Fremdbestimmt
Rast auf dem Kletterfelden im Friedrichshainer Volkspark - Foto: s|b
Seit einer Woche sind jetzt meine Enkelkinder Colin (4) und Denise (6) bei uns. Seitdem weiß ich wieder wie es sich anfühlt, nicht mehr über sich selbst bestimmen zu können. Da die eigenen Kinder schon groß sind und schon lange die elterliche Wohnung verlassen haben, ist es eine gewaltige Umstellung sich auf Wesen einzulassen, die permanente Aufmerksamkeit einfordern. Nicht mal mehr das morgige Zeitungslesen geht so ohne weiteres und wenn man am Computer etwas schreiben möchte (z.B. für das eigene Blog) stehen sofort zwei medienaffine Kinder um einen herum, die versuchen die Maus zu erobern.
Colin am Märchenbrunnen im Friedrichshainer Volkspark - Foto: h|b
Als adäquate Freizeitbeschäftigung hat sich der Friedrichshainer Volkspark erwiesen. Dort gibt es soviel zu entdecken, dass man den ganzen Nachmittag dort verbingen kann und am Abend zwei hundemüde Kinder nach Hause bringt, die nur noch ins Bett wollen. Der spannende Kletterfelsen auf der Ostseite des Parks stellt gewisse Herausforderungen an Mut und Überwindung, umso größer die Befriedigung wenn man es hinaufgeschafft hat und auf dem Gipfel entlang wandern kann. Das runterkommen ist dann nochmal eine Sache für sich, aber die Kinder sind ja nicht alleine.
Wie weit sind die Spatzen bereit zu fliegen für ein Stückchen Brot? - Foto: h|b
Zum bloggen kommt man schon gar nicht mehr, dazu bleibt ja inzwischen schon ohne Enkelkinderbetreuung kaum noch Zeit. Aber es ist natürlich auch superschön, mal wieder ganz engen Kontakt mit den Enkeln zu haben und zu sehen, wie sie sich auch auf uns einlassen. Das bedingungslose Vertrauen in die Erwachsenen, sprich Oma und Opa, ist schon faszinierend und auch schon so lange her. Das abendliche Kuscheln vorm Schlafengehen entschädigt für manchen Stress im Laufe des Tages und läutet das Ende eines Tages ein, der wieder kurz und heftig war. Alles dreht sich wieder um kleine Menschen und ihre Bedürfnisse und nicht mehr so sehr um einen selbst. Eine schöne Abwechslung, aber das Leben zu zweit hat auch seine schönen Seiten ;)
wishbringer56 - 23. Jul, 20:01
Bei Oma und Opa ist es doch immer noch am schönsten.
Irgendwie hatte ich auch immer das Gefühl, dass die Großeltern nicht so schnell gestresst sind. Geht was nebennaus, dann ärgern sich die Großeltern weil der Fehler Mühe macht - für die Eltern bricht dann öfters schon mal eine halbe Welt zusammen.
Sehr schöne Bilder, btw.