Heimatgefühle
Wer zurzeit in Berlin noch nicht gänzlich dem öffentlichen Nahverkehr entsagt hat, kann dem ganzen S-Bahn Chaos auch eine persönliche und kulturelle Bereicherung abgewinnen. Für viele Bewohner im Bereich Prenzlauer Berg durchaus nicht unbekannt, ergibt sich für weltoffene Berliner die einmalige Chance mal von Backnang nach Echterdingen, oder von Starnberg nach Fürstenfeldbruck zu fahren. Und das alles ohne Berlin zu verlassen.
Regionalbahn aus Kiel als S-Bahn Ersatzverkehr - Foto: h|b
Als ich letztens morgens früh mal wieder vor der Entscheidung stand, meinen Anfahrtsweg neu zu komponieren, lief das Ganze so ab: Mit dem 240er Bus zum Ostbahnhof (Berlin). Dort wurde ich auf Gleis 1 geschickt wo die Ersatz-S-Bahn in Form eines Regionalzuges aus dem Verkehrsverbund Schleswig-Holstein bereitstand. Wer sich an den aufgeklebten Streckenplänen orientieren wollte hatte Pech, dort konnte man nur sehen, wie man am Besten von Kiel nach Hamburg kommt.
In München gibt’s auch einen Ostbahnhof, immerhin Foto: h|b
Ich bin aber dann trotzdem am Hauptbahnhof (Berlin) ausgestiegen und hab den Kollegen vor der S-Bahn Rolltreppe gefragt, wann und wo denn der S-Bahn Verkehr zwischen Gesundbrunnen und Südkreuz so zu finden wäre. Nach einem kurzen Blick auf den ausgehängten Plan, konnte er mich ins Tiefgeschoss nach Gleis 2 schicken. Abfahrt in 2 Minuten. Im Hauptbahnhof eigentlich nicht zu schaffen. Einen Versuch war es trotzdem wert und wirklich, die Stuttgarter S-Bahn stand noch. Tür auf und rein.
Als Kulturschock erstmal gleich in die erste Klasse, ist ja eh egal. So wat jibbet in Berlin ooch jar nich, hier ist alles sozialistisch gleich. Auch in dieser Bahn dann ein ähnliches Bild. Der Plan zeigt zwar die S 5 nach Bietigheim, aber nicht den Weg zum Potsdamer Platz. Nur gut, dass ich mich hier auskenne. Touristen dürfte die Verwirrung ins Gesicht geschrieben stehen. Immerhin sind die Ansagen okay.
Die Münchner 423 im Tiefgeschoss des Berliner Hauptbahnhofs - Foto: h|b
Die "Leihgaben" aus anderen Bundesländern weisen übrigens - neben den fremden Plänen - noch eine weitere Besonderheit auf: Man kann durch die Scheiben nach draußen schaun. Nix gescratcht, nix draufgeschmiert, die Schwabe sinn doch rechtschaffene Leut. Anders halt. Daher kommen wohl auch so viele nach Berlin. Nur weg aus der heilen Welt der klaren Scheiben.
Ich könnt mich dran gewöhnen, aber ich komm ja auch aus Hessen. Von dort kommen leider keine S-Bahnen. Schade, wäre gerne mal mit der S-5 nach Bad Homburg gefahren.
Regionalbahn aus Kiel als S-Bahn Ersatzverkehr - Foto: h|b
Als ich letztens morgens früh mal wieder vor der Entscheidung stand, meinen Anfahrtsweg neu zu komponieren, lief das Ganze so ab: Mit dem 240er Bus zum Ostbahnhof (Berlin). Dort wurde ich auf Gleis 1 geschickt wo die Ersatz-S-Bahn in Form eines Regionalzuges aus dem Verkehrsverbund Schleswig-Holstein bereitstand. Wer sich an den aufgeklebten Streckenplänen orientieren wollte hatte Pech, dort konnte man nur sehen, wie man am Besten von Kiel nach Hamburg kommt.
In München gibt’s auch einen Ostbahnhof, immerhin Foto: h|b
Ich bin aber dann trotzdem am Hauptbahnhof (Berlin) ausgestiegen und hab den Kollegen vor der S-Bahn Rolltreppe gefragt, wann und wo denn der S-Bahn Verkehr zwischen Gesundbrunnen und Südkreuz so zu finden wäre. Nach einem kurzen Blick auf den ausgehängten Plan, konnte er mich ins Tiefgeschoss nach Gleis 2 schicken. Abfahrt in 2 Minuten. Im Hauptbahnhof eigentlich nicht zu schaffen. Einen Versuch war es trotzdem wert und wirklich, die Stuttgarter S-Bahn stand noch. Tür auf und rein.
Als Kulturschock erstmal gleich in die erste Klasse, ist ja eh egal. So wat jibbet in Berlin ooch jar nich, hier ist alles sozialistisch gleich. Auch in dieser Bahn dann ein ähnliches Bild. Der Plan zeigt zwar die S 5 nach Bietigheim, aber nicht den Weg zum Potsdamer Platz. Nur gut, dass ich mich hier auskenne. Touristen dürfte die Verwirrung ins Gesicht geschrieben stehen. Immerhin sind die Ansagen okay.
Die Münchner 423 im Tiefgeschoss des Berliner Hauptbahnhofs - Foto: h|b
Die "Leihgaben" aus anderen Bundesländern weisen übrigens - neben den fremden Plänen - noch eine weitere Besonderheit auf: Man kann durch die Scheiben nach draußen schaun. Nix gescratcht, nix draufgeschmiert, die Schwabe sinn doch rechtschaffene Leut. Anders halt. Daher kommen wohl auch so viele nach Berlin. Nur weg aus der heilen Welt der klaren Scheiben.
Ich könnt mich dran gewöhnen, aber ich komm ja auch aus Hessen. Von dort kommen leider keine S-Bahnen. Schade, wäre gerne mal mit der S-5 nach Bad Homburg gefahren.
wishbringer56 - 30. Jul, 12:12