Sonntag, 25. Januar 2009

Jurten Abend

Hinweisschild vor einer Jurte im Sony Center
Psssst - Foto: h|b

Mit "Jurten Abend" begrüßte uns am Freitag Martina Brandl, Kabarett-Urgestein aus Berlin, zur Lesung ihres Buches "Runde Dinger". Bereits zum achten Mal lud der "Berliner Wintersalon" in mongolische Zelte unter dem Dach des Sony Centers zu "Geschichten in Jurten" mit 100 Lesungen von 35 Autoren in 5 Genres. Frühe Anmeldung erbeten.

Letztes Jahr hatte ich versucht noch für den selben Abend einen Platz zu bekommen, aber das war völlig aussichtlos. Diesmal hatten wir vorgesorgt. Freitag Martina Brandl und am Sonntag Harald Martenstein, Kolumnist der Zeit und des Tagesspiegels. Am Freitag abend war ich mit Ulla dort und pünktlich zum Lesungsbeginn um 20 Uhr donnerte vom Hauptbahnhof das Feuerwerk des chinesischen Neujahrs durchs Sony Center. Nach kurzer Verwirrung ging es dann zu den Anekdoten der "Runden Dinger". Kurzweilig und gut vorgetragen.

Warten auf den Autor
Warten auf den Autor - Foto: h|b

Am Sonntag war ich dann mit Sara bei Harald Martenstein. Ulla hatte mir Sara mitgegeben, da das ja doch etwas "intellektuelles" sei. Vorgelesen bzw. eher vorgetragen hat er aus der Kolumnensammlung "Der Titel ist die halbe Miete". Es begann gleich mit einem Generationenkonflikt, so dass wir uns schnell heimisch fühlten. Vom Vortragen war er noch besser als Martina Brandl, aber er hat auch eine gute Vorlesestimme.

Anschließend waren alle Besucher der beiden letzten Jurtenlesungen noch zu einer Happy Hour im Lindenbräu eingeladen, wo man die litererischen Helden leibhaftig am Tisch hatte und dazu Weißwürste und selbstgebrautes Bier konsumieren konnte. Wir mussten allerdings feststellen, dass sich Autoren meist selbst genug sind und eher mit sich selbst beschäftigen.

Freitag, 23. Januar 2009

Insel der Reichen und Schönen

Portrait am Strand von Sylt
The Blogger himself - Foto: u|b

Anstatt zur Ostsee, haben wir zum Anfang des neuen Jahres mal beschlossen an die Nordsee zu fahren. Trotz des Desasters 2007, als wir im Januar in Borkum waren, ein erneuter Versuch, auch im Winter heimischen Urlaub zu machen. Warum das unbedingt sein muss? Naja, Ulla hat im Januar Geburtstag, also müssen wir irgendwas tun. Am besten wegfahren.

Hilfreich bei der Aktion war ein durchgehender Zug der Deutschen Bahn von Berlin nach Westerland, das kleine Garni Hotel "Sylter Domizil" zu bezahlbaren Preisen in Wenningstedt (Found by HRS) und dazu noch ein Sixt-Car, wg. Mobilität und so. [Ende des Werbeblocks]

Es waren 3 entspannte Tage mit viel spazierengehn, fotografieren, strandwandern, Insel erkunden (war das letzte Mal vor rund 30 Jahren dort) und entspannen. Nordseeinseln im Winter können ziemlich einsam sein. Die Obama-Party in der örtlichen Pinte "Syltfonie" (Super-Wortspiel, oder?) am Dienstag Abend bestand dann auch nur aus 7 Personen, inkl. Wirt, Koch und Bedienung. War aber lustig.

Nachdem dann für Donnerstag das Ende des schönen Wetters angekündigt wurde, haben wir unsere Sachen gepackt und uns wieder auf den Heimweg gemacht. Der IC verließ Westerland im heftigsten Schneetreiben. Ach ja, Reiche und Schöne haben wir keine entdeckt, lagen sicher alle im Winter-Schönheitsschlaf.

Samstag, 17. Januar 2009

Die Macht der Bilder

Männer in einer Reihe auf einer Demonstration
Foto: h|b

Heute fand in Berlin wieder eine große Demonstration gegen den israelischen Militäreinsatz im Gaza-Streifen statt. Laut Polizeiberichten zogen rund 6000 Teilnehmer vom roten Rathaus zum Kanzleramt und forderten einen sofortigen Abzug der israelischen Streitkräfte. Begleitet wurden die Proteste von einem massiven Polizeiaufgebot.

