Dienstag, 4. Mai 2010

Second Life

Jemand fragte uns letztens, ob wir nicht schon in Warnemünde wohnen würden, aber so weit ist es dann doch noch nicht. Es ist halt nach wie vor die schnellste Möglichkeit von Berlin an die Ostsee zu kommen. Das letzte Wochenende bot sich dann erst recht an, da in Warnemünde "Stromerwachen" gefeiert wurde. Entlang des "Alten Stroms" waren viele kleine Buden mit Essen und Handwerk aufgebaut und das Wetter war sogar ansatzweise strandtauglich.

Strandkörbe am Strand in Warnemünde
Strandkörbe warten auf ihre zukünftigen Bewohner - Foto: h|b

Als Attraktion hatte man mitten in die Dünen ein "Berliner Riesenrad" gebaut, was sich trotz der frischen Frühlingstemperaturen großer Beliebtheit erfreute. Alle zwei Jahre kommen zusätzlich noch Drehorgelspieler aus ganz Deutschland zu Besuch, so dass man auf unserem Stellplatz am neuen Strom in den Genuß einer Kakaphonie aus den unterschiedlichsten Melodien kam.

Das Berliner Riesenrad in den Dünen von Warnemünde
Wenn schon kein Riesenrad in Berlin, dann wenigsten ein "Berliner Riesenrad" in Warnemünde - Foto: h|b

Am Samstagmorgen gegen 11 Uhr begann das große Spektakel der "Brückendrehung". Zweimal im Jahr wird unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und der Touristen, die Drehbrücke über den "Alten Strom" geöffnet. Dazu hatte man extra das Footballteam der "Rostocker Griffins" geholt, die gemeinschaftlich das Drehkreuz bedienen durften. Die Aktion war etwas "oversized", sehr anstrengend sah das Ganze nicht aus. Ein Kutter fuhr dann einmal durch die entstandene Öffnung in den Hafen und gleich wieder raus, dann wurde die Brücke für das nächste halbe Jahr wieder für die Fußgänger ausgerichtet.

Die Drehbrücke über den alten Strom ist offen
Brückentag in Warnemünde - Foto: h|b

Da wir am Samstag unseren ersten größeren Urlaub für dieses Jahr angehen - wir werden uns mal unser Nachbarland Dänemark etwas genauer anschauen - ist hier erst mal Pause bis Ende Mai. Wer wissen möchte was so passiert, kann mir ja auf www.twitter.com/wishbringer folgen.

Donnerstag, 29. April 2010

Aufzucht und Pflege

Nachwuchssorgen braucht sich der Berliner Tierpark nicht zu machen, weder was die zahlreichen kleinen Besucher angeht, die mit ihren Eltern am vergangenen Sonntag durch den Park streiften, noch bei den fleissigen Tiermüttern, die im Frühjahr reihenweise für putzige Neuankömmlinge gesorgt haben. Das jüngste dürfte der kleine Kulan gewesen sein, der just am Sonntagmittag auf die Welt kam, der Mutterkuchen lag noch frisch im Gehege.

Kulan Junges mit seiner Mutter
Der/das kleine Kulan - ein Halbesel aus Turkmenistan - lernt sein Mutter kennen - Foto: h|b

Auch bei den Seeadlern im "Gebirgsgehege" sind am 11. und 12. April zwei Junge geschlüpft. Da die Mutter die ganze Zeit wie eine Glucke über ihren Kleinen hockt, brauchte man echt Geduld, um einmal ein Bild zu erhaschen. Kurz danach versteckte es sich wieder bei seinem Geschwisterchen im Nest.

Seeadler Junges im Nest
Eins der beiden frisch geborenen Seeadlerküken - Foto: h|b

Auch bei den Panzernashörnern hat es ja am 17. Januar Nachwuchs gegeben. Das kleine Bullkalb tobte bei dem schönen Frühlingswetter wie ein Derwisch über die Anlage und versuchte mit seiner Mutter schon mal das erste Kräftemessen.

Nashorn Junges mit seiner Mutter
Ausgehfertig - Foto: h|b

Freitag, 23. April 2010

Faszination Landwirtschaft

Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf die Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte? Wie weit kann man unseren Lebensmitteln vertrauen? Und wie funktioniert ein moderner Bauernhof? Fragen auf diese Antworten bekommt man derzeit in Berlin, mitten an der verkehrsreichsten Kreuzung, am Potsdamer Platz.

Kleiner Bauernhof auf dem Potsdamer Platz
Der "Erlebnis: Bauernhof mobil" auf dem Potsdamer Platz - Foto: h|b

Eine Oase, um mitten in der Stadt Landluft zu schnuppern und Schafe und Kälber beim Fressen zu beobachten, schreiben die Veranstalter. Okay, mit der Landluft ist es nicht weit her, hier überwiegen klar die Autoabgase, und die kleinen Kälber waren auch nur am ersten Tag dabei. Wie will man den Kleinen, die den Innenraum bevölkern und mit großen Augen die Kälbchen anstarren, erklären, das Kalbsschnitzel sehr lecker schmeckt?

