Mittwoch, 23. Dezember 2009

Eiszeit

Manchmal kann ich die Klimaskeptiker und Glossenschreiber der üblichen Gazetten ja kurzfristig verstehen, wenn landauf, landab der Klimaerwärmung das Wort geredet wird und ganze Weltkongresse stattfinden, um die Erde davor zu retten, andererseits im Dezember die kältesten Tage seit Aufschreibung der Wetterdaten ausgerechnet dann auftauchen, wenn wir unserer Tochter beim Umziehen in Greifswald helfen wollen, wo es derzeit aussieht wie im tiefsten Bayern. Zumindest was die Schneemenge angeht. Das riecht doch geradezu nach Weltverschwörung.

Greifswald im Winter von oben gesehen
Schneemärchen Greifswald - Foto: Florian Peters

Ich weiß, dass man Klima nicht mit Wetter gleichsetzen kann, selbst für uns kleine Menschenkinder ist Klima eigentlich gar nicht fassbar, da wir dazu viel zu kurz auf der Erde verweilen. Was wollte ich jetzt aber eigentlich schreiben? Ach so, ja, wir haben uns natürlich ausgerechnet das Wochenende ausgesucht um an die Ostsee zu fahren, an dem es richtig knackig kalt werden sollte. Seit einiger Zeit haben wir bereits das komplette Wasser aus dem Wohnmobil abgelassen, das ist ganz wichtig, und wir haben auch das Scheibenwasser mit Frostschutzmittel aufgefüllt. Dummerweise hatten wir aber versäumt, auch einmal durchzupumpen, damit sich das Wasser in den Leitungen verteilt.

Wohnmobil vor einem Haus
Frostiges Aufbewahrungsobjekt für Menschen - Foto: Florian Peters

Das rächte sich auf der Autobahn, als wir das Spritzwasser auf der Scheibe mal eben locker entfernen wollten, und der Wischer alles schön auf eine trockene, graue Fläche verteilte. Daß es noch dazu sofort anfror, brauch ich sicher nicht erwähnen. Minus 14 Grad Aussentemperatur bei 100 km/h dürften sicherlich dem Doppelten entsprechen. Also immer wieder mal einem LKW mit besonderem Schmodderauswurf dicht auf die Pelle gerückt, Scheibenwischer an und nach erreichen einer klaren Sicht, ausgeschert und überholt. Hatte natürlich immer nur einen kurzfristigen Effekt, aber immerhin.

Rote Früchte im Frost
Frostige Früchte an der Autobahnraststätte - Foto: h|b

Greifswald ist ein echtes Wintermärchen. Schöner, fester Schnee, klirrende Kälte, endlich mal ein Weihnachtsmarkt auf dem Glühwein auch Sinn macht. Richtig anziehen war allerdings Voraussetzung. Der Umzug ging in drei Etappen schnell über die Bühne, wir waren allerdings heilfroh nicht im Wohnmobil schlafen zu müssen. So echte Wintercamper werden wir eher nicht. Unser Versuch, doch mal mittels Heizung das Wohnmobil kuschelig warm zu halten, wurde mit einer innen zugefrorenen Frontscheibe bestraft. Als am nächsten Morgen das Wohnmobil überhaupt nicht mehr anspringen wollte, habe ich fast die Krise bekommen. Aber, eine gewisse Lernphase beim Umstieg aufs mobile Leben gehört eben dazu, ein Diesel braucht bei bestimmten Minustemperaturen eben ein wenig Vorglühzeit, fast wie im richtigen Leben. Man lernt eben nie aus.

Weg in Greifswald im Schnee
Winterstimmung in Greifswald - Foto: h|b

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Kommentare

Berlin Warschauerstraße...
Schöne Vorher-Nachher-Bilder. Wohne selber gleich um...
ISTQB (Gast) - 21. Jun, 09:54
Falsch
Es ist kein Seeadler auf dem Bild
JiggZ (Gast) - 11. Dez, 10:33
John
I really like your writing style, good information,...
Smithk712 (Gast) - 3. Jul, 15:00

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