Geschichte

Freitag, 25. Januar 2008

Die Bahn stellt sich

Austellung "Sonderzüge in den Tod"Mit der Wanderausstellung "Sonderzüge in den Tod" stellt sich die Bahn zum ersten Mal ihrer Beteiligung am Holocaust. Ohne diese Beteiligung - so das Fazit der Ausstellung - wäre der systematische Mord an den europäischen Juden, Sinti und Roma nicht möglich gewesen.

Drei Millionen Menschen wurden aus fast ganz Europa mit Zügen zu den nationalsozialistischen Vernichtungsstädten verbracht. Eingepfercht wie Tiere in Güterwagen, fuhren die "Passagiere" oft tagelang, ohne Wasser und etwas zum Essen, auf ihr "Endziel" zu. Viele überlebten bereits diese Tortur nicht.

Die Ausstellung findet sich am südlichen Ende der B-Ebene des Regionalbahnhofes Potsdamer Platz und findet regen Zuspruch. Auf vielen Stelltafeln sind Schicksale dokumentiert und Dokumente der planstabsmäßigen Durchführung von Bahntransporten nachlesbar.

Die Ausstellung ist dort bis zum 11. Februar zu sehen. Danach wird sie in Halle(Saale) und Münster jeweils im Hauptbahnhof zu sehen sein. Weitere Termine sind in Vorbereitung. Informationen und den Ausstellungsflyer gibt es auf www.db.de.

Ausstellung "Sonderzüge in den Tod" Foto: h|b

Donnerstag, 10. Januar 2008

Zille sein Milljöh

Zum 150sten Geburtstag des Grafikers und Fotografen Heinrich Zille, wurde im Nikolaiviertel eine lebensgroße "Fijur uffjestellt".

Zeitgleich starten an zwei Orten Ausstellungen über seine Werke. Der Tagesspiegel schreibt dazu unter anderem: "Sein Name war einmal so etwas wie ein Synonym für Berlin. Oder zumindest für den Berliner Humor, den man gern Mutterwitz nannte. Damals, als es ihn noch gab. Inzwischen scheint er sich in der ebenso sprichwörtlichen Berliner Luft aufgelöst zu haben. Weitgehend rückstandsfrei, bis auf die Berliner Schnauze, doch selbst die hört man immer seltener. Man spricht Hochdeutsch in Berlin."

Das stimmt, wenn man auch bereits in anderen Bezirken Berlins "alles spricht, außer Hochdeutsch" (Werbeslogan eines süddeutschen Bundeslandes).

Zille sein Milljöh Foto: h|b

Donnerstag, 27. Dezember 2007

Blogging New Year

Heut auf den Tag vor einem Jahr habe ich meinen Blog gestartet. Begleitet von Fragen in der Art: "Wieso? Für wen? Macht das Sinn?" Diese Fragen kann ich zwar immer noch nicht so ganz beantworten, aber inzwischen weiß ich zumindest: "Es macht Spaß".

Bei der Frage "Für wen" könnt ihr mir ja ein wenig helfen, schreibt mir doch einfach mal einen kleinen Neujahrsgruß in die Kommentare. Würd mich echt freuen. Ansonsten wünsche ich euch allen schon mal prophylaktisch ein gesundes und erfolgreiches 2008.

Übrigens habe ich festgestellt, dass Bloggen im Rückblick überprüfbar macht, was man so alles von sich gegeben hat. Trotz Sommereinbruch bereits im April ist Berlin z.B. noch wüstenfrei. 2007 wird zwar wahrscheinlich das wärmste Jahr in der Geschichte, aber der gefühlte Sommer war eher wie immer. Zu kühl, zu feucht, zu bähhhh.

Motorradtouren nach Polen gehen dafür ab sofort ohne Wartezeiten an den Grenzen, schon irre. Wenn Russland noch dabei mitspielt, könnten wir in 2010 - unsere nächste Wohnmobil Tour zum Nordkapp - grenzkontrollfrei über den Landweg nach Finnland fahren. Unglaublich.

Was habe ich noch so orakelt? Ach ja, der "Running Gag" des Jahres: Der Tarifkonflikt meines Arbeitgebers mit dem stolzen Völkchen der Lokführer. Ist immer noch nicht gelöst. Traurig.

Urlaub hatten wir dieses Jahr ausreichend, in 2008 wirds etwas ruhiger. Im März mal Kurztripp nach Barcelona und dann mal schauen. Gute Vorsätze für das neue Jahr? Not really. Fotografieren, bloggen und das Leben genießen. Vita Brevis - Carpe Diem. In diesem Sinne.

