zukunft

Donnerstag, 5. Juni 2008

Die Milch machts

Mit diesem Slogan hat uns die CMA jahrelang das edelste Produkt der Bauern schmackhaft gemacht: die Milch. Schon immer eher als H-Milch ein Billigprodukt in den Lebensmittelmärkten, scheint man nun auf der Bauernseite festzustellen, dass der Aufwand der Erzeugung in krassem Widerspruch zum Erlös steht.

Daher ruft der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter in diesen Wochen zu Protestaktionen in ganz Deutschland auf. Von Molkerei-Blockaden, bis hin zum öffentlichem Erzeugen von Milchseen geht der Protest. Nach einer Umfrage sind übrigens 9 - 10 Bundesbürger bereit mehr für die Milch auszugeben, wenn es denn dem Erzeuger, sprich dem Milchviehhalter auch zu Gute kommt.

Mit dieser Aussage bedankte sich auch einer der Redner der heutigen Protestaktion vorm Brandenburger Tor, zu der aus ganz Deutschland die Bauern mit ihren Treckern angereist waren, bei den Verbrauchern für ihre Solidarität. Von echten Krachledernen bis zu Kuhverkleidungen ging das Outfit der Protestierenden. Die Ergebnisse des Protestes werden wir möglicherweise bald in den Regalen der Kaufhäuser ablesen können.

Mit der Deutschen Kuh am Brandenburger Tor
Foto: h|b

Protestzug mit Treckern
Foto: h|b

Sonntag, 27. Januar 2008

Knappes Land

Mit diesem Begriff trat der eindeutige Wahlverlierer Roland Koch rund anderthalb Stunden nach Ende der Hessenwahl vor die Kameras. Die CDU hatte rund 12 % verloren, die SPD lag fast 2 Prozentpunkte in Front. "Knappes Land" war die verzweifelte Losung für "Wir haben noch nicht endgültig verloren". Das Ganze lag auch ein wenig an der Partei "Die Linke" die zwischen 4,9 und 5,0 % schwankte.

Am Ende des Tages liegt die CDU zwar 0,1 % vor der SPD - ist also dummerweise "stärkste" Partei - aber durch den Einzug der "Linken" gibt es momentan keine sichtbaren Konstellationen. Die SPD will nicht mit der "Linken" - hat sie jedenfalls vor der Wahl gesagt - die FDP will nicht "Steigbügelhalter" für den Linksblock sein und große Koalition mit Wahlverlierer Koch an der Spitze will sich ja nun wirklich niemand vorstellen.

Kommt es also am Ende zu einer Wiederholung der Berliner Verhältnisse? Der "Gewinner" macht Platz für die eigentliche "Gewinnerin", die damit Ministerpräsidentin wird und die Minister werden gleichberechtigt verteilt. Möglich wärs.

Ypsilanti war sein Schicksal Foto: h|b

Ach so, warum ist das ein Thema für mich und meinen Blog? Na, weil ich doch Exil-Hesse bin, darum ;-)

Donnerstag, 20. Dezember 2007

Absurdistan

Im Mülltrennen sind die Deutschen ja bekanntlich Weltmeister - im Frauenfußball und im Handball auch, ich weiß - aber Mülltrennen, das liegt uns wirklich am Herzen. Das hat schon Mietergemeinschaften zu Todfeinden gemacht. Was in die gelbe/grüne/braune Tonne gehört, da gibt es durchaus unterschiedliche Auffassungen.

Da sich aber inzwischen fernab der heimischen Mülltrenner an Technik in den Sortieranlagen vieles geändert hat, bedarf es dieser peniblen Trennung wahrscheinlich gar nicht mehr. Anders ist das Schauspiel nicht zu erklären, welches sich jeden Abend gegen 19 Uhr an der Warschauer Strasse (im Vertrauen gesagt, meine Lieblings S-Bahn Station ;-) abspielt.