Schüler staunen über Miniaturtrecker
Moderne Landwirtschaft "En Miniature" - Foto: h|b

Viel interessanter, vor allen Dingen für Jungs, ist da das riesige Modell eines modernen Landwirtschaftsbetriebes. Ferngesteuerte Mini-Traktoren mit Frontladern, zeigen den heutigen durchtechnisierten Bauernalltag. Ob die modernen Flitzer die beim Bauern auf dem Hof stehen, wirklich den Alltag wiederspiegeln, oder eher dem Wunschdenken entspringen ... den Grundschülern hat es jedenfalls gefallen. Bauer werden will wohl trotzdem niemand.

Der Erlebnisbereich kann noch bis morgen besichtigt werden.

Montag, 19. April 2010

Blaues Wunder

Damit das Wohnmobil nicht auf den Gedanken kommt, es sich zu bequem zu machen, haben wir es am Wochenende gleich mal nach Dresden verfrachtet. Natürlich mit uns an Bord. Die Wetterprognosen waren gut, eine Flucht aus Berlin immer angesagt. Im Gegensatz zu vielen anderen Berlinflüchtlingen, machte uns die große isländische Aschewolke auch nichts aus, der "Flug" in Erdnähe ist immer noch ungefährlich.

Das blaue Wunder in Dresden
Das echte "Blaue Wunder" von Dresden - Foto: h|b

Da ich arbeitstechnisch umziehen musste, war am Freitag bereits um 12 Uhr Feierabend, ein willkommener Anlass zu einem verlängerten Wochenende. Gegen 15 Uhr konnten wir bereits in Dresden auf dem Campingplatz am Käthe-Kollwitz-Ufer 4 einparken. Der Platz ist frei befahrbar, der Platzwart kam erst am nächsten Morgen zur Abrechnung. Für 10 Euro - Strom inklusive - eine preiswerte Übernachtung in der sächsischen Hauptstadt. Fußläufig gerade mal 20 Minuten vom Altmarkt entfernt.

Die Elbschlößchenbrücke im Bau
Die Brücke des Anstoßes - Durch die Waldschlößchenbrücke verliert das Elbtal bei Dresden den Status eines "Unescos Weltkulturerbe" - Foto: h|b

Am Samstag wollten wir eine größere Radtour machen, aber leider erwischte uns beide ein kleiner grippaler Infekt und so beließen wir es mit einer kleinen Tour zum "Blauen Wunder". Ansonsten das abgespeckte Dresdenprogramm, wir waren ja im letzten Jahr bereits drei Tage dort und haben viel unternommen. Das Wetter war klasse, hab mir prompt wieder den Kopf verbrannt, aber der Neid der KollegInnen wiegt das wieder auf. Wir sehn schon aus, wie Rentner auf Sonnentour.

Das Grab von Karl May in Radebeul
Das pompöse Grabmal von Karl und Klara May - Foto: h|b

Am Sonntag sind wir dann mit dem Wohnmobil elbabwärts nach Radebeul und Meißen gefahren. Radebeul hatte Karl May zu bieten und Meißen eine wunderschöne Altstadt mit Schloß und Dom. Unterhalb der "Böttgerstuben" konnten wir bei Eierlikörtorte und Kaffee den Ausblick über das Meißner Elbtal über einem strahlend blauen Himmel genießen. Das war ja das eigentliche "Blaue Wunder" vom Wochenende. Nicht ein Kondensstreifen zerstörte die blaue Himmelspracht. Man konnte sich fast fühlen wie zu der Zeit, als Strahlenflugzeuge noch gar nicht erfunden waren.

Dom und Schloß in Meißen
Schloß und Dom in Meißen mit dem Wunder des "Blauen Himmels" - Foto:h|b

Samstag, 10. April 2010

Hühnergötter

Letztes Wochenende kam nach dem elend langen Winter endlich wieder unser Wohnmobil zum Einsatz. Zwei Tage zu Ostern dazu, das reichte für 6 Tage Rügen. Die Wetterprognosen im Vorfeld waren nicht berauschend, aber man sollte ihnen nicht zu sehr glauben. Das gilt gerade auch für die Ostsee. Unser erstes Ziel war Dranske, ganz im Nordwesten der Insel. Dort gibt es den Campingplatz-Ostseeblick, der seinem Namen auch alle Ehre macht.

Abendstimmung auf Rügen
Blick vom Campingplatz in Dranske zum Leuchtturm von Hiddensee - Foto: h|b

Ein herrlicher Blick hinüber nach Hiddensee belohnte unsere Entscheidung. So früh im Jahr ist allerdings, so weit weg von den üblichen Rügener Urlaubsregionen, noch nicht viel los. Für eine Radtour gegen die frische Brise mit anschließendem Kaffeestop in Wiek hat es aber gereicht. Nach zwei Nächten trieb es uns weiter. Zuerst zu einem Abstecher zum Kap Arkona und das Fischerörtchen Vitt, danach zum Fischessen im Hafen von Sassnitz, um dann abends in Sellin auf dem Wohnmobilhafen anzudocken.

