbewerb teilnehmen wollten. Der amtierende Deutsche Meister im Papierfliegen, Kai Wicke - doch, sowas gibt es wirklich - erklärte den aufmerksamen Zuhörern die Kunst des Faltens und Startens.

Kinder beim Falten von Papierfliegern
Vor dem Fliegen muss gefaltet werden - Foto: h|b

Anschließend mussten die Kinder ihre selbstgebastelten Flieger zum Jungfernflug, von der blauen Infotreppe zum Wissenschaftsjahr 2010, aus sechs Metern Höhe starten. Bei der Landung auf dem Potsdamer Platz musste mancher Zuschauer seinen Kopf erschrocken einziehen, wenn die Papierflügler mit Tempo auf sie zukamen. Den Siegern winkten Eintrittskarten, T-Shirts und Führungen.

Die blaue Treppe als Startplatz für Papierflieger
Die richtige Wurftechnik ist mitentscheidend für die Weite - Foto: h|b

Die Bestleistung von Kai Wicke liegt übrigens bei exakt 37,36 Metern - fast ein halbes Fußballfeld.

Freitag, 23. Juli 2010

Urban Streetdance

Turnerjugend mit Publikum auf dem Potsdamer Platz
Akrobaten auf dem Potsdamer Platz in Berlin - Foto: h|b

Es ist ja nicht einfach herauszubekommen, was die Jungs unter meinem Bürofenster so treiben. Oft sieht es aus wie feinste Akrobatik, dann wird wieder getanzt, zwischendurch eine Runde Bodenturnen mit Flic-Flac und Überschlägen, aber nach dem Studium diverser Videos bei Youtube handelt es sich wohl um Urban Streetdance.

4-5 junge Männer - Frauen kommen da eher selten vor - versammeln sich auf einem publikumsträchtigen Platz - Alexanderplatz, Pariser Platz, oder eben auf dem Potsdamer Platz - animieren das Laufpublikum lautstark dazu stehen zu bleiben, da die "Show" in 5 Minuten beginne und wenn eine ansehnliche Menge der Aufforderung gefolgt ist, wird die "Crew" erstmal vorgestellt, bevor das Programm startet.

Man denkt zuerst, hey Jungs macht nicht so einen Aufriss, bleibt aber dann doch mit offenen Mund stehen, um sich das anzuschauen. Könnte man durchaus auch in einem Variete erwarten. Der anschließend herumgereichte Hut ist dann auch in der Regel gut gefüllt. Eine sicher kraftzehrende aber sinnvolle Freizeitbeschäftigung.

Mittwoch, 21. Juli 2010

Berlin ist überall

Davon ab, dass die Aussage grundsätzlich stimmt - bei wikipedia findet man 37 Treffer weltweit - ist der Versuch den Passagieren von Kreuzfahrtschiffen vorzugaukeln, Berlin läge direkt an der Ostsee etwas dreist. Gut, neben Zielen wie Kopenhagen, Stockholm oder St. Petersburg klingt Warnemünde vielleicht etwas provinziell, aber so uninteressant, es gar nicht zu erwähnen, ist es in der Tat nicht.

Die Celebrity Constellation im Hafen von Warnemünde
Die Celebrity Constellation am Rostock Port in Warnemünde - Foto: h|b

Welche Blüten die Verlagerung Berlins an die Küste treiben kann, konnte ich letztes Wochenende erleben. Die Celebrity Constellation lag aktuell am Kai vor Anker und wir um die Ecke, auf dem Scandline Wohnmobilstellplatz. Ich war gerade dabei mir ein Eis an einem Kiosk, auf dem Weg zum alten Strom zu kaufen, als mich eine amerikanische Lady ansprach: "Sorry, can you explain me the way to the Jewish Quarter". Ich fragte etwas perplex zurück "Jewish Quarter? In Warnemünde?". Die Lady wieder: "Yes, the Jewish Quarter". Meine Antwort aus tiefster Überzeugung: "You're just kidding me, there is no Jewish Quarter here in Warnemünde, believe me". Zur Untermauerung ihrer Frage, zeigte sie mir daraufhin den Tagesplaner des Kreuzfahrtschiffes, wo unter der großen Überschrift "Warnemünde" kleine Textkästchen aufgeführt waren, wo z.B. der "Reichstag", der "Potsdamer Platz" oder der "Alexanderplatz" erklärt wurden, und unter anderem auch das "Jewish Quarter". Nur dass etwa im ersten Drittel der Auflistungen, noch eine klitzekleine Zwischenüberschrift eingefügt war, die "Berlin" lautete.

Reiseplan der Celebrity Constellation
Der Reiseplan der Constellation mit Berlin - Foto: h|b

Damit war alles klar und wir waren uns dann doch einig, dass es in Warnemünde kein jüdisches Viertel gibt. Ich hätte ihr vielleicht noch zeigen können, wo man nach der Wende mal versucht Asylbewerber abzufackeln, aber ihr zu erklären, wie man mit der S-Bahn nach Rostock-Lichtenhagen kommt, war mir dann doch zuviel Aufwand. Abends lief die Constellation dann an unserem Stellplatz vorbei, in Richtung Stockholm aus, und verabschiedete sich mit mehrmaligem Betätigen des Schiffshorns. Vermutlich saß die Lady beim Käptnsdinner und hatte mich und das jüdische Viertel längst schon wieder vergessen. In Berlin war sie jedenfalls schon, wie sie mir versicherte, daher war sie wohl auch nicht ganz so enttäuscht.