Zum Thema selbst möchte ich jetzt nicht so viel sagen, dazu gibt es an vielen Stellen fundiertere Analysen, aber ich habe mir heute - während ich die Teilnehmer ein Stück mit der Kamera begleitete - klargemacht, was Bilder bewirken können, wenn sie selektiv aufgenommen und auch publiziert werden.

Nun ist es bei uns immer noch relativ harmlos, so wird weder geschossen, noch greift die Polizei massiv durch, aber es gibt innerhalb dieser Demonstration doch sehr unterschiedliches Verhalten. Je nach dem was ich nun mit meinen Fotos suggerieren möchte, kann ich den entsprechenden Ausschnitt bestimmen.

So zeigt mein "Aufmacherfoto" ernste, ältere Männer die - dem Thema angemessen - ruhig gegen das Unrecht demonstrieren. Ein ganz anderes, nämlich ein aufgeregteres Element stellt das folgende Bild dar.

Palästinensische Frauen auf einer Demo gegen Israel
Foto: h|b

Diese beiden Frauen trieben sich - je mehr Aufmerksamkeit und Kameras auf sie gerichtet waren - immer wieder zu neuer Ekstase an und schrieen ihre Wut in die Menge. Als Aufmacher schon eine ganz andere Wirkung, oder? Wenn man jetzt weiß, welche Bilder man in einem Krisengebiet aufnehmen und veröffentlichen kann, noch dazu in einem Umfeld, dass für die ausländische Presse nicht zugänglich ist, dann weiß man auch um die Macht der Bilder.

Ansonsten war die Demonstration naturgemäß sehr einseitig, lediglich in einem Nebensatz wurde vom Lautsprecherwagen mal erwähnt, dass die "kleinen, harmlosen Raketen der Hamas lediglich eine Art der Selbstverteigung darstellen...". Das sehen die israelische Orte im Grenzbereich sicher etwas anders. Laut Presseberichten blieb die Demonstration bis in die Abendstunden weitgehend friedlich.

Wütende Männer bei einer Demonstration in Berlin
Foto: h|b

Freitag, 16. Januar 2009

Mediaspree gerettet

Schiff eingefroren auf der Spree
Foto: h|b

Dank des anhaltenden Winterwetters konnte die Aktion "Mediaspree versenken" verhindert werden. Das kompakte Eis auf der Spree machte ein Versenken unmöglich. Dem weiteren Ausbau im Osthafen steht damit nichts mehr entgegen.

Mittwoch, 14. Januar 2009

Eiszeit

Für das Aufrechterhalten der Klimaerwärmungsdiskussion ist das Wetter in Berlin im Moment etwas abträglich. Ich kenne niemanden, der einer kleinen Erwärmung nicht abgeneigt wäre. Seit Tagen bewegen wir uns kräftig unterhalb der 0 Grad und selbst die Spree verwandelt sich nach und nach in eine träge Masse aus Eisschöllchen. Eine kompakte Masse ist es noch nicht, eher so was "Gesupptes". Für Menschen definitv ungeeignet, kann sich die Wassertierbevölkerung immer mal wieder ausruhen.

Enten auf dem Eis im Treptower Park
Wenn der Ente zu wohl wird ... - Foto: h|b

Eisschollen bedecken die Spree in Höhe der Oberbaumbrücke
Eisschollen bis zum Horizont - Foto: h|b

Freitag, 2. Januar 2009

Rauchentwicklung

Feuerwehrfahrzeuge mit Feuerwehrleuten
Foto: h|b

Kaum hat das Jahr angefangen, verlieren die ersten bereits ihre Wohnungen. Diesmal aber ausnahmsweise nicht wegen Hartz 4 sondern wegen eines Wohnungsbrandes in der Grünberger Strasse 11 im Erdgeschoss. Durch die starke Rauchentwicklung mussten die Feuerwehrleute mit Sauerstoffflaschen in die völlig verrauchte Wohnung. Durch den Schwelbrand ist gottseidank niemand ernsthaft zu Schaden gekommen. Die übrigen Hausbewohner mussten lediglich das Mehrfamilienhaus räumen.

Wohnungsbrand in der Grünberger Strasse
Foto: h|b

Mittwoch, 31. Dezember 2008

Das Jahr des Büffels

Laut dem chinesischen Horoskop beginnt am 26. Januar 2009 das Jahr des Erde-Büffels. Die Erde steht dabei für Stabilität und Gleichgewicht und der Büffel für Sanftheit. Wenn man das interpretiert, sorgt der Büffel also sanft dafür, dass wieder alles ins Gleichgewicht kommt, um sich dann weiter zu stabilisieren. Das klingt doch erstmal hoffnungsfroh. Da vergessen wir doch mal gleich unser Neujahr und warten einfach auf den 26. Januar.

