Freitag, 14. November 2008

Herbstputz

Wenn die Tage grauer werden, beim morgendlichen Blick aus dem Fenster eher pastellfarbene Töne dominieren, ist es auch langsam Zeit aufzuräumen. Die Gedanken schweifen schon ein wenig auf das zurückliegende Jahr und die Temperaturen kündigen bereits die nächste Jahreszeit an. Herbst in Berlin.

Heute morgen beim Blick aus dem Fenster: Frühsport im Comeniuspark. Ganze Heerscharen von orangen Männern, bewaffnet mit Harken, Besen und anderem, unterwegs, um die bunten Herbstblätter einzufangen. In der Mitte des Parks drehte einsam ein Blättersammelmobil seine Runden, bis der Rasen im ursprünglichen Grün glänzte. Schade eigentlich. Vielleicht sind daran aber auch einfach diese blöden Minimiermotten Schuld.

Herbstputz im Comeniuspark
Foto: h|b

Dienstag, 11. November 2008

Stettiner Wurzeln

Die Fotogalerie Friedrichshain, zeigt zur Zeit Werke der Fotografen des Stettiner Kreises aus dem Verband polnischer Fotokünstler im Rahmen des europäischen Monats der Fotografie. Die Bilder zeigen - teilweise sehr farbenfroh, teilweise auch digital verändert - die Heimatstadt der Künstler. Stettin ist seit 1996 Partnerstadt von Kreuzberg und seit 2001 auch von Friedrichshain. Durch die räumliche Nähe ist der interkulturelle Austausch kein Problem, so Sigrid Klebba, stellv. Bezirksbürgermeisterin von Frdh.-Kreuzberg während der Ausstellungseröffnung am vergangenen Freitag. Die Ausstellung läuft noch bis zum 2. Januar 2008. Da Bilder eher subjektiv gesehen werden, muss sich jeder sein eigenes Bild machen.

Künstler und Übersetzerin vor einem Bild
Einer der Fotografen mit der Übersetzerin - Foto: h|b

Sonntag, 9. November 2008

Gerührt und geschüttelt

Gestern abend waren wir im Rahmen der "Schönen Filmnacht" im Cinemaxx am Potsdamer Platz um den neuen Bond anzusehen. Für 17,50 Euro gab es ein schönes Rahmenprogramm im ersten Stock. Neben echten Martinis mit Oliven, Austern auf Eis und Wodka, der bevor er ins Glas gelangte, eine Eisschlange hinunterlaufen musste, gab es leckere Häppchen und Fingerfood. Aus der Sicht gesehen, also durchaus ein vielversprechender Einstieg.

Leider hatte der Film - Ein Quantum Trost - für den geneigten Zuschauer nicht mal den bereit. Die erste viertel Stunde war mir nicht klar, ob es am Martini lag, oder ob ich vielleicht aus Versehen eine Achterbahn bestiegen hatte. Dagegen ist jeder MTV-Videoclip geradezu beschaulich. Eine actionreiche Autojagd, ohne jeden Ansatz heraus, und mir war bereits das erste Mal schwindelig.

So ging das Ganze dann weiter, die Story äußerst wirr, ab und an wurde jemand erschossen. M war mal auf der Seite von Bond, mal nicht, die CIA hatte neben finsteren Klischeediktatoren auch noch die Finger im Spiel. Sehr abstrus das Ganze. Noch dazu baute es irgendwie auf "Casino Royal" auf, Bond war auf Rachfeldzug wegen "Vesper". Da das aber schon eine Weile her ist, verlor man hier auch irgendwie den Bezug und damit irgendwann auch den Durchblick.

Filmstarts.de schreibt dazu: "Aus dem ironischen Gentleman-Agenten mit einem unglaublichen Schlag bei Frauen ist eine eiskalte Drecksau geworden. Er verzieht keine Miene, säuft sich durch den Tag und rotzt zynische Oneliner raus – und ist bei all der Härte nicht einmal übermäßig sympathisch." Mit den Bonds früherer Tage hat es jedenfals nichts mehr zu tun. Ob ich mich darauf weiter einlasse, weiß ich noch nicht so genau.

