die problematik mit der logistik liegt imho auch weniger im ökonomischen als viel mehr im ökologischen und politischen bereich. die offizielle politische zielsetzung besagt ja, dass mehr verkehr auf die schiene verlagert werden soll, u.a. um umwelt und straßen zu schonen. wenn aber das größte evu mehr geld auf der straße als auf der schiene verdient, dann kann man durchaus probleme bei der umsetzung dieses politischen zieles sehen.
als mitarbeiter der bahn kann man mit der privatisierung durchaus ein einfaches problem erkennen: während eine staatsbahn einfach dem sozialpolitischen auftrag nachkommen muss, eine möglichst flächendeckende verkehrsversorgung für menschen und güter bereitzustellen, liegt das erste interesse einer privatbahn in der steigerung des gewinns. die ersten betroffenen davon sind üblicherweise die mitarbeiter, die möglichst mehr rendite bei geringeren kosten erwirtschaften sollen. ich als stammkunde der bahn habe den aus diesem grunde erfolgten starken personalabbau der letzten jahre z.b. dadurch zu spüren bekommen,
dass zugbegleiter und andere leute an der basis bei gesprächen eher vorsichtig "hinter vorgehaltener hand" über die konzernspitze geschimpft haben,
dass die sanitären einrichtungen in den zügen deutlich häufiger als früher defekt sind (weil nicht genug personal und zeit in wartung gesteckt wird),
dass gerade in der fläche viele verbindungen nicht mehr bestehen, weil sie entweder für "nicht rentabel" deklariert wurden oder einfach nach und nach verfielen, bis "langsamfahrstellen" mit dem label "la0" einen verkehr nicht mehr zuließen,
dass an immer mehr kleinen bahnstationen kein schalter, sondern nur noch ein automat steht.
ich könnte die liste fortsetzen.
ich für meinen teil frage mich, wozu der staat die bahn privatisieren will, wenn die subventionierung auch danach fleißig weiter gehen soll. das macht für mich keinen sinn. warum nimmt der staat sich nicht einfach das schweizer beispiel zum vorbild? die sbb ist ne staatsbahn und genießt zurecht einen vorzüglichen ruf.
Wenn Darkrond schreibt, dass "das größte evu mehr geld auf der straße als auf der schiene verdient", dann ist das sachlich nicht richtig. Vermutlich resultiert die Aussage aus der Annahme, dass Logistik gleich Straße ist. Das jedoch wäre ein Irrtum, denn hier steckt auch der gestiegene Schienengüterverkehr drin. Der DB-Konzern machte in 2006 in diesem Sektor einen Umsatz von rund 4 Mrd. Euro. Im Personen- und Schienengüterverkehr - wurden insgesamt 15,3 Mrd. Euro umgesetzt. Das bei einem Gesamtumsatz von 30 Mrd. Euro, in dem die anderen Geschäftsfelder, wie Netz, Bahnhöfe, Dienstleistungen, Energie und Schenker stecken.
Diese Sachen sind bei der Bahn gut nachlesbar: www.db.de
dann hatte ich das in dem beitrag einfach falsch verstanden, und die bahn macht halt eben mit gütern auf der straße mehr geld als mit gütern auf der schiene. ;)
als mitarbeiter der bahn kann man mit der privatisierung durchaus ein einfaches problem erkennen: während eine staatsbahn einfach dem sozialpolitischen auftrag nachkommen muss, eine möglichst flächendeckende verkehrsversorgung für menschen und güter bereitzustellen, liegt das erste interesse einer privatbahn in der steigerung des gewinns. die ersten betroffenen davon sind üblicherweise die mitarbeiter, die möglichst mehr rendite bei geringeren kosten erwirtschaften sollen. ich als stammkunde der bahn habe den aus diesem grunde erfolgten starken personalabbau der letzten jahre z.b. dadurch zu spüren bekommen,
ich für meinen teil frage mich, wozu der staat die bahn privatisieren will, wenn die subventionierung auch danach fleißig weiter gehen soll. das macht für mich keinen sinn. warum nimmt der staat sich nicht einfach das schweizer beispiel zum vorbild? die sbb ist ne staatsbahn und genießt zurecht einen vorzüglichen ruf.
Aussage stimmt so nicht
Diese Sachen sind bei der Bahn gut nachlesbar: www.db.de
danke, william5,