Haben den ganzen Tag über tausende von Fahrgästen mühsam ihren Müll fein säuberlich in vier - farblich unterschiedliche - Müllbehälter geworfen - das Media-Markt Prospekt zu "Papier", die halbleere McDonaldstüte zu ... mmhhh, "Papier" oder doch eher "Restmüll", Gewissenentscheidung - kommt am Abend der große Gleichmacher.

Ein Mann, ein roter Müllsack. Stoisch klappert er sämtliche Müllbehälter ab, öffnet die einzelnen Farbcontainer mit einem geheimnisvollen Schlüssel und stopft die entsprechenden Inhalte in den roten Sack. In DEN roten Sack, einen Anderen hat er nicht dabei. Die Technik des Mülltrennens MUSS Fortschritte gemacht haben. Anders ergibt das keinen Sinn. Obwohl .... "Die Wahrheit liegt irgendwo da draußen".

Absurdistan in Berlin Foto: h|b

Sonntag, 18. November 2007

Über den Wolken

Gestern und heute hatten die Bürgerämter in Berlin den ganzen Tag offen, um den Berlinern die Möglichkeit zu geben, sich am Volksbegehren zur Offenhaltung des Flughafen Tempelhofs zu beteiligen. Gebraucht werden 170.000 Unterschriften. Zur Mobilisierung hatten die Initiatoren dazu gestern ein kleines Fest auf die Beine gestellt und Stewardessen in historischem Outfit holten die Unterschriftswilligen mit Shuttlebussen direkt aus den Bezirken zum Flughafen.

Gute Gelegenheit also mal selbst am "Weltflughafen" Tempelhof vorbeizuschauen. Das Flair der 50er und 60er Jahre fasziniert gleich beim Eintreten in die Ankunfts- und Abflughalle. Möblierung und Wandgestaltung scheinen auch direkt dieser Epoche entsprungen zu sein. Auf den beiden Anzeigetafeln werden illustre Ziele angezeigt wie Mannheim, Friedrichshafen, oder Graz. Nur ... auf einem ganz normalen Friedhof ist echt mehr los.

So schön ein Stadtflughafen auch sein mag, aber Tempelhof ist ein Anachronismus. Für wen oder was soll das gut sein? Die Anbindung von BBI wird so gut sein, dass man in 15 bis 20 Minuten von der Mitte Berlins dort ist. Davon können andere Städte nur träumen. Macht von mir aus aus dem Gelände einen Central Park Berlin! Aber unsere kleinmütigen Politiker trauen sich ja auch nicht an das Thema. Okay, man müsste vielleicht mal weiter denken als 4 Jahre. Schwierig. Sarrazin will den Flughafen direkt dem Bund schenken. Bloß nicht mit dem Thema beschäftigen.

Entgegen dem Titelbild auf der Website der Interessengemeinschaft Berlin Tempelhof (ICAT) sah es heute eher so aus wie auf dem Foto. Am 20.11. scheinen wieder Filmaufnahmen zu sein, überall Halteverbotsschilder. Vermutlich wird wieder Tempelhof die Rolle des Berliner Airports übernehmen ;-)

Warteschlange Foto: h|b

Tempelhof bei Google Maps

Freitag, 19. Oktober 2007

Potemkinsche Bauten

Als ich heute morgen - etwas früher als sonst - auf dem Weg zur Arbeit war, kam mir der Tipp meines Chefs wieder in den Sinn: "Schreib doch mal was zu den Pseudobauten am Leipziger Platz". Der Schattenriss der Gerüste in der aufgehenden Morgensonne und die aufbauenden Arbeiter waren das perfekte Motiv zur Illustration.

Potemkinsche Bauten am Leipziger Platz Foto: h|b
Schattenspiele

In Berlin ist es zum Einen inzwischen üblich, alles was ein Gerüst um sich hat, mit Riesenpostern zu behängen - scheint keine schlechte Einnahmequelle zu sein - zum Anderen hat es sich an vielen Plätzen eingebürgert, statt ein Haus zu bauen - und nicht zu wissen, ob man es auch vermieten kann - erst mal ein Gerüst zu bauen und anschließend mit Planen so zu tun, als wäre es ein Haus.

