Freitag, 3. Oktober 2008

Volljährig

Heute ist es offiziell 18 Jahre her, dass sich die beiden getrennten Deutschlands zu einem vereinigt haben. Gerade in Berlin kann man jeden Tag erleben, was das bedeutet. Sowohl für eine Stadt, die als "Frontstadt" im kalten Krieg an vorderster Stelle ausharren musste, als auch an den Leuten, ist hier doch Ost und West bis heute durchaus spürbarer als anderswo in Deutschland.

Natascha und Sara auf der Festmeile
Foto: h|b

Die beiden auf dem Bild - Sara mit ihrer Cousine Natascha - sind beides Westkinder, aber mehr oder weniger unbelastet mit dem schwierigen Thema. Für beide ist Deutschland schon immer ein Ganzes. Die Teilung und ihre Folgen ... alles Geschichte, höchstens noch als Stoff für die Schule brauchbar. In etwa zwei Generationen dürfte es fast allen so gehen, es wird irgendwann einfach kein Thema mehr sein. Spätestens wenn Deutschland und Denise in Rente gehen.

Denise auf dem Riesenrad
Foto: h|b

Montag, 29. September 2008

So viel lebst du

Eindrucksvoll setzte heute "Das Erste" vor dem Brandenburger Tor den hohen Kaffeekonsum der Deutschen in Szene. Im Laufe unseres Lebens trinken wir durchschnittlich insgesamt 11.586,6 Liter Kaffee. Dazu platzierte heute das "So viel lebst du"-Team rund um das Brandenburger Tor 77.244 Kaffeetassen in Rot und Grün, die von oben betrachtet, wieder das Abbild einer dampfenden Kaffeetasse ergaben.

77.244 Kaffeetassen vor dem Brandenburger Tor
Foto: h|b

Die ARD-Dokumentation zeigt in spektakulären Bildern was ein Bundesbürger im Durchschnitt seines Lebens (2.495.840.256 Sekunden) alles verbraucht. Wie viel Brot, wie viele Liter Milch (6.921 L) oder wie viel Kilogramm Fleisch (45,5 Schweine) konsumieren wir von unserer Geburt an, bis zu unserem Tod. Vorbild ist die britische Channel 4 Produktion „The Human Footprint“.

77.244 Kaffeetassen vor dem Brandenburger Tor
Foto: h|b

Die Dokumentation visualisiert an aufwendigen Sets und mit faszinierenden Aufbauten, welche Spuren ein Durchschnittsdeutscher im Laufe seines Lebens hinterlässt und welchen Einfluss er dabei auf seine Umwelt hat. Am Tag der Deutschen Einheit ist die Doku von 18.45 bis 20.00 Uhr im Ersten zu sehen.

Sonntag, 28. September 2008

Pacemaker

Heute also der große Marathontag in Berlin, noch dazu der 35. Real Marathon. Ganz vorne wieder mit dabei Haile Gebrselassie auf Weltrekordkurs. Bis ins Detail geplant und vorbereitet, konnte bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen nichts schiefgehen. An der Brücke gegenüber dem Trias an der Holtzmarkstraße, beim Kilometer 12 lag er dann auch schon leicht vor der avisierten Zeit.

Haile Gebrselassie in der Gruppe der Pacemaker auf Weltrekordkurs
Haile Gebrselassie auf Weltrekordkurs - Foto: h|b

Hier konnte ich ihn dann auch gefahrlos "abschiessen", bevor anschließend der große Tross die Brücke teilweise ins Vibrieren kommen ließ. Das Ergebnis ist bekannt: Haile Gebrselassie hat das Rennen nicht nur zum zweiten Mal in Folge gewonnen, sondern in 2:03:59 Stunden seinen eigenen Weltrekord aus dem Vorjahr gebrochen und als erster Mensch den Marathon unter 2.04 gelaufen. Erstmals seit 1995 hat dann noch mit Irina Mikitenko eine Deutsche als zugleich viertbeste Frau aller Zeiten gesiegt. Langsam dürften die anderen Veranstalter der Marathons aus den "Big Five" neidisch werden.

Marathonläufer in Berlin
Im Gleichschritt bis die Brücke schwankt - Foto: h|b

Die DB im Aufwind
Die Bahn im Aufwärtstrend - Foto: h|b

Marathonläufer auf der Brücke
Geschwindigkeit ist alles - Foto: h|b

Wer noch nicht genug hat, hier gibt es noch weitere Bilder vom diesjährigen Marathon.

-> Marathonimpressionen

Samstag, 27. September 2008

Hellraiser

Die Männer und Frauen auf den schnellen 8 Rädern waren heute als erste dran. Wie jedes Jahr am letzten Wochenende im September eröffnen die Skater das Marathonwochenende in Berlin. Eine gute Gelegenheit sich mit dem Fotoapparat bewaffnet ein schönes Plätzchen zu suchen, um die schnellen Sportler auf den digitalen Speicher zu bannen. Am Strausberger Platz - 10 Kilometer nach dem Start auf der Strasse des 17. Juni - sind die Teams noch kompakt und schnell. Durch den Verlauf des Kreisels, müssen die Skater auch etwas ausschwenken.

