Skurriles

Freitag, 8. August 2008

Zahlenmystik

08.08.08 alles ist rund. Nicht nur in China, wo heute abend noch zur Eröffnung der Olympischen Spiele die Uhrzeit 08.08 dazukommt, sind Zahlenspiele Anlass, um bestimmte Ereignisse unvergesslich zu machen. So wird heute in Berlin im Viertelstundenrhythmus geheiratet was das Zeug hält. Vor dem Standesamt Mitte war wenig los, dafür aber um so mehr unter dem Berliner Fernsehturm.

Hochzeit unter Beobachtung
Foto: h|b

Ein Hochzeitspärchen wurde gerade in den Turm geleitet, das Nächste stand bereit und musste als "Opfer" für die Pressemeute herhalten, die wohl dringend auf der Suche nach - dem Anlass entsprechenden - Fotos war. Wieder und wieder sollte der Bräutigam die Braut küssen. Irgendwann wurde es dann aber doch zu viel. "Det reicht ja wohl für'n janzes Jahr, wa!" kam die ironische Absage des Shootings.

Nach Presseberichten begannen die "Schnapszahlhochzeiten" am 7.7.77. Das war auch unser geplanter Hochzeitstermin. Äußere Umstände ließen uns aber dann auf den 3.3.77 ausweichen. Wer weiß für was es gut war. Laut Standesamtsstatistik enden nämlich viele dieser Eheschließungen frühzeitig mit einer Trennung. Nicht alle Zahlen bringen wohl Glück. Bei 08.08.08 muss es einfach klappen.

Freitag, 18. Juli 2008

Robbenkloppen stoppen

Mit dieser Parole ziehen seit heute morgen immer wieder knapp hundert Jugendliche und Ältere über den Inge-Beisheim-Platz vor dem Marriot. Mal stumm - nur gestikulierend - mal lautstark, Parolen rufend, immer rund um den Brunnen. Dabei dachte ich, Robbenschlachten wäre gar kein Thema mehr.

Gegen das Robbenschlachten
Foto: h|b

Allerdings sind das ganz brave Demonstranten - auch wenn sie sehr martialisch aussehen - denn sie treten nur in Aktion, wenn der Ruf "... und Bitte" von der Regiassistentin über den Platz schallt. Vorher gibts noch ein "Alles auf Anfang" und die Klappe.

RTL dreht hier gerade eine Szene aus der Mystery-Serie "Die 25. Stunde" mit Claudia Michelsen in der Hauptrolle. Der Plot: "Sarah Eichhorn (Claudia Michelsen) ist Reporterin und stellt eines Tages fest, dass sie in Momenten größter emotionaler Erregung durch ein Zeittor in die Vergangenheit reisen kann – und zwar genau eine Stunde. Das befähigt sie zum Beispiel, Leben zu retten – was ihr eigenes Leben zusätzlich verkompliziert. In dieser Phase lernt sie ihren neuen Kollegen, den Fotografen Harry (Thomas Saarbacher) kennen." (Auszug aus Wikipedia)

Komparsen fürs drumrum
Foto: h|b

Hah! Das könnt ja fast ich sein ;-) Harry und Fotograf stimmt ja schon mal.

Samstag, 31. Mai 2008

Hundstage

Während anderswo in Deutschland gerade Autos von taubeneiergroßen Hagelkörnern zerdellt werden, sintflutartige Regenfälle die Keller füllen und ICE liegenbleiben, weil Bäume die Strommasten umgehauen haben, ist es in Berlin gefühlte 40 Grad.

Der ganze Nordosten Deutschlands erlebt gerade den Sommer von seiner besten Seite. Heiß, leicht windig, blauer Himmel und gutgelaunte Berliner. Was will man mehr. Ich habe mir ein neues Fahrrad zugelegt - das Alte kam doch langsam in die Jahre - wir waren den ganzen Nachmittag unterwegs und morgen startet "Berlin fährt Rad II". Diesmal mit mir.

Beim dritten Anlauf müsste es doch klappen, vom Startplatz Potsdam über die Avus zum Brandenburger Tor zu fahren. Beim ersten Versuch vor 2 Jahren, ist mir ein Überforscher Radler mit seinem Bike direktemang in mein Hinterrad gesemmelt - ich war noch keinen Meter gefahren - und letztes Jahr hat es leider geschüttet. Aber ... aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei.