Da wird dann Kulisse geschickt mit Werbung vermischt, so dass es aussieht als stünde dort ein Haus auf dem zusätzlich Werbung angebracht ist. Die Perfektion des Ganzen findet man in der Berliner Mitte - also wenn denn Potsdamer- und Leipziger Platz als Mitte durchgehen - am Leipziger Platz.

Was ist echt und was falsch? Foto: h|b
Was ist echt und was Kulisse?

Donnerstag, 19. Juli 2007

Im Leben nicht!

Mit diesem markigen Ausruf kommentiert die GDL jedes ihr vorgelegte Angebot von Arbeitgeberseite. Ob von den der "großen" Bahn, oder von der kleinen ODEG, immer heisst es: "Der Arbeitgeber wäre gut beraten, ein entsprechendes Angebot vorzulegen. Einen Abschluss auf Basis des bisherigen Angebots wird es nicht geben – im Leben nicht!"

Was immer das jetzt auch heissen mag, führt es jedenfalls in Kürze dazu, dass die meisten Bahnmitarbeiter eine nicht unerhebliche Gehaltserhöhung plus einer Einmalzahlung bekommen, wogegen die in der GDL organisierten Mitarbeiter sich lediglich per Urabstimmung erstmal hinter ihren Gewerkschaftsvorsitzenden stellen sollen.

Ob das nach der heutigen Forderung der GDL von jetzt mindestens 31% Lohnerhöhung - bis jetzt waren es immer "bis zu..." klug ist, muss jeder für sich entscheiden. Man wird allerdings das Gefühl nicht los, dass sich hier jemand mit aller Macht auf dem Rücken der - ihm anvertrauten - Arbeitnehmer profilieren will. Ob das Verständnis - das ja bis jetzt durchaus spürbar war - bei Unbeteiligten und den Reisenden bei den immer abenteuerlicheren Forderungen noch lange anhält, darf sicherlich bezweifelt werden.

Man kann den Bogen auch überspannen. In einem offenen Brief an den Bahnvorstand gerieren sich die GDL Mitglieder - bzw. der GDL Vorstand - als verfolgte und unterdrückte Minderheit und konstruieren eine Verschwörungstheorie der allerfeinsten Sorte. Viel Feind viel Ehr. Jungs, kommt einfach zur Besinnung.

Verhandlungen gescheitert

Donnerstag, 28. Juni 2007

Abi 2007

Es ist geschafft, 13 Jahre Schule sind vorbei, ein neuer Abschnitt beginnt. Heute war Zeugnisausgabe in Berlin. Wir waren auch dabei - in der Ellen-Key-Oberschule in Friedrichshain. Bis wir nach Berlin kamen waren uns Oberschulen eher unbekannt, aber die Wahl der Schule hat sich im nachhinein als glücklich erwiesen.

Sara hat die richtigen Leute kennengelernt, hat sich engagiert und eingebracht und dafür gab es heute die Belohnung in Form eines Abizeugnisses mit einer Note 2,5. Wir waren stolze Eltern und Sara hat in der Abschlussrede der Schüler die letzten 3 Jahre in 30 Worte zusammengefasst. "Lautes Lachen" war dabei ein zentrales Element. Neben dem unvermeidlichen Stress, war es also auch eine schöne Zeit.

Wir wünschen unserer Tochter alles Gute, möge alles Gelingen was sie sich vornimmt und alle Wünsche in Erfüllung gehen, die sie sich erträumt. Wir werden versuchen unseren Teil dazu beitragen. Glück auf.

Geschafft, 13 Jahre Schule vorbei.
V.l.n.r.: Sebastian, Norma, Sara (mit Hut), Franzi, Dani, Katharina und Sabaheta.

Samstag, 23. Juni 2007

Böttger 2.0

Heute Abend um 19.59 Uhr sind wir zum zweiten Mal Großeltern geworden. Ist das nicht schön ;-) In einer Zeit, wo von Kindern nur als Belastung gesprochen wird, wo Eltern lange abwägen, ob sie sich diesen Stress antun wollen, gibt es immer noch welche die diesen Schritt einfach wagen.

