Kiez

Samstag, 11. Dezember 2010

Durchblick

Ein Loch in einer Sicherheitsglasscheibe
Foto: h|b

Samstag, 20. November 2010

Silvio Meier

Demonstration in der Mainzer Straße in Berlin
Kampfparolen an der Spitze der Demonstration - Foto: h|b

Wären alle ein noch ein paar Jahre jünger und hätten statt schwarz-roter Fahnen vielleicht bunte Lampions in den Händen gehabt, wäre es als St. Martinszug durchgegangen. Die Parolen die gerufen wurden passten allerdings nicht so recht zum armen Bischof, sondern schon eher zu den tausenden, schwarz gekleideten, Anarchisten, die den Faschismus bekämpfen wollen und den sich morgen jährenden Todestag von Silvio Meier zum Anlass genommen haben, auf die Straße zu gehen.

Demonstrationszug verwischt
Die Demonstration bewegt sich durch die Friedrichshainer Partymeile, die Simon-Dach-Strasse - Foto: h|b

Der Hausbesetzer Silvio Meier war 1992 im Alter von 27 Jahren auf dem U-Bahnhof Samariterstraße in Berlin Friedrichshain von Neonazis erstochen worden. Seitdem gibt es, von dort ausgehend, jedes Jahr im November eine machtvolle Demonstration. Vor wenigen Tagen erst haben noch dazu Unbekannte die Gedenktafel für den Getöteten im U-Bahnhof Samariterstraße mit schwarzer Farbe übergossen.

Demonstration in der Gubener Strasse Berlin
Direkt vor der Haustür zog die Demonstration vorbei - Foto: h|b

Eine weitere Forderung der Antifa ist die "Umbenennung der Samariter-Straße in Silvio-Meier-Straße, zum Gedenken an den Toten und den täglichen Faschismus des deutschen Staates in Form von Abschiebungen und Repressionen gegen Ausländer".

Montag, 4. Oktober 2010

Pumptrack

Fahrrad im Sprung
Up in the air - Foto: h|b

Während eine lange Schlange am BergHain am hellen Nachmittag darauf wartet vom Türsteher endlich ins wummernde Dunkel vorgelassen zu werden, vergnügen sich, nur ein paar hundert Meter weiter, direkt an der Wendeschleife hinter den Einkaufsmärkten am "Wriezener Bahnhof", rund hundert Fans der schnellen Zweiräder auf dem Pumptrackgelände des Wriezener Freiraum Labors namens "52 Grad".

Fahrrad verwischt
Highspeed über die Kuppe - Foto: h|b

Zum 10. Geburtstag von BMO, einem der Sponsoren des Geländes an der Warschauer Straße, wurde am Sonntag in vielen kleinen Rennen, Mann gegen Mann, der beste Pumptrackfahrer ermittelt. Das Ganze ist natürlich als Funsportart eher mit Spaß verbunden, allerdings wurde in den Runden hart gefightet.

Hochrad
Hoch hinaus - Foto: h|b

Pumptrack bezeichnet übrigens diese besondere Art des Fahrens auf einer speziellen Buckelpiste ohne nach dem Start des Rennens in die Pedale zu treten. Geschwindigkeitsaufnahme erfolgt allein aus der Fahrt über die Wellen und das "pumpen" in diese. Manche werden dabei so schnell, dass sie glatt aus der Kurve fliegen. Hier gilt auch: Wer bremst ist feige. Eine interessante Art Fahrrad zu fahren, die ich mir dann doch lieber erspare.

Radfahrer verwischt
Mit Anpressdruck durch die Steilkurve - Foto: h|b

Freitag, 24. September 2010

Sundowner

Sonnenuntergang im Westen Berlins
Hätte ruhig noch das Wochenende bleiben können - Foto: h|b

Donnerstag, 12. August 2010

Wohnzimmer

Zwei Menschen vor einem Schaufenster
Sitting in Berlin

Dienstag, 10. August 2010

Straßenkleber

Kunstaktion von Daniel Wenk in der Marchlewskistraße
Foto: h|b

Die Marchlewskistraße in Berlin sieht an manchen Stellen aus wie ein ausgetrockneter Wadi in Afrika. Gesprungener Asphalt. Wie nach einer langen Dürre ziehen sich die Placken über die Straße, manche Risse verfolgen den gesamten Straßenverlauf, andere wiederum sehen so gezackt aus wie gesprungene Spiegel. Da die Straße vor einer kompletten Umgestaltung steht, wird hier wohl auch nichts mehr gemacht.

Kunstaktion von Daniel Wenk in der Marchlewskistraße
Foto: h|b

Den Zustand fand wiederum der Künstler Daniel Wenk für sein Performance genau geeignet. Mit Unmengen Klebefolie rückte er in der letzten Woche den sichtbaren Straßenwunden zu Leibe. "Risse haben mich schon immer interessiert", sagt der 48-jährige Künstler. "Tapist" (von engl. "tape" - kleben) nennt er sich selbst. Wahrscheinlich wird aber das Kleben von Straßenschäden von den Behörden auch zukünftig nicht direkt favorisiert, der Grund war bereits 3 Tage später zu sehen.