Wenn wieder was schief geht, leiste ich dem Kollegen im Brunnen am Alex Gesellschaft, der dort heute die heissen Stunden verbrachte. Kalte Füße, kühler Kopf, Wein gekühlt im Brunnen ... Nahe am perfekten Ort.

Wenn es heiss ist, hilft nur die Abkühlung
Foto: h|b

Dienstag, 20. Mai 2008

Brandheiss

Seit heute Mittag 14 Uhr brennt die Berliner Philharmonie an der Potsdamer Straße. Dichter, gelber Qualm strömt wie aus einem Kamin aus dem goldenen Dach, das von Feuerwehrleuten mit Äxten immer weiter aufgerissen wird, damit der Rauch abziehen kann.

Auf der Südseite fliesst Wasser aus der Sprinkleranlage aus allen Wandblechen wie ein kleiner Wasserfall. Noch ist unklar, ob es im Inneren wirklich brennt, oder ob es ein Schwelbrand unter dem Dach ist. Die Straßen rund um die Philharmonie sind weiträumig abgesperrt, um den Rettungskräften freien Zugang zu ermöglichen.

Die Philharmonie brennt
Foto: h|b

Update 22/05/08: Alle Aufregung vorbei, die Hütte steht noch. Gebrannt hat es "nur" zwischen Betonschale und Dach wo sich Dämmmaterial und Balkenkonstruktion befinden. Der Brand wurde durch Schweißarbeiten ausgelöst (wie fast bei jedem Dachstuhlbrand) und kostete das halbe goldene Dacherl, das die Feuerwehr aufreissen musste, um an die Brandnester zu kommen. Wasserschäden hat es dank der intelligenten Sharoun-Konstruktion auch nicht gegeben.

Gespielt werden kann noch nicht wieder im Haus, daher gibt es Konzerte in der Waldbühne und im Admiralspalast. Die Leiterin des Hauses wollte sich bei der Feuerwehr für die rasche Hilfe und Rettung des Hauses mit einem kostenlosen Konzertbesuch mit Angehörigen bedanken, die aber dankend ablehnen mussten, da sie keine Geschenke annehmen dürfen.

Dafür brannte gestern wieder mal das Reifenlager in Köpenick, die Rauchfahne war in ganz Berlin zu sehen. Aber da gibts weder goldenes Dach noch wertvolle Instrumente. Ulli Zelle hatt es auch nicht bis vor Ort geschafft.

Samstag, 3. Mai 2008

Blitzdingens

Nach 10.355 Cheese-Burgern vor rund 4 Wochen, war heute spontanes Tanzen unter der Weltzeituhr am Alex angesagt. Ihr habt keine Ahnung um was es geht? Na um "Blitzauflauf" oder auf neudeutsch "Flashmob". Die Generation Handy feiert sich selbst.

Laut Wikipedia wird ein Flashmob so beschrieben: "Die Beteiligten tauchen am vereinbarten Ort zur vereinbarten Zeit auf, um dort kurz und für die unwissenden Passanten völlig überraschend einer gänzlich sinn- und inhaltslosen Tätigkeit nachzugehen."

Unwissend und überraschend war heute allerdings nichts und niemand, stand doch bereits am 2. Mai die geplante Aktion der Sturm Crew Berlin ausführlich im Tagesspiegel. P.R. in eigener Sache also. Der Hauptstadtblog wies bereits am selben Tag auf die Sinnlosigkeit eines Flashmobs mit medialer Vorankündigung hin.

So waren auch fast mehr Medienvertreter als Flashmobber vor Ort. Nach ausreichend Film und Fotos klatschten sich die Beteiligten selbst Beifall und zerstreuten sich wieder. Mehr als 1000 wie angekündigt waren es wohl dann auch nicht, eher 200. Trotzdem coole Aktion. Die nächste "Riesensache" ist für den 1. Juni angekündigt.

Spontane Tanzaktion unter der Weltzeituhr
Foto: h|b

Samstag, 26. April 2008

Rätselhafte Wesen

Berlin ist ja immer ein wenig schräg. Wenn man an einem ganz normalen Frühlingssamstag unbedarft Verwandte vom Land durch die City schleusen würde, könnte es sicher leicht zu verstörenden Erlebnissen kommen, die nur mit langer psychologischer Betreuung wieder verschwinden würden. Andererseits erwartet man das aber doch gerade von einer Metropole wie Berlin, oder? Be slope. Be strange. Be Berlin.