Mittwoch, 7. November 2007

Go Trabi Go

Heute auf den Tag vor 50 Jahren rollte der erste Trabant, Modell P 50, in Zwickau vom Band. Herzlichen Glückwunsch.

Was der damaligen BRD anfänglich der Käfer war, war für die DDR bis zu ihrem Ende der Trabant. Im Gegensatz allerdings zu westeuropäischen Autofirmen, die ihre Autos kontinuierlich weiterentwickelten, beschloss das Politbüro der DDR, das ein Auto fürs Volk zu reichen habe.

Es gab zwar Folgemodelle des Trabant, den P 600 (ab 1963) und den P 601 (ab 1964) - der heute bekannte "Trabi" - aber das wars dann. Obwohl in der Entwicklungsabteilung der Zwickauer Werke bereits ein Folgemodell - der P 603 - , der durchaus auf der Höhe der Zeit gewesen wäre - manche sagen sogar früher und genauso gut wie der Golf - wurde die weitere Entwicklung und die Einführung von "ganz oben" gestoppt. Alle Entwürfe und Prototypen waren zu vernichten. Um das "warum" ranken sich bis heute diverse Gerüchte.

Das beherrschende Geräusch und der Geruch des Zweitakters prägten für mich die Nachwendezeit. Überall traf man auf einmal auf putzige kleine blaue, grüne, beige oder sonstwie farblich exotische Fahrzeuge die "dengelnd" und "blaue Auspuffwolken ausstoßend" die bundesdeutschen Straßen "blockierten" :-) Was der "Trabi" für eine Bedeutung für ihre glücklichen Besitzer hatte, wurde für alle "Wessis" anschaulich in "Go Trabi Go" gezeigt, als die Familie Struuz mit ihrem "Schorsch" auf Goethes Spuren nach Italien aufbrach. Köstlich.

So, Thema hatte ich, aber wo krieg ich auf die Schnelle ein Trabibild her? Eigener Blog, eigene Bilder - kein Beitrag ohne Bild. So weit das Prinzip. Und ... wie ich es mir gewünscht habe: In der Gubener Strasse parkt wahrhaftig heute morgen ein Trabbi. Weit und breit der Einzige. Kamera raus, irgendwie Schirm nicht wegfliegen lassen und schnell ein Geburtstagsfoto. Voila. Herzlichen Glückwunsch Trabi.

50 Jahre Trabant Foto: h|b

Weitere Informationen: "Trabant" bei Wikipedia, und Go Trabi, Go ebenfalls bei Wikipedia

Ach ja - sorry - der muss noch sein - Gesammelte Trabiwitze Lange nicht mehr gehört, immer noch gut ;-)

Montag, 5. November 2007

Mauer der Hoffnung

Noch sind nicht auf der ganzen Welt die Mauern verschwunden. Eine der stabilsten steht immer noch zwischen Nord- und Südkorea. Nordkorea hat sich inzwischen derart von der Welt isoliert, dass man sich kaum vorstellen kann, dass sich das jemals ändert. Allerdings hat man das ja schließlich von der Mauer zwischen den beiden Deutschlands auch mal gedacht.

Mit einer Kunstinstallation am Brandenburger Tor wird an den Mauerfall vor 18 Jahren und an das immer noch geteilte Land Korea erinnern. Die Installation "Vanished Berlin Wall" der koreanischen Licht- und Textilkünstlerin Eun Sook Lee besteht aus elf fluoreszierenden Segmenten. Koreanische Namen auf beiden Seiten der elf Mauersegmente sollen an die Einzelschicksale und die Aktualität der Teilung des Landes erinnern.

Die Installation ist noch bis zum 9. November, dem Jahrestag des Mauerfalls zu sehen. Der Besuch lohnt sich nach Einbruch der Dunkelheit, da die beiden beleuchteten Objekte sich sehr schön ergänzen. Wenn die "Schandmauer" auch so schön bunt gewesen wäre ... Wer weiß, vielleicht stünde sie heute noch.