Im Tagesspiegel vom Sonntag ist ein schöner Artikel von Thees Uhlmann, dem Frontmann von Tomte, der im April diesen Jahres Vater geworden ist. Im Artikel mit dem Titel "Von Windeln verweht" beschreibt er den Alltag mit Kleinkind und gipfelt in der Erkenntnis: "Ich gebe zu, ein Kind zu haben, ist zu 90 Prozent der Himmel. Aber zu zehn Prozent ist es die gottverdammte Hölle."

Da wir auch zweimal diese Erfahrung machen konnten, ist dem nichts hinzuzufügen. Alle guten Wünsche nach Hattersheim zum neuen Erdenbürger Colin und seinen Eltern. Sobald ein Bild mit offenen Augen eintrudelt, werden wir es selbstverständlich an dieser Stelle zeigen.

Neuer Erdenbürger: Colin Böttger

Mittwoch, 25. April 2007

Netzwerk

Ich dachte heute morgen erst, es wäre eine Demo der Taliban auf dem Potsdamer Platz, die für eine vollständige Verschleierung der Frauen eintreten. Beim näheren Betrachten stellte es sich dann aber als eine Aktion von "medeor" heraus.

Auf der Website von medeor ist dazu folgendes Statement zu finden:

Eröffnung der Malaria-Kampagne am Africa Malaria Day

"Anlässlich des "Africa Malaria day" eröffnet das Deutsche Medikamenten-Hilfswerk "action medeor e.V." am 25.April 2007 in Berlin seine Malaria-Kampagne, die in der Öffentlichkeit Aufmerksamkeit für das malariabedingte Sterben der Menschen in Afrika wecken soll: Etwa alle 30 Sekunden stirbt ein afrikanisches Kind an den Folgen seiner Malaria-Erkrankung."

Wann wird bei fortschreitenden Klimawandel die Krankheit Malaria wohl das erste Mal in Europa auftauchen?

Moskitonetze schützen vor Malaria. Eine Aktion von "medeor" auf dem Potsdamer Platz in Berlin.

Dienstag, 24. April 2007

Auferstanden aus Ruinen

Jetzt isses wohl amtlich. Alle geben Geld, eine Kuppel soll es auch werden. Bleibt noch die Frage was oder wer dann rein darf, aber Berlin bekommt sein Stadtschloß.

Ich als Neuberliner stehe der ganzen Sache ja irgendwie skeptisch gegenüber. Warum muss mitten in eine Großstadt ein altes Gemäuer, was man im vorvergangenen Jahrhundert ursprünglich mal erbaut hat? Damit der Gesamteindruck stimmt?

Ich hätte als Pendant zum Lustgarten eine schöne große freie Fläche nett gefunden, von mir aus noch ein wenig künstlerisch gestaltet - Ideen gab es ja genug - aber nun kommt für runde 500 Millionen Euro (wohlgemerkt bis auf wenige Spenden sehr wahrscheinlich Steuergelder) ein barockes Monstrum mitten ins Herz von Berlin.

Wer's nachlesen will: Hier der Link zum Tagesspiegelbeitrag von heute

Für alle die den Durchblick haben möchten. Hier der aktuelle Blick vom Schloßplatz Richtung Alex. Spätestens ab 2010 so nicht mehr zu sehen.

Durchblick im Palast der Republik

Palast der Republik bei google:maps

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Kommentare

Berlin Warschauerstraße...
Schöne Vorher-Nachher-Bilder. Wohne selber gleich um...
ISTQB (Gast) - 21. Jun, 09:54
Falsch
Es ist kein Seeadler auf dem Bild
JiggZ (Gast) - 11. Dez, 10:33
John
I really like your writing style, good information,...
Smithk712 (Gast) - 3. Jul, 15:00

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Online seit 6341 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 21. Jun, 09:54

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