Brückengeschichten
Der Bahnhof Warschauer Straße verschwindet langsam - Foto: h|b
So langsam löst sich der Bahnhof Warschauer Straße auf. Malträtiert mit Baggern und Schneidbrennern wird er jeden Tag etwas weniger. Nur ein Bahnsteig bleibt momentan noch verschont, irgendwie müssen die Massen ja noch abtransportiert werden. Die Abrissfirma arbeitet schnell und effizient, von den beiden Bahnsteigdächern ist bald nichts mehr übrig, Gleise sind auch schon entfernt, der nackte Schotter wartet auf die Zukunft.
Musikalische Wegelagerer auf der Warschauer Brücke - Foto: h|b
Unbeeindruckt davon versuchen die rumänischen Kirmesmusikanten den vorbeieilenden Massen ein paar Cent zu entlocken, die man ja bereitwillig geben würde, würden sie gleichzeitig versprechen, dass mit der Musik einfach seinzulassen. Ich weiß ja nicht mit welchen Ideen man dieses Musiksöldner in ihrer Heimat berieselt, dass sie glauben in Berlin wäre das Schlaraffenland und ein wenig schräges Akkordeonspiel würde die Becher schon autmatisch füllen. Nein ihr Lieben, mehr als ein Lied sollte es vielleicht schon sein.
Die Stadt und der Müll - Foto: h|b
Der akustische Müll von der Brücke wird bildlich ergänzt durch den tatsächlichen Müll unter der Brücke. Ich weiß nicht wieviele Bilder ich schon gemacht habe, von verzweifelten Mitarbeitern die tapfer versuchen dem achtlos Herabgeworfenen Herr zu werden. Es bleibt aber eine Sysphosarbeit, die nur kurzfristig das Erscheinungsbild verbessert. Die Massen, die die Brücke täglich queren, halten den unteren Bereich wohl einfach für den größten Papierkorb der Welt.
wishbringer56 - 22. Apr, 19:29