Koreanische Mauer in Berlin Foto: h|b

Sonntag, 28. Oktober 2007

Von Muggeln und anderen bösen Geistern

Was vor rund 10 Jahren begann, endete Samstag Nacht mit dem Satz "Und alles war gut". Dazwischen liegen ca. 5000 Buchseiten voll mit Abenteuern, Wortneuschöpfungen, Wesen die man bis dahin nicht kannte und einer Renaissance des Lesens bei Kindern und Jugendlichen. Mit dem Band "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes" schliesst J.K.Rowling ihre Geschichte ab und endlich konnten auch die deutschen LeserInnen die Details des letzten Bandes erfahren.

Wir haben diese 10 Jahre intensiv miterlebt, da unsere Tochter genau zum Erscheinungsdatum des ersten Bandes im ungefähren Alter von Harry, Ron und Hermine war. Gelesen hat sie gottseidank schon immer, aber hier öffnete sich ein ganz neues Universum. Die Themen Schule, Pubertät, Freundschaft, Verrat, ziehen sich in dieser Altersstruktur auch durch die Köpfe der Kinder und Jugendlichen, die nicht in Hogwarts zur Schule gehen können.

Seit gestern nun ist Sara dabei den letzten Band zu lesen, nicht zu schnell, nicht zu langsam, wissend, dass es definitiv endet. Sie hat's heute Nacht nicht ganz geschafft, aber heute nachmittag kann ich auch anfangen. Der Bogen hat sich damit geschlossen und "Alles war gut".

Der letzte Verkauf Foto: h|b
Alles Wissenswerte zur Harry Potter Welt bei Wikipedia

Mittwoch, 3. Oktober 2007

Reunion, die Siebzehnte

Dem dritten Oktober als "Tag der Deutschen Einheit" haftet immer noch etwas künstliches an. Niemand kann mit diesem Tag so recht etwas anfangen, auch wenn landauf, landab tapfer gefeiert wird. Obwohl ... ist das überhaupt so? Gibt es außer im "offiziellen" Feierland - diesmal war es Meck-Pomm mit Schwerin - überhaupt jemand der diesen Feiertag aus dem Grund wahrnimmt, zu dem er eingeführt wurde? Finden in Deutschland noch irgendwo Feiern statt? Berlin jetzt mal ausgenommen, hier ist die Party Pflicht.

Erstaunlicherweise hat Emnid, im Auftrag von N 24, in der letzten Woche herausgefunden, dass rund 20% aller Deutschen (21% Ost, 19% West) die Mauer wieder haben wollen. 75% der Ostdeutschen fühlen sich als Bürger 2. Klasse. 2007, 18 Jahre nach der Öffnung der Mauer. Läuft da irgendwas schief? War das "soziale Netz" der DDR, die angebliche "Solidarität" untereinander so kuschelig, dass man den Rest der damit zusammenhängt, verdrängt? Kann sein, aber warum wollen 20% der Westdeutschen die Mauer zurück? Bescheuert.

Wir haben heute unseren klassischen Parcour durchlaufen. Zuerst die Fanmeile, ach ne, heute war es der Coca-Cola Soundwave, alles rot-Weiss, nix schwarz-rot-gold. Mit einem "suuuuuper Lineup" wie die Moderatorin Anastasia schreiend verkündete. Von den Ohrbooten, über Silbermond und Juli, bis zu den Fanta 4. Große Party, wenig Feier. Durch die Ministergärten - obligatorischer Handkäs und Äppler bei den Hessen - weiter zur Bernauer Strasse - zur Mauergedenkstätte. Hier war nicht viel los, ein Blick von der Aussichtsplattform auf den erhaltenen Mauerstreifen zwischen Moabit Wedding und Mitte, fast wie früher. Trostlos und beängstigend. Wer das wiederhaben will, braucht dringend psychologische Behandlung.

Blick von der Plattform auf die Mauer Gedenkstätte

Dienstag, 28. August 2007

Lauter Geburtstage

Der Berliner Fernsehturm wurde in diesem Jahr 38 (Bildbezug ;-), das Haus der Kulturen der Welt (Kongresshalle, oder "Schwangere Auster") - trotz zwischenzeitlichem Zusammenbruchs - 50 Jahre, Goethe wäre heute 258 Jahre alt und Axel Milberg ist am 1. August genauso alt geworden wie ich heute.

Warum jetzt gerade der Bezug zu Axel Milberg? Ganz einfach: Axel Milberg hat im letzten Jahr die Serie "Dr. Martin" in Harlingersiel abgedreht und dieser Ort an der Nordseeküste wird eines unserer Ziele auf der Deutschlandtour sein, die wir am Freitag beginnen.

