Samstag, 25. Oktober 2008

Verdamp lang her ...

... ist es, dass die Berliner Füchse erfolgreich Handball gespielt haben, und daran wollten sie in der O2 Arena vor ausverkauftem Haus anknüpfen. Rekord. Seit 2 Jahren sind sie nun wieder erstklassig und heute ging es gegen den TBV Lemgo in dessen Reihen gleich sechs amtierende Weltmeister auflaufen. Das würde ein schweres Spiel werden. Doch zuerst gab es die offizielle Übergabe des aktuellen Trikots, der neue Hauptsponsor heisst Nuon. Die mit dem "Lekker Strom".

Gleich am Anfang war dann die große Nervosität spürbar, mit denen die Füchse in das Spiel starteten. Nach knapp 4 Minuten lagen die Gastgeber bereits mit 0:5 hinten, trotz der fantastischen Unterstützung der rund 14.800 Fans. An Können und Spielwitz waren die Gäste aus Lemgo den Berlinern so weit überlegen, dass diese gegen Ende des Spiels mit ihrer Ersatzbank das Spiel trotzdem mit 35:27 sicher gewannen.

Für mich war es der erste Besuch in der O2 Arena und dann noch in der Entertainment-Suite meines Arbeitgebers. Eine Superstimmung und weiche Ledersessel, machten den Besuch trotz der Niederlage der Füchse zu einem schönen Samstagnachmittag. Warum nun ausgerechnet "Verdamp lang her"? Das war das Lekkerli in der Halbzeitpause: Wolfgang Niedecken und BAP gaben das Lied zum Besten und gleich noch ein Neues als Zugabe. Füchse, yeaahhh.

Das O2 World Logo setzt Zeichen
Foto: h|b

Freitag, 24. Oktober 2008

Tripods

Bis morgen Nacht muss man in Berlin noch höllisch aufpassen, nach Einbruch der Dunkelheit nicht aus Versehen ein Bein gestellt zu bekommen. Die dreibeinigen Wesen machen das nicht absichtlich, sie stehen einfach nur so rum. Meist ist das Herrchen zwar nicht weit, aber Vorsicht ist dennoch geboten. Als Kopf tragen die "Tripods" manchmal schwarze, einäugige Monsterköpfe, machmal aber auch filigrane, silberne Flachköpfe.

Die Augen sind dabei immer auf eine der Sehenswürdigkeiten gerichtet, die momentan in Berlin im Rahmen des "Festival of Lights" in bunten Farben angestrahlt werden. Ich habe heute abend noch nie so viele Stative und natürlich, damit einhergehend, Fotografen gesehen, die an den angesprochenen Orten massiv auftreten. Bisweilen gab es gar keinen Platz mehr, um sich dazwischen in Position zu bringen.

Für ein paar Bilder hat es aber trotzdem gereicht, die ich euch hier nicht vorenthalten möchte. Wer seinen Bildervorrat noch aufstocken möchte, kann das noch bis morgen Abend tun, dann geht das "FoL" mit einem Feuerwerk zu Ende.

Brandenburger Tor illuminiert
Der Leitspruch für Fotografen - Foto: h|b

Der Berliner Dom mit Fernsehturm während des "Festival of Lights"
Zwei Illuminatis - Foto: h|b

Berliner Dom von der Nordseite illuminiert
Dom mit Masern - Foto: h|b

Sonntag, 19. Oktober 2008

Eastside Gallery

Alle Jahre wieder kommt das Thema auf die Tagesordnung, es wird zu Spenden aufgerufen, die Künstler bemängeln die Unterstützung und am Ende wird neu gemalt. Eins der beliebtesten Touristenziele Berlins - auch wenn es viele vermutlich nur aus dem Bus im Vorbeifahren sehen - die East Side Gallery wird wieder mal restauriert.

Die Eastside-Gallery ist ein beliebtes Fotomotiv
Ein beliebtes Fotomotiv - Foto: h|b

Die East Side Gallery in Berlin-Friedrichshain ist ein von 118 Künstlern aus 21 Ländern bemaltes Stück der Berliner Mauer in der Mühlenstraße zwischen dem Berliner Ostbahnhof und der Oberbaumbrücke entlang der Spree. Die Künstler kommentierten künstlerisch die politischen Veränderungen der Jahre 1989/90.

