Donnerstag, 27. September 2007

Schwarz auf Weiss

Retrofeeling in der Warschauer StrasseAngeregt durch einen Artikel in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Photographie, fielen mir die Bilder wieder in die Hände, die ich vor einiger Zeit bereits mit Sara und ihren Freundinnen gemacht hatte. Richtig muss es heißen, die Mädels haben Erinnerungsfotos an einem 60iger Jahre Retro Passbildautomat gemacht und ich Fotos davon.

Diese Passbildautomaten dienten sicherlich ursprünglich dazu, hochoffizielle Passfotos in Schwarz-Weiss herzustellen, mit denen man sich bewerben konnte. Heute werden hier eher Gruppenfotos zur Erinnerung an Freundschaften oder Partys in Berlin im Minutenabstand gemacht und ausgeworfen. Gruppenfotos ist hier durchaus die korrekte Bezeichnung. Ist die Kabine auch noch so klein, genügend Leute gehen immer rein (Hui, das reimt sich ;-)

Wer mehr dazu wissen will: Eine sehr schlicht gehaltene Website der Betreiber der Automaten mit allen Standorten in Berlin (gibt auch einen in Kassel) findet man unter www.photoautomat.de. Einen schön beschriebenen Selbstversuch habe ich in einem anderen Blog gefunden. Beides sei hiermit verlinkt.

4 Bilder für 2 Euro und das dazugehörige analoge Schwarzweiss-Feeling führen bisweilen dazu, dass sich am Photoautomat an der Warschauer Strasse in den Abendstunden, wenn das Partyvolk unterwegs ist, lange Schlangen bilden. Davon wiederrum profitieren die umliegenden "Späties" und Dönerläden. Eine schöne Symbiose.

Sonntag, 23. September 2007

Summer in the City

Kleine Ballons vor großem BallonEin letzter schöner Spätsommertag hat uns heute nach draussen getrieben und so sind wir mit den Rädern durch Berlin gecruist. Apropos "gecruist", - ich weiss, blödes Wortspiel - im Bendlerblock liefen die Dreharbeiten zu "Valkyrie". War aber diesmal nicht viel zu sehen. Auto rein, Motorrad raus, Motorrad rein, Auto raus. Ein paar Soldatenstatisten und das Catering roch noch Sauerkraut.

An vielen Stellen mussten wir uns heute durch Unmengen von großen, roten Luftballons kämpfen. Der ECCO Walkathon schlängelte sich - ausgehend vom "großen Stern" durch Berlin. Massenwandern auf 6 oder 10 Kilometer und das noch für einen guten Zweck. Sah nett aus.

Noch ein wenig netter, oder besser gesagter "fetter", stellen sich seit ein paar Tagen die Figuren des kolumbianischen Künstlers Fernando Botero im Lustgarten dar. Um die 15 Figuren tummeln sich die Touristen und nehmen das Platzzubehör dankbar als Fotovorder- oder -hintergrund an. Die Skulpturen werden dort für etwa 2 Monate zu sehen sein.

Direkt nebenan lädt das "Neue Museum", bis einschließlich morgen, zu den "Tagen der offenen Tür" ein. Bei Wartezeiten von über einer Stunde haben wir uns das allerdings erspart und sind lieber wieder mal zum "Cafe am neuen See" gefahren. Da waren wir schon ewig nicht mehr. Wer es nicht weiß, das "CanS" dürfte der größte Biergarten außerhalb Münchens sein. Wir haben uns auf Kaffee und Kuchen beschränkt, auch wenn eine Radlermaß nicht ganz verkehrt gewesen wäre. Schön wars.

Donnerstag, 20. September 2007

Halbzeit

Ein Jahr nach Baubeginn und ein Jahr vor der Eröffnung wurde heute das traditionelle Richtfest in der O2 Arena gefeiert. Traditionell markiert das Richtfest das Ende des Rohbaus und die Errichtung des Dachstuhls. Seit der Grundsteinlegung haben bisher rund 210 Arbeiter rund 31000 qm Beton und 4800 t Bewehrungsstahl in dem 160 m langen, 130 m breiten und 35 m hohen Gebäude verbaut.

Gleichzeitig passiert eine Menge rund um das geplant Eventcenter. So wurde unter anderem ein Stück der Hinterlandmauer - an dieser Stelle besser bekannt als "Eastsidegallery" - entfernt und eine Schiffsanlegestelle gebaut. Die Stufen der Anlegestelle werden bereits fleissig zum abhängen genutzt.

Die nicht unumstrittene Maueröffnung öffnet den Blick von der O2 Arena auf die Spree und Kreuzberg. Dort weiß man gar nicht so genau, ob man diese Blicke überhupt möchte. Mit der Initiative "Mediaspree versenken" versucht man die weitere Ausbreitung ins Biotop zu verhindern.