Promofoto von "A quantum solace"
Foto: promo - Filmstarts.de vergibt 9 von 10 Sternen.

Donnerstag, 6. November 2008

Steckspiel

Ein Steckspiel für Riesen kann man zur Zeit in Friedrichshain entlang der Warschauer Straße bewundern. Da es aber keine Riesen gibt - zumindest nicht in Friedrichshain - müssen das normale Menschen mittels Kran und Gerüsten übernehmen. Die blauen Röhrenelemente sieht man in Berlin ja häufiger, vor allen Dingen an Stellen an denen gebaut wird. Meist erstmal in die Tiefe.

Es gibt in Berlin eine Bestimmung, dass, wenn beim Tiefbau Grundwasser abgepumpt werden muss, eben dieses Grundwasser in die Spree zu verfrachten ist. Das funktioniert dann in der Regel über kilometerlange Röhrensysteme die dieses Wasser vom Bauplatz zur Spree transportieren. In diesem Fall werden in der Kopernikusstraße die "Kopernikushöfe - Leben am Hotspot" gebaut. Quasi bei mir im Hinterhof.

In der Vorstellung zu Friedrichshain findet sich unter anderem die folgende Kiezbeschreibung: "Nirgendwo ist die Stadt so dynamisch und kreativ wie hier. Friedrichshain übt geradezu magnetische Anziehung auf junge oder jung gebliebene Menschen aus. " Na, dem kann man doch als Friedrichshainer nichts hinzufügen. Auf gute Nachbarschaft.

Abwasserröhren entlang der Warschauer Strasse in Friedrichshain
Passt nicht, gibts nicht - Foto: h|b

Dienstag, 4. November 2008

Gut gebrüllt Löwe

Bombengranatenelementplitzplotzdonnerwettersappermentnochmal, da habbe doch Bill Bo und seine Bande, öhhmm, isch mein der Jürgen unn sei Mädelterzett mal ebe das Hesseland uffgemischt. Sapperlot, aber auch. Die taffe Ypsilanti konnte kei Herzoglich-Bayerisches Regiment aus Allheim mer hole, gestern morje war alles zu spät. Die Burg Dingelstein in der Donau versunke (... is doch der Rhein du Depp)

Was soll man sagen? Isses jetzt "alagud", oder eher schlecht fürs Land? Roland der Meisterkoch darf weiter sein Süppchen rühren, eine Mehrheit gegen die amtierende Regierung ist nicht in Sicht. Fair wären jetzt wohl Neuwahlen, auch wenn die Beteiligten damit eingestehen müssten, unfähig zu sein, über Gräben hinweg den Wählerwillen umzusetzen. Leider weiß ich aus meiner eigenen politischen Zeit in Hessen noch zu gut, dass Intrigieren mit zum Geschäft gehört. Für manche kann es sogar zum Selbstzweck werden.

Ob bei der gestrigen Entscheidung wirklich das "Rückgrat" das allentscheidende Hindernis gewesen ist? Die kommenden Tage werden es zeigen. "Der Löwe ist gesprungen und als Bettvorleger gelandet". Altes Bonmot ich weiß, aber passt hier so schön. Und nicht vergessen: Wählen gehn. Diesmal richtig. Piff, Paff.

Der "hessische Löwe" in der Landesvertretung Berlin
Der hessische Löwe im Garten der Landesvertretung Berlin.

Freitag, 31. Oktober 2008

Määähhhhhh

Statt Motorengeräusch von landenden und startenden Flugzeugen soll dieses Geräusch in Zukunft wieder auf dem Tempelhofer Feld zu hören sein. Neben einer Randbebauung ist das "große Wiesenfeld", bevölkert von Schafen, eine von vielen Ideen zur Nachnutzung des Tempelhofer Flughafens von dem vor rund 25 Minuten die beiden letzten Flugzeuge im Parallelstart abgehoben sind. Live verfolgt vom RBB.