Genau deswegen wohne ich gerne hier. Wo sonst findet man so schöne Motive auf seinen Fotoexkursionen. Ich hab gar nicht so viel Blog, um alles zu dokumentieren was einem vor das Objektiv kommt. Apropos, hab ich schon erwähnt, dass ich seit heute im Besitz eines Neuen bin? 14-54, 2.8 - 3.5. Wollts nur mal gesagt haben ;-)

Jetzt aber zu den rätselhaften Wesen, die heute zwischen Alex und Schlossgarten umherirrten. Sah aus wie ein spontaner Flashmob, aber die Klamotten waren zu gut vorbereitet um spontan zu sein. Eine Mischung zwischen Tokio-Bill, Kung-Fu und Schulmädchen und Mangastyle. 95 % weibliche Teilnehmer. Lustig. An der Fotosession im Schlosspark habe ich mich spontan beteiligt.

Mangas in Berlin Foto: h|b
Die wollten nix, dieses Händeausstrecken gehört zum Style.

Auf die Technik kommts an

Der Alex ist wieder ver"budet". Diesmal sind aber nicht die üblichen Jahreszeiten oder Feiertage wie Ostern oder Weihnachten Schuld, sondern die Finnen. Jawoll.

Im Rahmen der "helsinkissberlin" gibt es auf dem Alex seit gestern den "Helsinki-Markt". Dort kann man unter anderem alle 30 Minuten in einem Minisprachkurs 15 Minuten Finnisch lernen, oder sich Geschichten von Muumin vorlesen lassen.

Heute stand dazu noch die Herausforderung an: Gummistiefelweitwurf. Drei Vereinsmannschaften gegen Publikumsmannschaften. Organisiert vom Deutschen Gummistiefelweitwurfverband. Wat es nich alles gibt. Der Markt ist noch bis 3.5. geöffnet. Ganz interessant hört sich der Punkt "Tanz in den Mai" am 30.4. ab 18 Uhr an ...

Mittwoch, 30.4. Tanz in den Mai à la Helsinki:
18.00 DJ Helmi Muukalainen
19.00 Satumaa: Finnischer Tango
21.30 Kuusimäki: die Finnish Cover Rock Giants

Klingt nach einer spannenden Alternative zu Klärchens Ballhaus ;-)

Finnischer Gummistiefelweitwurf Foto: h|b
Optimale Flugbahn

Dienstag, 8. April 2008

Verriss

Heute war im Tagesspiegel ein Verriss der aktuellen Werbekampagne für und gegen die Schließung des Flughafens Tempelhof. Den beteiligten Agenturen wurde von Johannes Krempl, Mitglied der Plakatjury des renommierten Art Directors Club, bescheinigt ziemlichen Schrott abgeliefert zu haben. Hat er nicht ganz unrecht. Der einzige Lichtblick ist das Plakat von Seyfried und Ziska, aber das war ja wohl zu erwarten.

Neben der Plakataktion - möchte nicht wissen was allein die gekostet hat - schlagen die Kosten für die Durchführung der Abstimmung zu Buche. Ein wenig partizipiere ich ja davon, da ich mich als Wahlhelfer zur Verfügung gestellt haben. Neben mir sind es rund 12.000 weitere Menschen, die sich diesen Tag in Altenheimen und Schulen rumdrücken und jeden Wähler per "La Ola Welle" begrüßen werden.

Demokratie gibt es nicht "für umsonst" sagt man so, aber diese Abstimmung stellt das Plebiszit irgendwie in Frage. Eine politisch motivierte Kampagne, um eine Entscheidung zu revidieren, die längst gefallen ist. 2,5 Millionen Euro wird eine Abstimmung kosten, die nicht bindend ist und lediglich der Profilierung dient.

Ob das mit der Einführung der Bürger- und Volksentscheide beabsichtigt wurde? Vox Populi as its best.

Plakat für die Schließung von Tempelhof Foto: h|b
Das einzige nicht bemängelte Element ist das klar erkennbare Kreuz.