Kunstaktion von Daniel Wenk in der Marchlewskistraße
Foto: h|b

Einige Klebeenden flatterten bereits wild im Wind, teilweise hatte sich das Tape zu Kugeln formiert, wie Gebüschkugeln im Western rollten sie durch die Straße. Dadurch dass das transparente Band sich irgendwann wieder ablöst, durch Regen etwa oder durch Verkehr, nimmt das Kunstwerk quasi am Leben der Stadt teil – bis es wieder ganz verschwunden ist.

Montag, 7. Juni 2010

Mediaspree geentert

Demonstration mit Spruchband vor Polizisten
Noch müssen die Demonstranten warten - Foto: h|b

Am Wochenende haben sich die Spreepiraten mal wieder zu Wort gemeldet und zu einer Demo aufgerufen. Unter Polizeibegleitung - die armen Cops in ihrem Panzeroutfit haben mir bei den Temperaturen echt leid getan - setzten sich zwei Demonstrationszüge, von Friedrichshain und Kreuzberg kommend, in Bewegung, um sich auf der Oberbaumbrücke zu vereinen.

Gruppe mit Plakat
Die arme Lena muss inzwischen für alles herhalten - Foto: h|b

Das Ganze verlief so weit ganz ruhig. Zu Gerangel und Verletzten kam es, als die Polizei versuchte den Lautsprecherwagen der Demonstration in ihre Gewalt zu bringen, weil nach Polizeiangaben daraus zu "illegalem" Handeln aufgerufen wurde. Der Aufruf wurde trotzdem befolgt und an einem Brachgelände an der Cuvrystraße wurden die Bauzäune niedergerissen und das Gelände alsbald als Partylocation annektiert.

Partyteilnehmer am Spreeufer
Ausblick auf das bekämpfte Spreeufer - Foto: h|b

Damit endete aber auch schon die "Gewalt" und es entstand recht schnell Partystimmung mit Grillen, Bier und Livemusik. Da sich auch kein Besitzer fand, der Hausfriedensbruch geltend machte - das Gelände steht schon seit langer Zeit leer - verzichtete die Polzei auf eine Räumung desselben. Erst als einige Feiernde ein selbstgebautes Floß in die Spree setzen wollten, schritt die Polizei ein. Ansonsten war es eine friedliche Aktion, die auch durch einige provozierenden Polizeiaktionen nicht ins Gegenteil umschlug.

Dienstag, 23. März 2010

Boxi

Verkaufsstand Flohmarkt
Letzte Aufräumarbeiten nach einem langen Flohmarkttag - Foto: h|b

Wehmut macht sich gegen Abend breit, wenn die Stände weniger werden und Kunden nur noch vereinzelt um die bereits zum Teil abgeräumten Tische schlendern. Nur noch einige unerschrockene Händler warten auf Umsatz, andere sitzen schon auf den gepackten Taschen und warten auf ihren Abtransport. Letzte Kisten werden mit "zu verschenken" einfach mitten auf den Weg gestellt.

Zusammengeklappter Sonnenschirm
Klappe zu - Foto: h|b

Noch wenige Stunden zuvor herrschte ein Trubel wie auf einem Volksfest. Menschenmassen schoben sich - wie jeden Sonntag - durch die Gänge zwischen den vielfältigen Angeboten rund um das Carree am Boxhagener Platz. Ein bunte Mischung aus allen Nationalitäten - der Flohmarkt hat quasi inzwischen in jeden Fremdenführer der Welt Eingang gefunden - findet jeden Sonntag hierher, um sich den Plunder, der sich irgendwo zwischen Kellerentrümpelungen, alten Haushaltsauflösungen und Elektronikschrott ansiedelt, zu bestaunen.

Toilettenhäuschen Boxhagener Platz
Toilettenhaus am Boxhagener Platz - Foto: h|b

Dazwischen aber auch Stände mit Plattensammlungen, alten Büchern, den neusten T-Shirtkreationen aus dem Kiez oder selbstgefilzten Handytaschen, ab und an überlagert mit dem penetranten "Duft" von Räucherstäbchen, dem man schnellen Schrittes zu entkommen versucht. Von den Ecken klingen Saxophon- oder Akkordeonklänge über den Park, während sich die Kinder abseits vom Trubel auf dem Spielplatz beschäftigen.

Montag, 11. Januar 2010

Biathlon an der Spree

Männer hinter Balustrade
Startvorbereitungen im YAAM-Klub mit Mikey und Ortwin - Foto: h|b

Wie man mit der Wettersituation auch kreativ umgehen kann, zeigte gestern der YAAM-Klub am Ostbahnhof. Klubbetreiber Ortwin lud alle, die im Besitz von Langlaufskiern sind, zum ersten Berliner Biathlon ein. Ein rund 250 Meter langer Parcour musste dreimal umrundet werden, nach jeder Runde galt es mit einem Luftgewehr - stehend - die im Baum aufgehängten Luftballons aus rund zehn Meter Entfernung zu treffen, was erstaunlicherweise recht häufig gelang. Wer das nicht schaffte, auf den wartete eine kleine Strafrunde um den Kiosk.