Das Wiesenfeld ist nur eine der vielen Ideen, die es in die Öffentlichkeit geschafft haben. Andere sehen dort einen riesigen Uni-Campus, andere legen an dieser Stelle die beiden städtischen Zoos zusammen (momentan mein Favorit) und wieder andere einen großen Rummel wie Coney Island in New York. Ich stell mir ja gerne was großstädtisches vor, einen echten Central Park mit entsprechender Hochhauseinrahmung wie das große Vorbild. Aber so weit wird's ja wohl nicht kommen.

Der Streit um den Verbleib des Flughafens ist abgehakt, manche Entscheidungen muss man eben auch einfach mal akzeptieren, jetzt gilt es eben nach vorne zu schauen, um das Beste zu erreichen. Nur keine Hasenheide Reloaded. Wir werden den Entscheidern wohl oder übel auf die Finger sehen müssen. In diesem Sinne - der Letzte macht das Licht aus.

Die Zeit ist um. Time to say Goodbaye
Hallo! Licht aus! - Foto: h|b

Mittwoch, 29. Oktober 2008

White Cube

Vor dem langsam vergehendem Palast der Republik wurde heute abend ein Ausstellungsraum mit dem sperrigen Titel "Temporäre Kunsthalle Berlin" eröffnet. Auch bekannt als "White Cube". Das Äußere der Halle symbolisiert den Himmel mit einer Pixelwolke. Um das zu erkennen, muss man die Halle aber wohl auf die Art von Google Earth betrachten. Ist man zu dicht dran, ist es eine blaue Halle die aussieht, als hätten die Maler zu früh die Pinsel eingepackt. Aber so isses mit der Kunst, die liegt wie immer im Auge des Betrachters.

Temporäre Kunsthalle Berlin oder auch "The white cube"
Foto: h|b

Die geplanten Ausstellungen sollen moderne Kunst des 21. Jahrhunderts zeigen. Die ab heute laufende Ausstellung "Inner + Outer Space" von Candice Breitz "setzt sich in ihren Videoinstallationen medienkritisch mit der Rolle des Publikums und der Transformation von Populärkultur im Alltag auseinander." (Auszug Website). Berlins neue Kunstinstitution ist ab 30. Oktober 2008 täglich von 11-18 Uhr, montags bis 22 Uhr geöffnet. Der "White Cube" im Internet. (Achtung: Revolutionäres Web-Design ;-)

Sonntag, 26. Oktober 2008

Flight Over

"Echo Delta Charlie, ready for takeoff on runway". So oder ähnlich krächzt es aus den Empfängern der Planespotter am Beobachtungshügel am Ende der südlichen Start- und Landebahn des Tempelhofer Flughafens, wenn ein weiteres Flugzeug seine Startposition einnimmt, um einen der letzten Starts auf diesem Flughafen zu beginnen.

Planespotter auf Beobachtungsposten
The Flightcrowd - Foto: h|b

Die Flugzeuggröße definiert das Startgeräusch und natürlich die Aufmerksamkeit der zahlreichen Foto- und Filmfreunde die wissen, dass das Ganze hier bald der Vergangenheit angehört. Von kleinen Cessnas, mittelgroßen Doppeldeckern bis hin zum "Original" dem Rosinenbomber, wird alles in die Luft geworfen was Räder und Propeller hat.

Der "Rosinenbomber" auf dem Weg zum Start
Der Klassiker - Foto: h|b

Der Countdown läuft unerbittlich. Kommenden Freitagabend irgendwann kurz vor Mitternacht hebt das letzte Flugzeug von diesem innerstädtischen Flughafen ab und fliegt nach einer Schleife zu seinem neuen Standort in Schönefeld. Dann ist Tempelhof endgültig Berliner Geschichte. "Flight over - Roger and out."

Der rote Baron am Start
The last Farewell - Foto: h|b

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Kommentare

Berlin Warschauerstraße...
Schöne Vorher-Nachher-Bilder. Wohne selber gleich um...
ISTQB (Gast) - 21. Jun, 09:54
Falsch
Es ist kein Seeadler auf dem Bild
JiggZ (Gast) - 11. Dez, 10:33
John
I really like your writing style, good information,...
Smithk712 (Gast) - 3. Jul, 15:00

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Zuletzt aktualisiert: 21. Jun, 09:54

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