Dabei ergibt sich die Frage der Aufnahmeart. Kamera starr, Hintergrund scharf, Skater verschwommen, Kamera mitziehn, Skater (teilweise) scharf, Hintergrund verwischt, ganz experimentell. Schwere Entscheidungen. Da aber insgesamt eine Stunde lang Skater an einem vorbeifahren, hat man ausreichend Zeit die verschiedenen Modi zu testen. Hier ein paar Impressionen von der Strecke.

Der goldene Block
Foto: h|b

Die Rollen unterwegs
Foto: h|b

Junger Fan
Foto: h|b

Schemen huschen vorbei
Foto: h|b

Früh übt sich
Foto: h|b

Der heutige Titel ist überdies auch zweideutig. Zwar gehören die Skater sicher auch in die Rubrik "Hellraiser", aber die Echten hatte heute Abend ein Radiosender am Brandenburger Tor zur Volksbelustigung engagiert. Da der Marathon heuer 35 Jahre alt wird, daher, O-Ton Moderator "...ein Kind der 70er sei", hatte man die Glamrockgruppe "The Sweet" gebucht. Bis auf Andi Scott ist zwar von der alten Originalbesetzung keiner mehr dabei, aber die vier alten Herren rockten auf der Bühne mächtig ab. In einem einstündigen Parforceritt wurden sämtliche Sweet-Titel gespielt. Der härteste "Flashback" kam mit dem Titel "Teenage Rampage". Meine Hymne mit 16. Ist das lange her. Aber schee wars.

Donnerstag, 25. September 2008

Ärzteschwemme

Wenn man heute rund um das Brandenburger Tor einer heimtückischen Krankheit anheim fallen sollte, kann einem nicht viel passieren. Der obligatorische Ruf: "Ist hier vielleicht ein Arzt vor Ort", sollte spontan von Tausenden von Klinikärzten mit "Ja" beantwortet werden. Vorausgesetzt allerdings, der Notruf wäre lauter als die Musik der "Toten Ärzte", die, zur Belustigung der angereisten Mediziner und Pflegekräfte aus ganz Deutschland, die zum Protest nach Berlin gereist sind, auf der Bühne aufspielten.

Ärzte demonstrierenam Brandenburger Tor
Foto: h|b

Auf die Frage von der Bühne herunter wer, wann heute morgen, bzw. eher heute Nacht aufgestanden ist, kamen immer wieder neue Meldungen, die bis gestern abend 23 Uhr reichten. So lange sind viele bereits unterwegs, um heute an der großen Demonstration in Sichtweite des Reichstages teilzunehmen. Der Marburger Bund hat seine Mitglieder zu dieser Protestkundgebung aufgerufen: "Wir wollen nicht tatenlos zusehen, wie Hunderttausende von Patienten wegen gesetzlich verordneter Finanznot die Klinik ihres Vertrauens verlieren", sagte MB-Chef Rudolf Henke laut einer Mitteilung.

Ärzte demonstrierenam Brandenburger Tor
Foto: h|b

So rief die Trommeltruppe der Ärzteschaft von der Bühne im Rhythmus der Trommeln und verstärkt durch das Publikum immer wieder "Merkel, mehr, mehr, mehr, Merkel, mehr ...". Ich vermute mal, dass das nicht "mehr Merkel" bedeuten sollte ;-) Unter dem Motto: "Lichter aus im Krankenhaus" waren die Teilnehmer vorher in drei Sternmärschen zur Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor gezogen, wo bis weit nach 15 Uhr verschiedene Redner auftraten, einschließlich Christian Ude der noch vor kurzem "Ozapft is'" in München sagen durfte und natürlich Ver.di Chef Bsirske.

Mittwoch, 24. September 2008

Magnum Golf

Ob der neue - ab heute in Berlin vorgestellte - Golf VI diesen Namenszusatz bekommt, oder eine neue Magnumsorte - für die heute direkt vor meinem Bürofenster ein aufwendiger Spot gedreht wurde - so heisst, konnte ich nicht direkt herausbekommen, aber ein Eyecatcher sind sicherlich beide Gefährte, auch wenn zwischen ihrem Einsatz, geschichtlich gesehen, Jahrhunderte liegen.

Vielleicht ist aber die Allegorie gar nicht so weit hergeholt, da im Zeitalter des schnellen Reisens und des damit verbundenen Ressourcenverbrauchs, ebendieser dazu führt, dass Kutschen möglicherweise in mittlerer Zukunft eine Renaissance erleben werden. Im Fachjargon heisst das dann wohl "Entschleunigen". Reisen müssten dann wohl wieder geplant und durchdacht werden.