Jungs bemalen die Eastside Gallery
Kommunikation statt Kunst - Foto: h|b

Die vielen Besucher sind aber auch der Fluch, den die große Beliebtheit mit sich bringt. Die Besucher die nicht nur vorbeifahren, sondern individuell unterwegs sind, hunderte von Schulklassen aus aller Welt die hier vorbeikommen, sehen das ganze weniger als Kunst, denn als Kommunikationsmittel für sich: Pedro was here. Die Botschaft ist klar, die Kunst dahin.

Ein Einzelstück der Eastsidegallery
Graffitti als persönliche Botschaft - Foto: h|b

Der Startschuss zur erneuten Sanierung ist gefallen. Auftakt war am Mittwoch den 15.10.2008. 16 East Side Künstler trafen sich und bemalten symbolisch 5 Quadratmeter Leinwand. Die weiteren Abschnitte werden ab Anfang April 2009 bemalt und bis November 2009 saniert sein, sodass die East Side Gallery rechtzeitig zum 20. Jahrestag des Mauerfalls fertig ist und offiziell durch die Künstlerinitiative East Side Gallery e.V. übergeben werden kann.

Ein Fotograf fotografiert zwei Frauen vor der Mauer der Eastsidegallery
Foto: h|b

Montag, 13. Oktober 2008

In Memoriam

So manches mal fehlen einem echt die Worte und man zweifelt an sich und an der Welt im Besonderen. Da habe ich mir dieses Jahr endlich mal ein neues Fahrrad gekauft, immer mit dem unschönen Gedanken im Kopf, macht das hier in Berlin Sinn? Schließlich sehe ich jeden Tag den Fahrradfriedhof an der Warschauer Straße. Wenn es nicht geklaut wird, dann imerhin zum Krüppel getreten. Idioten.

Okay, hab ich mir gesagt, da schließt du dein Fahrrad nie ab. Du sorgst immer dafür, dass es schön zu Hause ist, im Innenhof unter seinesgleichen. Und wenn du unterwegs bist, nie zu weit weg gehen, oder wenn - dann schön anketten. So kann nichts passieren und ich hab viel Spaß mit dem neuen Rad. Wir hatten schon geübt, um nächstes Jahr vielleicht im Berliner Velothon mitfahren zu können. Ich und mein Rad.

Auf dem folgenden Bild seht ihr es noch wild und frei am Strand der Camargue stehen, immer auf dem Sprung, um vielleicht den Pferden zu folgen. Drei Pässe hat es mich im Südfrankreich-Urlaub hinuntergetragen, wo sonst Eddie Merckx oder Lance Armstrong ihren Schweiß beim Hochfahren vergossen haben. Und nun?

Mein Ex-Fahrrad in der Camargue

Ihr ahnt es bereits. Es ist unter die Räuber gefallen. Aus dem Hinterhof. Mitten aus seiner Herde gerissen. Nicht mal die Fußfesseln blieben zurück. Ich habs schon elektronisch dem Sheriff gemeldet, das Brandzeichen angegeben, aber wer weiß auf welchem Dealermarkt es inzwischen einen neuen Besitzer gefunden hat. Grrrr, egal wer es jetzt besitzt, ich wünsche dem oder derjenigen "Hals und Beinbruch" im wahrsten Sinne des Wortes.

Samstag, 11. Oktober 2008

Freiheit statt Angst

Früher hieß ein ähnlicher Slogan mal "Freiheit statt Sozialismus" und kam von der CDU. Heute vereinte der Slogan gegen einen Weg in den Überwachungsstaat mehrere tausend Menschen aus linken Gruppierungen in Berlin. Von der MLPD (die gibts echt immer noch), über die Grünen und die F.D.P. (okay, hier gilt "links" nicht) bis zur neuen Gruppierung der "Piratenpartei" war das komplette Spektrum vertreten. Ach ja, "Die Linke" war auch dabei aber nicht so präsent. Hielt sich vielleicht wegen ihrer Vergangenheit etwas zurück.