Richtfest an der O2 Arena

Blick von der neuen Anlegestelle auf die O2 Arena

Sonntag, 16. September 2007

Gefühlter Raumgewinn

Wir sind wieder zu Hause und haben 10 qm gegen 100 qm getauscht. Ein echter Raumgewinn ;-) Den anderen Raum, den wir gewonnen haben, heisst Deutschland und ist unsere Heimat. Das ist mir zumindest in den vergangenen 14 Tagen recht deutlich geworden. Wohin man auch fahren mag, nach Deutschland zurückkehren, gibt ein gewisses Gefühl von Sicherheit und Heimat. Und wenn dann erst mal der Alex in Sicht kommt ...

Deutschland ist übrigens größer als ich dachte. Wir haben noch lange nicht alles gesehen und sind trotzdem etwas über 4000 Kilometer durchs Land gefahren, und ... Deutschlands vorherrschende Farbe ist GRÜN, ganz eindeutig. Nicht politisch, aber die Umwelt. Obendrüber isses manchmal blau und manchmal grau, während unserer Tour überwog erstaunlicherweise die Farbe blau. Immer da wo wir gerade waren, war der Himmel blau, oder er wurde es. So sollte es sein im Urlaub.

In Deutschlands Norden geht der Trend klar zur Windkraft, im Süden vereinzelt zu Solardächern. Ob Ost- oder Nordsee, ob Mittel- oder Hochgebirge, ob Fluß oder Strom, in Deutschland gibt es außer tropischem Urwald und Wüste alle Landschafts- und Kulturformen die man sich vorstellen kann. Deutschland ist nach wie vor sehr landwirtschaftlich geprägt. Felder und Wiesen ohne Ende, mal mit, mal ohne Nutzvieh.

Schattenseiten: An den Straßen in Deutschland stehen leider immer noch viel zu viele blumengeschmückte Holzkreuze, jedes symbolisiert eins oder mehrere Opfer - in der Regel jung. Gerast wird trotzdem weiter.

Es war schön, mal "zu Hause" Urlaub zu machen, ohne sich aber festlegen zu müssen: Fahre ich jetzt an die See, wenn See, dann Ost- oder Nordsee, oder doch lieber in die Berge, oder vielleicht nach Sachsen? Übrigens Sachsen, ein kurzes Wort zum Schluß: Es ist erstaunlich - gut, vielleicht liegts an der Sprache - aber wo man hinkommt, sie sind schon da. Ob auf Fehmarn, oder auf der Zugspitze, überall klingts: "Nu gugge mol do".

Kunstimpression am Strand von Dangast

Am Strand von Dangast an der Nordsee. Dangast ist eine ehemalige Künstlerkolonie von Brückemitgliedern. Die Schaustücke am Strand sind von Beuys-Schülern.

Mittwoch, 12. September 2007

Höhe x Weite = Cool

Die Formel beschreibt gut den heutigen Tag. Wir waren heute exakt 2962 m hoch (Na, wer weiß wo wir waren ;-) und haben bei der Weiterfahrt auf dem Tacho dieselbe Marke in Kilometern geknackt. Am Ende des Tages haben wir nun auch den "Point of Return" erreicht. Von hier aus gehts am Freitag wieder zurück nach Berlin. Aber der Reihe nach ...

Gestern waren wir auf Schlössertour. Das erste Ziel war Hohenschwangau und direkt daneben hats das bekannteste aller Märchenschlösser, Neuschwanstein. Beide ausgiebig bewandert und besichtigt. Sehr beliebte Ziele auch für Heerscharen von Japanern und Amerikanern.

Dann weiter über die Wieskirche Richtung Garmisch, aber vorher rechts ab zum Schloß Linderhof. Zeit und Geld hattens ja damals scheinbar reichlich. Von Linderhof sind wir dann den österreichischen Weg über Reutte zur Zugspitze gefahren und haben spontan beschlossen in Ehrwald und nicht in Garmisch zu kampieren.

Die Auffahrt zur Zugspitze ist von hier auch um einiges günstiger als von Garmisch. Heute morgen war dann alles sonnig und klar. Als wir mit der zweiten Bahn gegen halb 10 oben ankamen, waren wir vielleicht mit insgesamt 20 Leuten auf dem Plateau. Mitten im Schnee bei strahlendem Sonnenschein und mit einer Fernsicht bis Rom (wenn die Alpen nicht wären). Herrlich.

Vier Stunden haben wir die Sonne ausgenutzt und wollten auch gar nicht wieder runter. Aber muss ja. Gegen 14 Uhr sind wir dann über Garmisch, Walchen- und Kochelsee, bissi Autobahn, zum Königssee aufgebrochen und auch dort gelandet. Morgen gehts per Bahn auf den Jenner und zu Fuß wieder zurück. All is well.

Weitsicht von der Zugspitze

Montag, 10. September 2007

Bei den Eidgenossen

Gestern haben wir, über eine Verbindungsetappe von rund 400 Kilometer Landstrasse, durch den Odenwald und über die schwäbische Alb, den Bodensee erreicht. Da wir ziemlich geschlaucht waren, haben wir in Radolfzell gleich angedockt und relaxt. Nix ging mehr.

Heute morgen sind wir früh los, um uns rechtzeitig vor den Bustouristen den Rheinfall in Schaffhausen anzuschaun. In der Nähe unseres Rastplatzes war gleich die Grenze in die Schweiz, so konnten wir den direkten Weg nehmen. Selbst hier - obwohl nicht EU-Land - kontrolliert keiner mehr an der Grenze.