Wir werden mit dem Wohnmobil mal nicht ins Ausland fahren - trotz wenig einladender Wetterprognosen - sondern uns auf der "Tour de Gartenzwerg" durch das eigene Land bewegen. Von der Ostsee, über die Nordsee, dann quer durch die deutschen Mittelgebirge Richtung Bodensee, durch das Allgäu rüber nach Berchtesgaden. Dann direktemang nach Norden zurück nach Berlin.

Wenn ichs schaffe, werden vielleicht mal von unterwegs kleine Blogschnipsel eingestreut, ansonsten eher danach aufbereitet. Also, bis dahin. Ach so, ihr dürft mir natürlich gerne in den Kommentaren gratulieren ;-)

Der Alex im Rahmen

Sonntag, 19. August 2007

Kriegsberichterstattung

Am Wochenende war das Zentrum des neuen Berlin - Potsdamer und Leipziger Platz - fest in der Hand von Hollywood. Nachdem vor kurzem erst im Berliner Westen ganze Strassenzüge abgeriegelt wurden, für die Dreharbeiten zu "Der Baader-Meinhof Komplex", war jetzt das Umfeld des Finanzministeriums an der Leipziger Strasse dran.

Rund um das ehemalige Reichsluftfahrtministerium hatte das Produktionsteam über das komplette Wochenende das Set für "Valkyrie" aufgebaut. Das ist der Arbeitstitel für den heiss diskutierten Film über den 20. Juli 1944, in dem Tom Cruise Graf Stauffenberg spielt. Ganze Hundertschaften deutscher Infanterie mussten immer wieder die Kreuzung Leipziger- /Wilhelmsstrasse stürmen und absperren. Dann "Cut!"

Dreharbeiten zu "Valkyrie" in Berlin

Zahlreiche Zuschauer konnten aus der Voßstrasse heraus dem Spektakel in rund 100 Metern Entfernung zuschauen. Immer wieder aufkommende Gerüchte Tom Cruise oder seine Frau am Set zu sehen, waren müßig. Die gedrehten Szenen mussten ohne ihn auskommen. Alles Komparsen.

Nein, auch das ist nicht Tom Cruise

Infos zu "Valkyrie" in der IMDB Database

Montag, 13. August 2007

"Niemand hat die Absicht ....

... eine Mauer zu bauen", beteuerte Walter Ulbricht vor der internationalen Presse noch am 15. Juni 1961 - obwohl er danach garnicht gefragt worden war. Was dann am 13. August passierte ist Geschichte und jährt sich heute zum 46. Mal.

Interessanterweise tauchen rund um dieses Datum immer wieder die üblichen Geschichten auf. Eine davon ist der "Zählstreit" um die Mauertoten zwischen der Chefin des Mauermuseums und den Historikern.

Ganz "neu" in diesem Jahr ist der aufgetauchte schriftliche Schießbefehl an eine Stasi-Einheit, die - eingeschleust in die regulären Grenztruppen - "Grenzverletzungen" von Ost nach West verhindern sollte.

Das Dokument stammt aus dem Jahr 1974 und beinhaltet folgende Passage: "Zögern Sie nicht mit der Anwendung der Schusswaffe, auch dann nicht, wenn die Grenzdurchbrüche mit Frauen und Kindern erfolgen, was sich die Verräter schon oft zunutze gemacht haben." Klare Worte.

So neu ist dieses Dokument aber dann doch nicht, es tauchte bereits 1997 in einem Dokumentenband zur DDR-Geschichte auf. Aber geschichtliche Jahresdaten haben immer eine besondere Relevanz. Allein Egon Krenz ist sich sicher: "Es hat einen Tötungsbefehl, oder wie Sie es nennen 'Schießbefehl', nicht gegeben. (...) So ein Befehl hätte den Gesetzen der DDR auch widersprochen", sagte er der Bildzeitung.

Ein Stück der Hinterlandmauer am Leipziger Platz

Einer Mauerrest unweit des Potsdamer Platzes. An diesem Platz wäre es die Hinterlandmauer gewesen.

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Kommentare

Berlin Warschauerstraße...
Schöne Vorher-Nachher-Bilder. Wohne selber gleich um...
ISTQB (Gast) - 21. Jun, 09:54
Falsch
Es ist kein Seeadler auf dem Bild
JiggZ (Gast) - 11. Dez, 10:33
John
I really like your writing style, good information,...
Smithk712 (Gast) - 3. Jul, 15:00

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Zuletzt aktualisiert: 21. Jun, 09:54

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