Auf den vielzähligen Plakaten ging es gegen Fingerabdrücke, RFID Chips, E-Mail-Überwachung, Bundestrojaner, Krankenkassenkarten, die ganz normale Paranoia halt. In Zeiten einer globalen Finanz- und Klimakrise werde ich mit dem Thema nicht so recht warm. Es ist aber gut, wenn jemand warnend die Finger hebt. Wie stand auf einem Plakat: "Sicherheitshysterie gefährdet die Demokratie". Da ist was wahres dran.

Wie bunt das Spektrum war ließ sich am "offenen" Mikrofon des Veranstalters heraushören. Der eine Redner spielte auf seine Vergangenheit an und fand den Tot von Schleyer durch die RAF zumindest "nicht schlecht", hätte es doch mal den "Richtigen" getroffen, der nächste Redner bescheinigte dem vorherigen "Schwachsinn" und betonte dass die ganze "RAF-Scheisse" nichts mehr gebracht habe, als eine Aushöhlung der Demokratie durch den Staat selbst. Er wolle nichts hören von einer "Diktatur des Proletariats" sondern einfach das Grundgesetz befolgt wissen. Jau, ich denke dem kann ich auch zustimmen.

Vorbereitetende Maßnahmen für die Demonstration
Vorbereitung zur Demo - Foto: h|b

Donnerstag, 9. Oktober 2008

Börsenbahn

Was Demonstranten und kritische Stimmen bisher nicht verhindern konnten, hat jetzt durch die weltweite Finanzkrise doch sein vorläufiges Ende gefunden: Die Bahn geht erst mal nicht wie geplant am 27. Oktober diesen Jahres an die Börse. Die Teilprivatisierung ist verschoben. Wie Finanzminister und Bahnchef gemeinsam mitteilten, ist das Börsenumfeld derzeit nicht dazu geeignet, einen fairen Preis für ein - an sich - profitables Unternehmen zu erzielen.

Irgendwie ist mir das zwar unklar - der Wert eines Unternehmens wird doch nicht dadurch geringer, dass ein DAX gerade nicht auf der Höhe seiner Kraft ist - aber wer versteht momentan schon wirklich, was da in der Welt vorgeht. Keiner traut dem anderen über den Weg und so ist es wohl nur konsequent erstmal die weitere Entwicklung abzuwarten. Ob sich allerdings die Hoffnungen, einen Börsengang noch dieses Jahr hinzubekommen, erfüllen werden, können wohl selbst versierte Kaffeesatzleser nicht mit Sicherheit beantworten.

Demonstranten mit Schildern gegen die Bahnprivatisierung
Foto: h|b

Dienstag, 7. Oktober 2008

Titten, Techno & Trompeten

So soll das aktuelle Release von DJ Ickarus heissen, wenn es nach seinem Willen gehen würde. Da sein Wille aber nicht immer als sein Wille erkennbar ist - Drogen, noch dazu künstliche wie Cristal Meth, PMA, PDMA, oder wie sie alle heissen, haben zum Teil erschreckende Auswirkungen und führen häufig zu heftigen Psychosen - einigt man sich letztendlich doch auf "Berlin Calling" als Titel und so heisst auch der gleichnamige Film von Hannes Stöhr.

Plakate zum Film Berlin Calling
Foto: h|b

Es ist ein Musikerportrait von Paul Kalkbrenner alias DJ Ickarus, aber auch ein Film über Berlin, elektronische Musik, und die Geschichte von Kunst und Wahnsinn. Drogen und eine Psychatrie spielen ebenfalls eine zentrale Rolle. Wir waren gestern im Moviemento in Kreuzberg in einer ausverkauften Vorstellung (okay, bei einem Kino mit knapp 100 Plätzen nicht schwierig) mit anschließender Vorstellung des Regisseurs Hannes Stöhr bei Rot- und Weißwein. Das Kino war eher eins der berüchtigten Hutschachtelexemplare der 80er, aber die Soundanlage war für diesen Film perfekt, sonst wäre es glaub ich echt ein Fiasko geworden. Techno ohne satten Sound ist nicht wirklich erträglich.