Was weder sanft noch gleichgewichtig daherkommt, ist wieder mal ein "Superwahljahr". Darf man schon gleich als Wort des Jahres nominieren. Mit fünf Landtagswahlen, der Europawahl im Juni und der Bundestagswahl im September ist politischer Betrieb eher unwahrscheinlich. Ach ja, und mittendrin, im Wonnemonat Mai darf noch der neue Bundespräsident gekrönt werden. Da dürfen wir aber nur zuschaun.

Die sicherlich spannendste Wahl neben der Bundestagswahl, dürfte die Landtagswahl im Saarland im August werden. Wird unser aller "linker" Oskar wieder Ministerpräsident des Landes, in dem einst Karl Marx geboren wurde? Bei der Hessenwahl wird lediglich neu gekocht und die anderen Landtagswahlen finden irgendwie auch statt. Im September bieten wir dann erneut mit einer großen Koalition und Kanzlerin Merkel an der Spitze allen Unbilden die Stirn. Yes, we can auch.

Für mich war 2008 ein durchaus erfolgreiches und zufriedenstellendes Jahr, hätte ruhig noch ein wenig bleiben können. Wenn ich auf meinen Kalender schaue, startet 2009 gleich viel zu hektisch. Im Januar stehen bereits die aktuellen Tarifverhandlungen bei der Bahn an, wieder mal eine kommunikative Herausforderung. Büffel sind da sicherlich keine am Werk, es sei denn man interpretiert den Büffel eher wild und amerikanisch. Die Colts sitzen bereits locker.

Ich wünsche allen Blog-LeserInnen ein erfolgreiches und friedvolles neues Jahr. Was 2009 so alles in Berlin passiert, dürft ihr gerne wieder hier lesen, und, wenn ihr Lust habt, könnt ihr mich gern auf twitter.com/wishbringer begleiten.

Blick von der Warschauer Brücke Richtung Westen
Von "links" drohen dunkle Wolken, die sich bis zum September auflösen. Aus allen Ecken des Spektrums dräut eine ungewisse Zukunft, die aber vom goldenen Kreuz des Fernsehturms tapfer in Schach gehalten wird. Foto: h|b

Sonntag, 28. Dezember 2008

Ausgebrannt

Spritpreise Ende Dezember 2008
Foto: h|b

Was hier wie ein Foto aus längst vergangenen Zeiten aussieht, ist momentan Realität an deutschen Tankstellen. Vielleicht nicht ganz so extrem wie hier an einer Fegro Tankstelle in Eschborn bei Frankfurt, aber schon irgendwie seltsam. In einer Zeit wo die Auguren das Schlimmste für 2009 prophezeien, hält ein Stoff - bzw. sein Preis - uns alle zum Narren.

Waren wir in diesem Sommer der, einst von den Grünen geforderten, fünf D-Mark Grenze näher denn je, stürzt in Zeiten der Wirtschaftskrise der Ölpreis so tief wie lange nicht mehr und beschert uns 70er Jahre Gefühle. Mit meinem ersten Käfer Mitte der 70er habe ich so für rund 80 Pfennig getankt, wenn ich mich recht entsinne. Wenn der Spritpreis heuer noch weiter sinkt, besteht er bald nur noch aus Steuern.

Aber warum ist das so? Dass das Öl knapp wird, hat sich inzwischen herumgesprochen und der Leitspruch der Wirtschaft heisst doch, dass sich knappes Gut verteuert. Hat sich durch die weltweite Rezession die Nachfrage wirklich so extrem verringert, oder war der hohe Preis im Sommer nichts anderes als eine Ölblase, angeheizt durch Spekulationen an den Rohstoffbörsen?

Ich habe diesen Sommer auf einen Twittertip hin den aktuellen Roman "Ausgebrannt" von Andreas Eschbach gelesen. Spannend und absolut zum Thema passend. Kann ich nur empfehlen, auch wenn ich wirtschaftlich immer noch nicht schlauer bin. Aber da gehts mir ja so wie vielen anderen auch ;-)

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Kommentare

Berlin Warschauerstraße...
Schöne Vorher-Nachher-Bilder. Wohne selber gleich um...
ISTQB (Gast) - 21. Jun, 09:54
Falsch
Es ist kein Seeadler auf dem Bild
JiggZ (Gast) - 11. Dez, 10:33
John
I really like your writing style, good information,...
Smithk712 (Gast) - 3. Jul, 15:00

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Zuletzt aktualisiert: 21. Jun, 09:54

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