Skilangläufer mitgezogen
Biathlon an der Spree - Foto: h|b

Mikey aus Berlin hatte, um mitlaufen zu können, Samstagabend noch über die 2. Hand Langlaufskier aus Hoppegarten geordert, um festzustellen, dass sein allererster Einsatz in der Loipe anstrengender war als gedacht. Das nennt man Einsatz. Die zahlreichen Zuschauer feuerten ihre Favoriten kräftig an, die Läufer - es waren leider ausschließlich Männer am Start - legten sich dafür schwer ins Zeug.

Luftgewehr
Nach jeder Runde wartete das Corpus Delicti - Foto: h|b

Nach den absolvierten Runden stand der Sieger fest. Mit Oliver aus Kleinmachnow gewann der einzige Nicht-Berliner in der Zeit von 3.30.28 Minuten und keinem Fehlschuss. Bravo. Zweiter wurde Daniel aus Berlin, bereits mit 4.16.12 Minuten und Kai wurde ehrenvoller Dritter, ebenfalls ein Berliner. Das von den Teilnehmern eingesetzte Startgeld ging in voller Höhe an den Gewinner. Der Veranstalter kündigte für den Fall dass sich das Wetter weiter winterlich gibt, bereits eine Revanche an. Yaam-Klub, gegenüber dem Ostbahnhof, Sonntag, 13 Uhr. Lecker Glühwein gibt es dort übrigens auch.

Sonntag, 3. Januar 2010

Bahn frei, Kartoffelbrei

Derzeit ist Berlin ja in der glücklichen Lage jedem etablierten Wintersportort den Rang abzulaufen. Es hat alles gepasst, jede Menge Schnee traf auf gefrorenen Boden und die dauerhafte Kälte sorgt für ein winterliches Berlin. Für die einen - Autofahrer - nicht ganz so schön, für die schlittenfahrenden Kinder aber sicherlich das Paradies.

Ein Schneemann mit Faschingsutensilien
Das Schneemanndings ist seiner Zeit bereits voraus, helau - Foto: h|b

Nachdem der Tagesspiegel die möglichen "Abfahrtsberge" aufgelistet hat, machte ich mich auf den Weg zum Nächstgelegensten, der noch dazu im eigenen Kiez liegt: dem Friedrichshainer Volkspark. Dieser hat zwar auch eine "offizielle" Rodelbahn, aber die ist nichts gegen das Massenspektakel an der Virchow-Straße.

Wintertreiben im Friedrichshainer Volkspark, im Hintergund der Fernsehturm von Berlin
Rodelspaß unterm Fernsehturm - Foto: h|b

Mehrere hundert Eltern testen hier mit ihren Kindern, wie viel ein normaler Holzschlitten so aushalten kann. Ganz am Anfang wo das Gefälle noch überschaubar ist, rodeln die Kleinsten, weiter in der Mitte - dort wo der Weg zusätzlich eine natürliche Sprungschanze bietet - versuchen sich die mutigeren Kinder entweder allein, oder mit Mama auf dem Rücksitz. Die inzwischen zahlreichen Rodelwracks am Fuß des Berges, sprechen eine deutliche Sprache.

Ein Schlitten mit zwei Personen springt über eine Schneekante
Belastungstest für Schlitten und Rücken - Foto: h|b

Warum hier noch keine Glühwein- oder Wurstverkäufer aufgetaucht sind, versteh ich nicht so ganz, hier könnte man das Geschäft seines Lebens machen.

Das einzige was nicht ganz ungefährlich ist, ist die unkoordinierte Auf- und Abfahrtsplanung. Wer runtergefahren ist, stapft den selben Weg wieder nach oben, den er gerade bewältigt hat. Das führt sehr häufig zu Beinahkollisionen mit Schlitten die eine nicht unerhebliche Geschwindigkeit auf den teilweise eisigen Schneeplatten erreichen.

Ich, für meinen Teil, habe jedenfalls festgestellt, daß es Spaß macht, diesem Treiben zuzusehen, aber gleichzeitig extrem entspannend ist, nicht mehr integraler Bestandteil desselben zu sein.

Eine Snowboarderin im Sprung
Auch snowboarden ist - mit Abstrichen - möglich - Foto: h|b

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Kommentare

Berlin Warschauerstraße...
Schöne Vorher-Nachher-Bilder. Wohne selber gleich um...
ISTQB (Gast) - 21. Jun, 09:54
Falsch
Es ist kein Seeadler auf dem Bild
JiggZ (Gast) - 11. Dez, 10:33
John
I really like your writing style, good information,...
Smithk712 (Gast) - 3. Jul, 15:00

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Zuletzt aktualisiert: 21. Jun, 09:54

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