Wir hatten natürlich noch einen Grund uns diesen Film endlich anzusehen, und hiermit auch dafür zu werben, da Ulla dort als Komparsin mitgewirkt hat. Das bedeutete letztes Jahr zur ungefähr selben Zeit einen Tag lang in der Kirche auszuharren in die DJ Ickarus nach ca. 10 Filmminuten vollgedröhnt mit einem Bierglas in der Hand die fulminante Rede des Pfarrers stört, der gleichzeitig sein ... Ach nein, lassen wir das. Schaut euch den Film an, ist wirklich gut gemacht und Ulla sitzt in der Kirche ganz links außen (vom Betrachter). Ein kleines Faible für elektronische Musik solltet ihr aber auf jeden Fall mitbringen, sonst ist es unter Umständen etwas anstrengend.

Neben den Personen gibt es übrigens zwei weitere Hauptdarsteller die in Berlin vielleicht bald Geschichte sind, nämlich das Maria am Ufer und die Strandbar 25. In diesem Film erleben sie vielleicht ihren letzten Höhepunkt. Durch das Projekt MediaSpree sollen dort Büros, Wohnungen und ein begehbares Spreeufer entstehen. Der Bar 25 wurde bereits zum Ende des Jahres gekündigt.

Samstag, 4. Oktober 2008

Noch'n Jeburtstach

Etwas jünger als Deutschland, jedoch ohne die Wiedervereinigung unvorstellbar: Der "neue" Potsdamer Platz wird heute 10 Jahre alt. Nach der Wende eine riesige Brache, ein Niemandsland, heute die gefühlte Mitte von Berlin. Kein Film, der in Berlin spielt, kann es sich leisten, diesen Platz nicht irgendwo im Film unterzubringen. Daimler City und Sony-Center sind die angeschlossenen "Viertel", in denen Filmpremieren, die Berlinale, Musicals und vieles andere stattfinden, die für das neue Berlin stehn.

Spitzenarchitektur am Potsdamer Platz
Spitzenarchitektur - Foto: h|b

Da ich seit meinem Umzug nach Berlin dort arbeite, ist es natürlich für mich selbst auch eine Art Mittelpunkt geworden. Zuerst mit dem Blick von oben aus dem Bahn-Tower im 20. Stock, dann etwas abseits in der Köthener Straße und jetzt wieder dicht dran in der Lennestrasse. Aber es gibt - außer im Urlaub und am Wochenende - nicht einen Tag, wo ich ihn nicht zumindest betrete. Meine Bildergalerie im Blog zeigt dann auch eine ganze Menge Bilder. Die Scientologen beim "Seelenfangen", Sony mit der Fotopyramide, die Winterwelt mit Schlittenpiste, oder der Brand der Philharmonie, den die "Malkinder" wohl als Anregung für den Malwettbewerb genommen haben. Hier ist immer was los.

Kindermaltag in den Potsdamer Arkaden
Es brennt - Foto: h|b

Das war natürlich - bis auf die trennenden Jahre zwischen 61 und 89 - schon immer so, ist der Potsdamer Platz doch schon fast 300 Jahre alt. Wikipedia schreibt dazu u.a.: "Anfang des 18. Jahrhunderts lag der Potsdamer Platz unmittelbar vor der Stadtmauer am Potsdamer Tor. Er hatte die Funktion eines Verkehrsverteilers, da alle Straßen aus dem Westen und Südwesten auf das Tor zuliefen, und stellte eine fünfarmige Straßenkreuzung dar, aus der sich schnell ein Verkehrsknotenpunkt an der alten Reichsstraße 1 entwickelte, die Ostpreußen mit dem Rheinland verband." Diesen "alten" Potsdamer Platz hatte wohl auch der unbekannte Kreidekünstler vor Augen, auch wenn der Lichtturm deutlich macht, dass es die Zeit nach 1924 sein muss.

Eine Zeichnung des älteren Potsdamer Platzes
Der "alte" Potsdamer Platz - Foto: h|b

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Kommentare

Berlin Warschauerstraße...
Schöne Vorher-Nachher-Bilder. Wohne selber gleich um...
ISTQB (Gast) - 21. Jun, 09:54
Falsch
Es ist kein Seeadler auf dem Bild
JiggZ (Gast) - 11. Dez, 10:33
John
I really like your writing style, good information,...
Smithk712 (Gast) - 3. Jul, 15:00

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Online seit 6841 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 21. Jun, 09:54

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