Ein Hühnergottbaum auf Rügen
An den Rügener Stränden findet man viele Steine mit Löchern, sogenannte "Hühnergötter" - Foto: h|b

Bis dahin hatte uns das Wetter mehr als verwöhnt, doch der Ostersonntag begrüßte uns mit grauem Himmel und Regen. Wir überlegten schon die Tour abzubrechen, doch bereits am Mittag brach die Sonne wieder durch. Wie geschrieben, das Wetter an der See ist nicht sehr beständig, gottseidank trifft das auch auf schlechtes zu. Zum Abschluss checkten wir dann noch für zwei Nächte im Regenbogen-Camp in Göhren ein, unser All-Time-Favorit auf Rügen. Mit viel Radfahren und Spazierengehen kam die Fitness nicht zu kurz und die Erkenntnis, daß die deutsche Ostseeküste immer eine Reise wert ist, auch wenn sie nur kurz ist. Unsere nächste Tour startet im Mai und führt uns 16 Tage kreuz und quer durch Dänemark.

Sonnenuntergang an der Westküste von Rügen
Kitschiger aber schöner Sonnenuntergang auf Rügen - Foto: h|b

Dienstag, 30. März 2010

Publikumswirksam

Eine Musikgruppe am Potsdamer Platz
Junge Nachwuchsband am Potsdamer Platz - Foto: h|b

Mitten im dichten Autoverkehr am Potsdamer Platz dringen laute Rocktöne durch die Luft. Eine junge Nachwuchsband hat sich direkt am Überweg aufgebaut, um ihr Publikum zu erreichen. Taktisch ist der Platz nicht schlecht gewählt. Zum einen besticht er durch eine extrem hohe Publikumsfrequenz, zum anderen auch durch viele junge Leute, die gerne auch stehenbleiben, etwas spenden, oder sogar eine der angebotenen CDs kaufen. Wie die Band heisst konnte ich leider nicht herausbekommen, vielleicht weiß es jemand von den Lesern.

Donnerstag, 25. März 2010

Fitnessprogramm

Ausbau einer Rolltreppe
Treppenlaufen ist gesund - Foto: h|b

Die S-Bahn Berlin hat neben ihrem Kuschelprogramm in vollen S-Bahn-Zügen jetzt auch parallel ein Fitnessprogramm aufgelegt, an dem alle Reisenden unentgeltlich teilnehmen können. An vielen Stationen steht die komplette Erneuerung der Fahrtreppen - so der offizielle Begriff - an, wie hier im Bahnhof Friedrichstraße. So bietet sich täglich für mehrere 10.000 Reisende die Gelegenheit, sich für das Frühjahr fit zu machen. Ich finde: Ein guter Zug der Bahn.

Dienstag, 23. März 2010

Boxi

Verkaufsstand Flohmarkt
Letzte Aufräumarbeiten nach einem langen Flohmarkttag - Foto: h|b

Wehmut macht sich gegen Abend breit, wenn die Stände weniger werden und Kunden nur noch vereinzelt um die bereits zum Teil abgeräumten Tische schlendern. Nur noch einige unerschrockene Händler warten auf Umsatz, andere sitzen schon auf den gepackten Taschen und warten auf ihren Abtransport. Letzte Kisten werden mit "zu verschenken" einfach mitten auf den Weg gestellt.

Zusammengeklappter Sonnenschirm
Klappe zu - Foto: h|b

Noch wenige Stunden zuvor herrschte ein Trubel wie auf einem Volksfest. Menschenmassen schoben sich - wie jeden Sonntag - durch die Gänge zwischen den vielfältigen Angeboten rund um das Carree am Boxhagener Platz. Ein bunte Mischung aus allen Nationalitäten - der Flohmarkt hat quasi inzwischen in jeden Fremdenführer der Welt Eingang gefunden - findet jeden Sonntag hierher, um sich den Plunder, der sich irgendwo zwischen Kellerentrümpelungen, alten Haushaltsauflösungen und Elektronikschrott ansiedelt, zu bestaunen.

Toilettenhäuschen Boxhagener Platz
Toilettenhaus am Boxhagener Platz - Foto: h|b

Dazwischen aber auch Stände mit Plattensammlungen, alten Büchern, den neusten T-Shirtkreationen aus dem Kiez oder selbstgefilzten Handytaschen, ab und an überlagert mit dem penetranten "Duft" von Räucherstäbchen, dem man schnellen Schrittes zu entkommen versucht. Von den Ecken klingen Saxophon- oder Akkordeonklänge über den Park, während sich die Kinder abseits vom Trubel auf dem Spielplatz beschäftigen.

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Kommentare

Berlin Warschauerstraße...
Schöne Vorher-Nachher-Bilder. Wohne selber gleich um...
ISTQB (Gast) - 21. Jun, 09:54
Falsch
Es ist kein Seeadler auf dem Bild
JiggZ (Gast) - 11. Dez, 10:33
John
I really like your writing style, good information,...
Smithk712 (Gast) - 3. Jul, 15:00

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Zuletzt aktualisiert: 21. Jun, 09:54

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