Nach einer knappen Stunde standen wir mit offenem Mund vor einem grandiosen Spektakel: Knapp 500 Kubikmeter Rheinwasser pro Sekunde stürzen sich hier mit Riesengetöse, über 23 Meter und auf einer Breite von 150 Metern, in die Tiefe. Grandios. Wenn man wartet fährt sogar hinter dieser Kulisse ein ICE T vorbei :-)

Anschließend, entlang des Bodensees in Richtung Allgäu, die ersten Berge anvisiert. Über Oberstdorf haben wir einen kleinen Abstecher in die österreichische Enklave "Kleines Walsertal" dazwischen geschoben, mit Kaffeepause in Baad. Wieder zurück und über den 1200 Meter hohen Oberjochpass - Kurven ohne Ende - zu unserem heutigen Tagesziel Nesselwang gefahren. All is well.

Samstag, 8. September 2007

Bergländer

Nach den flachen Ebenen der Ost- und Nordsee versuchen wir es jetzt mal direkt durch die Mitte über die ersten Höhen. Nach dem Stop am Steinhuder Meer – die Mücken haben uns wider Erwarten verschont – fahren wir durch das Weserbergland in Richtung Hann. Münden. Direkt am Weserstein – ihr kennt das vielleicht „Wo Werra sich und Fulda küssen ...“, wenn nicht, einfach fragen wie der Spruch weiter geht – haben wir wieder ein schönen Stellplatz gefunden. Vorher hatten wir noch einen kurzen „Break“ beim „Rattenfänger von Hameln“.

Es ist überhaupt die Deutsche Märchenstraße, der wir die ganze Zeit folgen. Immer wieder durchsetzt von schönen, kleinen Fachwerkstädtchen. Unter anderem auch Bodenwerder, der Heimat des Barons von Münchhausen und der Sababurg, dem „Dornröschenschloss“. Nach Hann. Münden erreichen wir das Hessische Bergland, wo wir das erste Mal eine Höhe über N.N. von 441 m überqueren. Weiter über Kassel (Documenta) steuern wir das nächste Übernachtungsziel, den Edersee im Kellerwald an.

Heute dann der erste „Höhepunkt“ auf der Tour, der „Kahle Asten“ im Rothaargebirge. Mit 841 m Höhe schon ganz ordentlich. Hier pfeift der Wind schon recht frisch über die Höhen die im dichten Nebel liegen. Danach geht es weiter durch das Edertal, dann durch das Lahntal in den Taunus und über den „Großen Feldberg“ mit 880 m, nähern wir uns unserer „alten“ Heimat, Frankfurt. Hier machen bis morgen Station und feiern in den Geburtstag unseres Enkelkindes. All is well.

Auf den Spuren des Rattenfängers in Hameln

Auf den Spuren des Rattenfängers in Hameln

Mittwoch, 5. September 2007

Nordsee

Die Nordsee ist zwar vom Gefühl her für uns Westdeutsche eher das "Heimatmeer", aber sie hat doch einen nicht zu unterschätzenden Nachteil gegenüber der Ostsee: Sie ist dauernd weg. Zumindest an der Küste ist die Tiede - die Zeit zwischen Ebbe und Flut - recht ausgedehnt.

Die Ostsee haben wir in Kiel verlassen, von einem Stellplatz direkt am Eingang zum Nordostseekanal. Sind weiter Richtung Westen über Rendsburg - dort führt die große Eisenbahnbrücke über den Kanal - mit Strandbesuch in St. Peter Ording, zum Etappenziel nach Büsum gefahren.

Am nächsten Morgen dann Aufbruch von Nord- nach Ostfriesland. Vorbei am anderen Ende des Nordostseekanals, über die AKW-Route - erst Brunsbüttel, dann Brokdorf - zur Elbefähre und weiter über Bremerhaven, Wilhelmshaven nach Neuharlingersiel - dem nordwestlichsten Teil unserer Tour.

Kurze Visite beim Haus von Dr. Martin (ZDF) und dann relaxen. War eine lange Tagestour. Diesen Mittag hatten wir auch die 1000 auf dem Tacho erreicht. Heute morgen dann noch ein letzter Gruß vom Deich an die Nordsee - war wieder mal nicht da - und Aufbruch Richtung Süden.

Das Wetter spielt nach wir vor mit - Regen höchstens mal Nachts - ansonsten Sonne und Wolkenmix. Heutiges Tagesziel: Weseraufwärts zum Steinhuder Meer (Mückenterror). And all is well.

Am Strand von Büsum

Strandkorbflut in Büsum

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Kommentare

Berlin Warschauerstraße...
Schöne Vorher-Nachher-Bilder. Wohne selber gleich um...
ISTQB (Gast) - 21. Jun, 09:54
Falsch
Es ist kein Seeadler auf dem Bild
JiggZ (Gast) - 11. Dez, 10:33
John
I really like your writing style, good information,...
Smithk712 (Gast) - 3. Jul, 15:00

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Zuletzt aktualisiert: 21. Jun, 09:54

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