Sonntag, 30. März 2008

Spring forward to Fall

Jedes Jahr dasselbe: Stellen wir die blöden Uhren jetzt eine Stunde vor? Oder doch lieber eine Stunde zurück? Und wenn der Wecker um 7 Uhr klingelt, ist es dann eher 6 Uhr, oder doch eher acht. Warum traut sich eigentlich keiner dieses 70er Jahre Relikt abzuschaffen?

Schön, abends isses länger hell, aber das ist es auch ohne Uhrzeit. Wenn es hell ist, ist es eben hell. Schön. Und die ursprüngliche Intention des Energisparens, dass man abends später Licht anmachen muss. Hallo?

Okay, hab gerade geschaut. Hat was mit Harmonisierung zu tun (Gibt sogar eine europäische Richtlinie dafür: 2000/84/EG) und eine Anpassung BRD/DDR damit Berlin nicht doppelt geteilt ist. Also war. Früher. Ist klar. Berlin ist wieder mal Schuld.

Da es ja sicher nicht abgeschafft wird - wann wird schon mal was abgeschafft, für dass es sogar eine EU-Richtlinie gibt - hat Spiegel-Online am Wochenende ein paar Eselsbrücken veröffentlicht. Diejenige welche heute im Titel steht, fand ich irgendwie cool und ich kann sie mir glaub ich auch merken. Ein sehr schönes Wortspiel mit Bewegung und Jahreszeiten.

Sonnenuntergang über dem Comeniuspark Foto: h|b
Sonnenuntergang (früher oder später) überm Comeniuspark.

Samstag, 15. März 2008

Marsch auf Berlin

Heute wieder mal auf Fototour durch die Berliner Tourigegenden. Ist ja immer viel los am Alex, Lustgarten, Unter den Linden und am Brandenburger Tor, wenn das Wetter sich ausnahmsweise mal löblich verhält, wie es sich für den annähernden Frühling gehört. Also, Fahrrad fit gemacht und los.

Neben vielen jungen Menschen in roten Overalls, die überall rund um die durchsichtigen Sprechblasen versuchten den neuen Slogan "sei berlin" den ahnungslos Herumstehenden nahe zu bringen, bot sich am Brandenburger Tor ein leicht verstörender Anblick. Eine Ansammlung von Menschen in schwarzen Anzügen, roten Armbinden und korrekten Seitenscheiteln. Hatte ich irgendwas verpasst? Und wo waren die linken Gegendemonstranten und die Polizei?

Treffen der Apfelfront am Brandenburg Foto: h|b
Gründer und Künstler Alf Thum im Gespräch.

Die Veranstaltung war scheinbar schon zu Ende und ich konnte nur noch einen schnellen Blick auf ein Flugblatt werfen, wo in altdeutscher Schrift "Front Deutscher Äpfel" zu lesen war. Die Armbinden zierten in Rot-Weiss-Schwarz dann auch als zentrales Element einen Apfel. Was war das? Hatte es was mit meiner alten Heimat und dem beliebten "Äppler" zu tun?

Internet hilf!

In der Tat gibt es zum Suchbegriff "Apfelfront" viele Treffer und sogar bereits einen ausführlichen Beitrag in Wikipedia. "Die Apfelfront will karikieren, entlarven, verlachen, was sich gerade in Sachsen jährlich zum 1. Mai und um den Tag der Einheit herum als braune Truppe auf den Straßen zusammenrottet", schreibt die taz im Oktober 2005.

So als Nichteingeweihter war es schon etwas strange und abgefahren, dem Treiben zuzuschauen. Auch die Umstehenden waren sich unschlüssig, was das wohl zu bedeuten hatte. Was die anwesenden ausländischen Touristen wohl mit nach Hause nehmen, wenn sie die gemachten Bildern ihren Freunden daheim zeigen?

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Kommentare

Berlin Warschauerstraße...
Schöne Vorher-Nachher-Bilder. Wohne selber gleich um...
ISTQB (Gast) - 21. Jun, 09:54
Falsch
Es ist kein Seeadler auf dem Bild
JiggZ (Gast) - 11. Dez, 10:33
John
I really like your writing style, good information,...
Smithk712 (Gast) - 3. Jul, 15:00

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Zuletzt aktualisiert: 21. Jun, 09:54

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