Wohnmobilstellplatz in Warnemünde
Unser Stellplatz mit dramtischem Sonnenuntergang - Foto: h|b

Freitag, 16. Juli 2010

Hochfliegende Teile

Mauersegment auf dem Potsdamer Platz
Mauerstück auf dem Potsdamer Platz, das Ziel in luftiger Höhe vor Augen - Foto: h|b

Gestern Abend bin ich etwas länger im Büro geblieben, um ein besonderes Spektakel aus nächster Nähe verfolgen zu können. Bereits seit zwei Tagen stand ein einsames Stückchen Berliner Mauer auf dem Potsdamer Platz und es war nicht ersichtlich warum. Dann die Meldung über Twitter: “Weltrekordversuch”. Das Original-Mauerstück, das dem Mauerabschnitt Invalidenstraße–Brandenburger Tor-Potsdamer Platz entstammt, sollte mit einem Helikopter, auf die Spitze des Kollhoff-Towers am Potsdamer Platz geflogen werden, um dort in rund 100 Metern Höhe ausgestellt zu werden.

Hubschrauber mit angehängten Mauerstück über Berlin
Wie weiland der Leninkopf, flog das Mauerstück seiner Bestimmung entgegen - Foto: h|b

Aus dem 21. Stock des Bahntower konnte ich gut verfolgen, wie der Pilot des Hubschraubers in gerade mal fünf Minuten das Kunststück vollbrachte, das Mauersegment unten auf dem Potsdamer Platz aufzunehmen und auf dem vorbereiteten Podest im 23. Stock des Kollhofftowers wieder abzustellen. Auf den Punkt! Nach Aussagen der Betreiber, ist die Freiluftausstellung “BERLINER BLICKE auf den Potsdamer Platz” damit komplett. Neben der Ausstellung gibt es dort auch in Kürze das höchste Cafe Berlins.

Absetzen des Mauerstücks auf Kollhofftower
Mission possible - Das Mauerstück als Weltrekord im Guiness-Book of Records - Foto: h|b

Dienstag, 13. Juli 2010

Stars und Sternchen

Baustelle auf der Potsdamer Straße
Baustellenaktivitäten am Potsdamer Platz - Foto: h|b

Auf der Potsdamer Straße wird der Mittelstreifen aufgerissen und zum Teil die Bürgersteige und Radwege. Im September wird es dann so weit sein, Berlin- die Hauptstadt des Films - bekommt seinen "Boulevard der Stars", das deutsche Pendant zu Hollywoods "Walk of Fame". Die ersten 4o Stars bekommen ihren Stern noch dieses Jahr, ab dann sollen 7-10 Sterne pro Jahr folgen. Johannes Heesters bekommt seinen dann wahrscheinlich erst im Jahr 2020, aber das schafft der locker.

Eine Grafik des Boulevards der Stars in Berlin
Visualisierung des geplanten "Boulevard der Stars" - Grafik: Boulevard der Stars
Gemeinnützige GmbH


Neben dem "Roten Teppich" der sich mäandernd vom Potsdamer Platz bis zur Philharmonie ziehen wird und den darin eingelassenen Sternen, wird es für Fans die Möglichkeit geben, sich mit "ihren" Stars zu fotografieren. Möglich wird das über einen interaktiven Spiegeltrick der Pepper’s Ghost Cameras.

Wer die ersten 40 Sterne bekommt, erfährt man auf der Website der Boulevard der Stars

Freitag, 9. Juli 2010

Einkaufen bitte

Eine Modepuppe im Wortsinn
Modepuppe im reinen Wortsinn - Foto: h|b

Statt die Gäste zum Frankfurter Tor oder noch weiter nach Hönow zu fahren, steht die U 5 im Bahnhof Alexanderplatz ganz im Zeichen der Fashionweek Berlin. Um ausgefallene Orte nie verlegen, präsentieren 17 Designer und Labels ihre Kollektionen direkt in 100 Meter U-Bahn.

Der Bahnhof der U 5 in Berlin als Modekaufhaus
Eine kompletter Zug der U5 als Designeroutlet - Foto: h|b

Die Kollektionen verbinden Streetwear und Haute Couture, von schick bis schrill. Zu den Designern gehören u.a. Friedbert Schneider, born in berlin oder 36BOYS. Labels wie Kollateralschaden und stoffbruch, die vor allem durch ihre unkonventionellen Schnitte auffallen, werden ergänzt um Taschendeep und D.O.D.O. die sich auf Accessoires spezialisieren.

Das Streckennetz der BVG verbindet nach Angaben der BVG sämtliche Einkaufsmeilen Berlins miteinander. Nun mache die BVG den U-Bahnhof der U5 während der Berlin Fashion Week zu einem Zentrum der Modeszene und hole Designer aus der ganzen Stadt an einen ungewöhnlichen Ort, betonte der BVG-Sprecher. Heute noch bis 21 Uhr zu bestaunen.

Modelshooting in der U-Bahn
Hobbyfotografen dürfen sich an Hobbymodels versuchen - Foto: h|b

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Kommentare

Berlin Warschauerstraße...
Schöne Vorher-Nachher-Bilder. Wohne selber gleich um...
ISTQB (Gast) - 21. Jun, 09:54
Falsch
Es ist kein Seeadler auf dem Bild
JiggZ (Gast) - 11. Dez, 10:33
John
I really like your writing style, good information,...
Smithk712 (Gast) - 3. Jul, 15:00

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