Vielleicht kommt es aber auch nie soweit, da wir vielleicht bald mit Wasserstoff weiter durch und um die Welt heizen, oder - noch besser - per Teleportation ohne Zeitverlust "beamen" können. Laut Wikipedia steht dem allerdings die Heisenbergsche Unschärferelation entgegen, die sagt, dass es nicht möglich ist, gleichzeitig sowohl den Ort als auch den Impuls eines subatomaren Partikels exakt festzustellen. Wie sind wir jetzt darauf gekommen? Ach so, Magnum Golf. Also, fröhliches Schlecken im schicken neuen Auto. Wer weiß wie lange wir dieses Privileg noch genießen können.

Eine alte Kutsche vor einem Plakat des neuen Golf VI
Foto: h|b

Montag, 22. September 2008

All summer long

Der gefühlte Sommer war wie immer, viel zu kurz in Berlin. Kaum konnte man in den Cafes draussen sitzen und die ersten Sommertage genießen, sprießen bereits wieder die Heizpilze aus dem Boden. Immerhin war es laut Wetterinstituten im meteorologischen Mittel ein warmer Sommer, da es "signifikante Wärmeperioden" gab.

In Berlin und im Brandenburger Umland waren das immerhin rund 700 Sonnenstunden, so viele gab es sonst nirgendwo im Rest der Republik. Dafür war es aber auch hier wieder mal extrem trocken. Im Gegensatz zu den westlichen Bundesländern, die teilweise mit sintflutartigen Regenfällen zu kämpfen hatten.

Ich fand es dieses Jahr extrem windig und ich habe von unserem Balkon noch nie so viele dramatische Wolkenformationen über Berlin gesehen. Immer dicht am Independence Day Feeling. Mit unserem Urlaub im September konnten wir den Abschied noch etwas hinauszögern, Südfrankreich hat uns mit reichlich Sonne verwöhnt. Aber jetzt ist wohl endgültig der Herbst dran.

Was war dieses Jahr, außer dem knapp verpassten Sommermärchen Part II, eigentlich der Sommerhit des Jahres? Da ich kaum Radio höre, ist das irgendwie an mir vorbeigegangen. Laut Internet war es irgendwas zwischen Mark Medlock, Kid Rock und Coldplay. Am ehesten kann ich das bei Kid Rock nachvollziehen. Selbst beim "nebenherhören" konnte man dem Song "All summer long" nicht entgehen, der mit seiner Ableitung von "Sweet Home Alabama" subtil den Ohrgang belegte.

Der Revaler Sommergarten mit einem Zaun versperrt
Die Sommergärten und Strandbars werden verschlossen - Foto: h|b

Samstag, 20. September 2008

Flexity Berlin

Bisher nur Nachts als Erlkönig auf Berlins Straßenbahnschienen unterwegs, wird die neue Bahn von Bombardier heute und morgen der staunenden Berliner Öffentlichkeit präsentiert. Vom Alex fährt die neue "Flexity Berlin" mit der Zugnummer 8001 den ganzen Tag halbstündige Runden mit interessiertem Publikum. Wie in Berlin üblich, wenn "et wat zu kucken jibbt", ist das auch reichlich vertreten.

Beliebtes Fotomotiv
Beliebtes Fotomotiv - Foto: h|b

Kaum steht die neue Straßenbahn, die von vorn ein wenig wie Donald Duck aussieht, mit der rausgezogenen Schnauze, an der Haltestelle, werden Oma, Enkel und Mandy aus Marzahn davor drapiert, um schnell ein Foto zu schießen. So viel Aufmerksamkeit wird das neue Schmuckstück sicher im Alltag nicht mehr erhalten. Flexity 8001 hat auch noch ganz klare Scheiben, in Berlin sonst eine große Seltenheit im öffentlichen Nahverkehr. Wird aber auch schwer bewacht die Gute.

Wachmann hinter Straßenbahn
Schön aufpassen - Foto: h|b

Nach Aussagen der BVG wird die etwas breitere und mit großen und barrierefreien Einstiegen versehene Baureihe ab nächste Woche im Alltag getestet, bevor man entscheidet, eine größere Anzahl zu kaufen. Ziel ist der Austausch der alten Tatra-Rumpelbahnen, die noch zu großen Teilen in der Stadt unterwegs sind und mir ihren hohen Stufeneinstiegen schon lange nicht mehr zeitgemäß sind. Mehr zu Flexity gibt es hier.

Zwei Menschen vor einer Bühne mit Moderator
Begeisterte Zuhörer - Foto: h|b

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Kommentare

Berlin Warschauerstraße...
Schöne Vorher-Nachher-Bilder. Wohne selber gleich um...
ISTQB (Gast) - 21. Jun, 09:54
Falsch
Es ist kein Seeadler auf dem Bild
JiggZ (Gast) - 11. Dez, 10:33
John
I really like your writing style, good information,...
Smithk712 (Gast) - 3. Jul, 15:00

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Online seit 6841 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 21. Jun, 09:54

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